Montag, 31. Dezember 2012

So, hätt' mer des au rum!

Es war nicht das Schlechteste. Danke an alle, die da waren!


Wenn man wissen würd, was wird, würd man's doch nicht wissen wollen. Es wird, wie's wird. Und später sagt man dann immer, dass es früher besser war.

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- 4 geklaute Fahrräder
- 2 Hochzeiten
- keine Beerdigungen




UPDATE: 02.01.

2 tage später sieht die Welt schon wieder anders aus.

- aus den 4 geklauten Rädern wurden 3, weil das Rote, das aus dem Keller verschwunden war, gestern abend 3 Häuser weiter plötzlich rumstand. Immer noch mit dem Platten hinten, aber das Licht geht - im Gegensatz zu dem Orangen, wo es immer in die :Lampe reinregnet und sich die Energie aus den Batterien ins Wasser entlädt. Oder Feindliche schalten mir die nachts heimlich ein, dass sie zwecklos verleuchtet, glaub ich aber eher nicht. Jedenfalls kann ich da jede Woche 4 Batterien reinmachen.

- Wim ist tot! Er starb anfang Dezember, wie letztes Jahr mein ehemaliger Mitbewohner. Damit ist er schon der Zweite aus meiner Arbeitserzieherausbildungsklasse, der tot wird, bevor ich überhaupt nen Job hab. Ich habs jetzt erst erfahren, er starb in NRW. Er war kein Depp.
RIP, Wim! Du wirst immer in unserer Erinnerung bleiben und auf facebook.

Freitag, 28. Dezember 2012

Finde den Juff


Wer gewinnt, bekommt einen Ansteck-button zu TaJu7 und FlowOnes neuem Album "Die Sicht der Dinge".

Dienstag, 25. Dezember 2012






Frohe Feiertage! 

Sonntag, 23. Dezember 2012

Vermisst wird ein Fahrrad

Es ist ein Mountain-Bike in den Mardi-Gras-Farben lila Rahmen und grüne Schutzbleche. Die Tat ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 23.12. zwischen halb 5 und halb 12, den vorher stands noch da, nachdem ich zum 2. Male aus dem Räng gekommen bin, um meine Digi-Cam zu suchen, die eigentlich da hätte sein können, wo meine Tasche und meine Jacke lagen.
Dem morgentlichen Täter sei noch gesagt, dass er nicht mit dem Fahrrad fahren soll, denn der Vorderreifen ist zu dich für Gabel und Schutzblech, der Reifen passt nicht richtig rein. Den hatte ich übrig, nachdem ich den eigentlichen Vorderreifen des orangen Rades letzte Woche zu einer Banane verbogen vorfand, und mir nun diesen zu dicken besorgt hatte. Das rote Fahrrad mit dem dünnen Vorderreifen steht plötzlich nicht mehr im Keller – verschleppt vom Vermieter oder dem Penner, der als im Keller unter die Treppe geschissen hat. Es hatte auch hinten nen Platten.
Der Vorderreifen des lila-grünen Rades hatte dann in das orange gepasst, und da ist er heut noch.
Das der Hinterreifen geht ist auch nur purer Zufall, weil ich gestern, um die Mütze zu holen und auf den Geburtstag zu kommen, den vorgestern frischgeplasttenen Reifen des orangen, mit dem des grün-lilanem ersetzen wollte, aber sein Profil war zu dick für das orange, so hab ich ihn wieder reingehängt.
Durch diese Wechselaktion müssten beide Bremsen noch ausgehängt sein. Dachte mir, das Fahrrad fährt ja eh nicht.
Dass die hintere Gangschaltung nicht funktioniert, liegt am Verschleiß des hinteren Kabelzugmantelendes, denn dass Metall. Käppchen fehlt. Deswegen ist das eine Ritzel durch Überbeanspruchung so abgefotzt, dass man da nicht gut 'mit den Berg hockommt.
Täter, wenn Du das liest, Du bist doof !

Ach und wer zwischen Weihnachtsmarkt, Johanneskirche, Piccolino, Zähringen, GreatRängTengTeng, KTS (obwohl der Early Ska im Räng gut war, war er doch zu wenig und ich hätte gern die Drei lustigen Beiden durch meine Anwesenheit geehrt, aber das Konzi war schon vorbei), und Räng ein gelbes Täschchen mit ner kleinen schwarzen Agfa findet, sei ehrlich!

Samstag, 22. Dezember 2012

Weihnachten mit dem Arbeitsamt

Weil ich den Regenschirm an jemand ausgeliehen habe, der für 2 Wochen verliebt weggefahren ist, und die Mütze, die mich so vor Regen schützen muß, heimlich gestern in der Kneipe sitzen geblieben ist, wollte ich sie mit dem Fahrrad holen, weil später der Geburtstag einer am anderen Ende der Stadt einen Regenschutz empfiehlt, für solche, die grad keine Straßenbahnfahrkarte haben. Und noch bevor ich feststellen muß, dass der Fahrradreifen platt ist, hinten natürlich, überrascht mich im Briefkasten Post vom Arbeitsamt, Samstag abend, 2 Tage vorm Heilig Abend.
Ich bin denen grad hartzend verpflichtend, so bei meinem Briefkasten zu verbleiben, dass ich ihre Post binnen 3 Tagen erfüllen kann. Nicht dass ich vorgehabt hätte, Freitag nachmittags oder Samstag vormittags beispielsweise meine Heimat mit Eltern über die Feiertage zu besuchen, oder zwischen den Jahren nach Malle zu verduften.
Bisher hatten sie mir noch keine Job-Vorschläge geschickt. Und jetzt einen in einem Heim in Villingen! Ich hatte mit dem Herrn ausgemacht, nur im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs um Freiburg. Nach Villingen direkt, braucht die Eisenbahn länger als 1,5h.
In 3 Tagen ist der 25.12. In dem Schrieb steht, sie erwarteten meine Antwort, was das Ergebnis der 3-Tages-Reaktion war, bis zum 6.1., das ist ein Sonntag.
Was soll ich jetzt tun?
Wenn ich mich in den 3 Tagen nicht beworben habe, dann kürzen die mir Hartz um ein Drittel. In diesen 3 Tagen kann ich aber auch nicht meinen Sachbearbeiter sprechen.
Wenn ich mich dort bewerb, muß ich da ewig hingurken, und wer weiß, wo in Villingen dieses Heim ist. Und wenn sie mich nähmen, müsst ich immer hin.
Im März hätt ich eventuell was gutes hier, hängt aber noch von einer Geldbewilligung des im Februar tagenden Gemeinderates ab, so dass mir deren Chef noch nix unterschreiben kann, aber es sieht wohl gut aus, dass alles klappt. Und bis dahin 2 Monate jeden Tag 2x 2h Zugfahren und Vollzeit arbeiten?!
Was würdet ihr tun? Ich brauche Euren Rat!
Wären gestern die Maya gekommen und hätten uns alle abgeholt, dann hätten wir heute keinen Ärger mit platten Hinterreifen, Arbeitsamt und dem Regen.
Es ist nichts passiert :(

Samstag, 15. Dezember 2012

Schmitz Katze vs. Mama**ta

Und noch eine Party-Revue, ich war heut nacht schon wieder unterwegs. Wir waren zusammensitzen in einer Stühlingerkneipe, essen, trinken, plaudern, hab das erste Bayern-Spiel meines wenig Fußball-begeisterten Lebens gesehen, ...
Von dort sollte es zuerst in Schmitz Katze gehen, wo der ehrenwerte Selecta Bomba angesetzt war, mit 2 anderen Reggae- und noch Dubstep-DJs, ab 11. Später noch hätte das Mama**ta seine Pforte für mich geöffnet, mit Dancehall und Soca im speziellem, der Gute-Laune-Musik aus Trinidad und Umgebung.
5€ wollten die an Schmitz Kasse, was geht. Es war schon eine kleine Schlange am Anstehen.
Es gibt da einen Innenhof und das Gebäude. Im Gebäude gibt es 2 Räume: einmal die Bar, mit Treppe zu nem Sitzfloor mit Turntables, der nicht besetzt war, und dem großen Raum mit Bühne, wo Reggae hätte sein sollen. Schmitz Kasse hat nicht nur Ordner draussen sondern auch drinnen an dieser Tür zum Reggae-Floor. Und dieser Ordner weißt mich ab, weil ich kein Bändle, sondern nur den Stempel hab. Es wäre drinnen geschlossene Gesellschaft, noch eine halbe Stunde lang.
Schmitz Kasse ist nicht wirklich gemütlich drinnen. Es wurde versucht, mit pseudo-aufgekitschtem Krempel vom Dachboden einer Schwarzwald-Oma, Grablichtern und Marmeladengläsern mit schmucklosen Reisig und kahlen Blättern Friedrichshainer Atmosphäre zu schaffen, nur doppelt so teure Getränke. Also setzte ich mich in den Innenhof auf eine von einem Pavillon überdachte alte Sperrmüllcouch zu einem Leidensgenossen, der auch wegen Reggae dagewesen wäre und einen fast vollen Teller kalter Pommes vor sich hatte, weil diese viel zu versalzen waren. Außer Pommes verkaufen sie noch Burger für 3,90€. Die hatten schonmal ihre Chance bei mir, haben sie aber nicht genutzt, weil die Unterschiede zu nem Burger vom Mäces den mehr als 3fachen Preis in keinster Weise rechtfertigen.
Wärend wir da saßen, kamen keine Reggae-Leute, sondern nur Elite-Studenten mit Abschlußball-Fashion, um hinter uns ihre Jackets und Blazer an einer Garderobe abzugeben, die 2l/m² Regen durch nasses Terrain, durch welches die Herren ihre Damen teilweise trugen, um ihre Footwear zu schonen, entfernt war. Denn drinnen gibt es keine Kleiderhacken. Um halb 12 sah ich den ersten Reggae-DJ eintrollen.
Dann kam der Besitzer vorbei. Ich kenn' ihn seit der Zeit, als er bevor er das Kamikasse aufgemacht hat, sich mit großen Haus-WG-Partys einen Namen gemacht hat. Er gibt mir die Hand und fragt "Alles okay?"
Jeder in Freiburg macht das! Wie die Amerikaner "How-are-you" ohne mit einer Antwort zu rechnen. Ha, aber ich habs ihm gesgt: Scheiße, weil ich seit ner halben Stunde auf Reggae warte, und nicht reindarf, da wo sie grad Eurythmics spielten, und dass ich mich verarscht fühlte. "Kein Stress, keine Hektik" will er mich beschwichtigen. Hat er aber nicht geschafft. Meine Laune hatte negativ umgeschlagen und viertel vor 12 war ich wieder an der Kasse und wollte mien Geld zurück. Es war eine lange Schlange mit Elitestudenten der Generation 3. Smartphone. Mein Geld bekam ich nicht zurück. Das prangere ich an! Viertel vor Zwölf, noch 15 Minuten des Datums auf den Plakaten der Veranstaltung. Aber die Party war nicht, nicht für mich.
Muß auch nicht. Im Mamasita wird man von Freundlichen Türstehern begrüßt (!), An der Kasse gibts nen Handhug vom Samson und DJ Nightliva, ne Gratis-CD mit dem neusten Mix, und Wertschätzung für mich als den Promoter der Reggaeo seit 8 Jahren ehrenamtlich, in Form eines Gästelistenplatzes. Drinnen läuft Musik, was für ein Willkommen! Ich war dann im Mamasita bis 4, hatte Spaß und dafür gerne 4€-Flaschenweizen erworben. Diese Lesben-Cliquen mit Migrationshintergrund hatten Schuhe: Stöckelschuhe ohne Stöckel! Was es nicht alles gibt. Es standen keine Grablichter herum (Das hatten wir im Baumhaus, wo wir immer heimlich geraucht haben, als Kids) und es gab keinen Dubstep.
Info am Rande: Das Mamasita musste sich umbenennen, weil jemand anderes die Rechte am Namen "Mamasita" hat, und jetzt schreiben sie immer "Mam**ita", man sagt aber noch Mamasita. Also es heißt nicht Mamfuckfuckita, obwohl man das beim Tanzen der Gäste meinen könnte.

Final: Mamasita!

Und wenn nicht in 4 Wochen der King Kong in SchmitzKasse kommen würde, also nicht der echte, sondern ein Mensch aus Äthiopien, der sich nur so nennt, aber singt, dann müsste ich da nicht mehr hin.

Freitag, 14. Dezember 2012

Die Lokalspieler im Slowclub

Es war ein Tip von Balkan-DJane Iguana, sie steht auf abgefahrene Musik, der mich zum ersten Mal in den Slowclub lockte: eine Combo mit Zither, Melodika, Tuba, Gitarre, Waschbrett/Cajon und Schifferklavier. Und wäre der Glühweinstand der Alten Wache am Weihnachtsmarkt nicht so überfüllt gewesen, und nicht noch vorher die Waschmaschiene ausgelaufen und der Kleiderschrank auseinandergekracht, ja, times of change, dann wäre ich auch noch rechtzeitig zum ersten Lied gekommen. Versäumt habe ich das Lied, bei dem alle singen, ausser dem Percussionisten. Der kann nicht singen und hat dafür angeblich mit einem Blasebalg die Melodika beblasen, weil die Melodika-Spielerin auch gesungen hat und so ihren Mund nicht frei hatte.
Haslacher Str scheint eigentlich eine eindeutige Adresse. Aber das Eck zwischen Schmitz Katze und Bahn ist erstaunlich verwinkelt und voll von komischen Etablissements. Bei der angegebenen Hausnummer findet sich eine Latino-Tanzschule und in den Hinterhof hinunter war es so glatt, dass ich zu Fuß kaum wieder hochgekommen wäre. Hochkommen kann man ums andere Eck rum wohl in der "Villa". Aus  "Peters Schlupfwinkel" schlupfte ein kleiner Afro-Europäer, der glaubte, zu wissen, wo der Slowclubeingang war: auf der rechten Seite des Tanzschul-Gebäudes hinter, an den Mülltonnen vorbei, links die weiße Tür. Den Schriftzug konnte ich nicht lesen, er sieht aus wie "sCon qmys".
Für Volksmusik konnte sich mein Führer nicht begeistern, ich musste ihn gehen lassen.
Drinnen an der Kasse steht ein Fernseher, der den Innenbereich zeigt, und die Dame vor mir ließ sich Zeit, zu debatieren, dass ich auch gleich die Clubkonditionen erfahren hab: Es sind nur abundzu Veranstaltungen im Slowclub, und für einen Jahresbeitrag von 30€ erhalten die Mitglieder einen Eintrittsnachlass von in diesem Falle 2€. Mann, warum macht niemand dieses Konzept für einen Reggae-Club? Der Slowclub ist mehr ein Punker-Schuppen. Die Thekerin hatte sogar gepiercte Lippen. Ansonsten gibt es eine Theke mit Bio-Bier für 1,50€, eine Couch, einen Tisch, einen Stehtisch und die Bühne. Auf der Bühne die 6 Leute und machen ihre Musik. Frontmann ist der Zitherspieler, der auch singt und zwischen den Liedern durch die Show führt. Zu hören gabs, außer Landler, Walzer, Polka und Zwiefachem, auch Songs von Beethoven, Springsteen und Bony M. Heiteres und Besinnliches. Für mich heimatlich-vertraute Klänge, für die anderen bizarr-apartes Kabarett. Da kommt man sich mit seiner Trachtenjacke vor wie der schmuckverkaufende Indianer, wenn Touristen seine Kultur dekorativ konsumieren, ohne zu verstehen.
Zu meinen Hochzeiten war ich vergleichsweise besser wie er, mit der Zither, aber er spielte alles auswendig, sang zugleich und setzte Anregungen des Publikums unverzüglich in Liedtext um. Und nicht nur mit der Tuba harmoniert das Instrument erstaunlich gut, auch mit Rhythmusbesen auf Waschbrett. Lustige Jungs! Das schönste Konzert seit langem.


Wer Appetit bekommen hat, die Lokalspieler begleiten am 22.12. eine improvisierte Talkshow in dem noch obskurerem Club "Finkenschlag" in Haslach, der so klein sein soll, dass man die Getränke beim Kiosk nebenan kauft.

Fazit:  im einfaltslosen Freiburg ein spärliches Kultur-Bonbon!

Die Alte im 'Simon oder Die deutsche Frau im urbanen Kontext unserer Zeit

Von den 3 besten Kneipen in Freiburg ist der "'Simon " die zentralste und die mit der besten Getränkeauswahl. Mit dem Piccolino und dem Urigen gemein haben sie nette Atmosphäre, Rauchen und Musiklautstärke, wo man sich noch unterhalten kann. Und das tat ich auch mit dem alten Kollech Loisl. Er ist jetzt wieder solo und hatte deswegen Zeit, das erste mal seit Ewigkeiten. So unterhalten wir uns über die Arbeit, über Fußball, Werkzeug und Motoren. Dann lädt sich eine einsam sitzende Dame in unser Gespräch ein, weil ich ein dunkles Bier hatte und sie aus dem Osten kommt, wo man gern dunkles Bier trinkt.
Naja höflich führt man dann ein wenig Unterhaltung mit ihr, gibt ihr aber mit Rückenzudrehen zu verstehen, dass sie heute nicht Teil der Unterhaltung sein soll.
Macht ihr aber nix. Sie fängt immer wieder an, uns ins Gespräch zu fallen, dass sie uns beide, mich im besonderen, jetzt vernaschen will. Wie wir heißen, woher wir kämen, dass sie jedes Wochenende arbeiten muß und heut mit uns einen draufmachen will. Wir wollten aber nicht, und unterhalten uns weiter selber.
Da merke ich ein Schnaufen meine linke Schulter hochziehen, dreh mich um, dann ist sie schon mit ihrem Kopf neben meinem Ohr, wollte meine Moschus schnüffeln. Dann isses vorbei mit meiner Höflichkeit und ich sag ihr laut und deutlich für die ganze Kneipe hörbar, dass ich sowas nicht will und sie aufhören solle, uns im Gespräch zu stören, weil Loisl und ich uns selten treffen.
Dann fängt sie an, dass sie (angeblich nur) 43 Jahre alt wäre, ich aber wohl nicht auf Blondinen stehen würde und bla und bla und bla.
Wir beachten sie nicht weiter, ich spürte aber ihre Gier von hinten. Dann posaunt sie durch die Kneipe dass sie mit uns schlafen wollte und fordert uns auf, mit ihr den Laden zu verlassen. Ich wende mich hilfesuchend an das studentische Bedienungspersonal. Diese Kinder, die mit 19 ausziehen von Papa in eine Verbindung, nicht mal ne Ahnung haben von der Getränkekarte, sehen keinerlei Veranlassung, ihre Kunden vor sexuellen Belästigungen zu bewahren. Er lacht sich ins Fäustchen. Ich sag ihm, dass ich als Mann wohl längst aus dem Laden geflogen wäre, wenn ich hier ne Kundin so blöd angemacht hätte. Sein verlegenes Grinsen ändert die Situation nicht.
Dann lässt mich Loisl allein mit ihr wegen Toilette, da betitelt sie mich auch noch als einen Franken und ich musste so werden, wie ich eigentlich nicht gern bin, schaffe es aber mit Bestimmtheit und Routine aus Psychiatrie-, Behindertenheim- und Förderschul-Erfahrung, ihr autoritär so übers Maul zu fahren dass sie still wird.
Später noch versucht sie wieder erfolg, mit uns ein Gespräch anzufangen, aber Misachtung reicht dann.
Sie war vor der ganzen Kneipe blamiert und zog dann doch weiter. Was war ich froh!

Ich hab ja nix gegen reifere Frauen. Ohne die reiferen Frauen gäbe es uns gar nicht. Ich hab aber was dagegen, von solchen angemacht zu werden. Das mit dem braten lernen in alten Pfannen, ist bei mir nicht. Ich grieg da einfach keine Lust. Es gibt auch junge Frauen mit Falten, die Frage ist aber, was für Falten. Die Falten zeigen mir, wie der andere gelebt hat, ob er Griesgram, Lebemann, selbststark oder selbstschwach war. Schminke ist dabei Vorspiegelung falscher Tatsachen.
Ich schätze meine älteren Bekannten, so lange sie nicht ihre Würde verlieren und sich auf ihre Notgeilheit reduzieren. Männer wollen erobern. Ja es gibt sogar Männer, die wollen Erotik und Romantik, die Frauen in ihrem Selbstbild der starken Powerfrau 2012, lassen das aber wohl aus Unsicherheit nicht mehr zu.
In einer Gesellschaft, in der man Werteordnungen ablehnt, ist alles erlaubt was der Gesetzgeber zulässt. Aber auch ich würde keine Gymnasiastin anmachen. Selbst wenn sie wollte. Jünger geht schon, Männer dürfen das. Eine für ein inniges Verhältnis notwendige gemeinsame Gefühlsebene lässt sich meinen Forschungen nach dabei jedoch schwer finden.

Einerseits wiedert es mich an, wie sehr sich diese ältere Dame herablässt, Spielball ihrer Triebe zu sein #Fremdschämen, andererseits schiebe ich die Einsamkeit menstruierender Älterer auf das Leben unserer Zeit, das nur Gott zu verstehen vermag, und andererseits: schau' ich echt soo alt aus, dass ich bei denen ins Raster falle?
Weil hier eh niemand kommentiert, beruhige ich mich selber und sage: Nee, Juff, das ist dein westslawischer Touch, dass die denken, du wärest ein Asylsucher, der alles nimmt, was einen deutschen Pass hat.
Ich bedauere diese alte, die auf ihrem Weg durch die Welt des Kapitalismus' in Erscheinung von geschlechterspeziefischen Quotenregelungen, Karrierezwang, Atheismus, Werbungsmaschinerie, Selbsfindungsindustrie, ihre Würde als Frau verloren hat, zu Gunsten von was?
ich schellte das jugendliche Thekenpersonal ihrer Unfähigkeit, Harmonie in der Kneipe zu erhalten ("Na, ist euer Fan schon weg? Wir haben uns ja köstlich amüsiert, Höhöhöö!") und ich ergreife das Wort für die Männerwelt, die von den Frauen und der Gesellschaft zusehends reduziert werden, auf Lustobjekte mit mehr oder weniger Macken, wie bei den Bienen.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

zum Namenstag

gratulieren wir heute Dietrich, Hartmann, und den anderen.
Hab mir heute im Supermarkt so einen Kalender mitgenommen. Dachte, der ist umsonst.
Ein guter Kalender hat 3 Kategorien zu erfüllen: man muß was reinschreiben können, schöne Bilder und die Mondphasen. Ganz nett ist es aber mit den Namenstagen. Ich komme aus einer Gegend, in welcher der Namenstag traditionell mehr gefeiert wurde, als der Geburtstag. Denn nach der Geburt wurden wir nicht individuell benannt, wie Zirpo oder Arndt-Magnus, sondern man erhielt da einen Namenspatron nach dessen Vorbild man sein Leben ausrichten konnte und der ein Fürsprecher war, im Himmel. Es gab dann auch Geschenke, immer.
Es gibt sehr lustige Vornamen. Wer also in diesen Tagen einen Kalender besorgen will, weil er an eine Zukunft glaubt: kauft Euch doch einen mit den Namenstagen und gratuliert mal welchen, wann sie dran sind. Sie werden sich freuen, auch wenn sie evangelisch sind.
Eben wie heute Hartmann und Dietrich, gerade wenn diese, welche Geburtstag hätten, sich nicht gratulieren lassen wollen, aus Alterseitelkeit, Zeugenjehovamitgliedschaft, oder weil sie mit mir keinen Kontakt mehr wollen, nach allem.

Sonntag, 2. Dezember 2012

zum Advent

Eigentlich wollte ich mir für Euch, liebe LeserInnen und LesEr, eine schöne Adventsgeschichte aus dem Ärmel schütteln. So was sinnliches wie von dem Bub, der einen Mann trifft, wie der gerade einen Zettel aufhängt: "Welpen zu verkaufen - 100 Geld". Der Bub zupft den Mann an der Hand und sagt, er hätte gern einen Welpen, hat aber nur 2 Geld 83 überhaupt, und ob das reichen würde, die Welpen wenigstens mal anschauen zu dürfen. Das ist cool für den Mann. Er nimmt den Bub mit heim, dann kommt die Hunde-Mama mit 4 süßen kleinen weichen und tolpatschigen Tapse-Babies hinten dran. Der Bub geht voll ab, seine Augen leuchten, usw. Dann sieht er noch ein ganz kleines Flausch aus der Hundehütte purzeln, das aber den anderen Geschwistern humpelnd nicht adäquat nachkommt. "Dieses will ich!" sagt der Bub. "Nee, das willst du nicht," sagt der Mann, "der wird nie so mit dir fetzen und spielen können, wie die anderen Hunde." Da krempelt der Bub sein Hosenbein hoch und zeigt dem Mann die beiden Metallschienen, die links und recht in sein Bein geschraubt sind und einen speziell angefertigten Schuh festhalten, und sagt: "Mei, ich bin auch nicht gerade der fitteste und das Hundi braucht jemanden, der sowas versteht."
Der Mann hat Tränen in den Augen, hebt das kleine verkrüppelte Hündchen auf und gibt es dem Bub. "Wieviel?" fragt der Bub."Kein Geld", sagt der Mann, "Liebe kann man nicht aufrechnen!"

Ja, schöne Geschichte. Die erzählt man sich gerade.
Ich war jetzt am Weihnachtsmarkt, um eine Rote Polnische mit Senf, die waren immer sehr lecker gewesen. Der Wurst-Mann gibt mir 5€ zu wenig raus, versehentlich wohl. Als ich ihn darauf hinweise, sagt er, "Liebe kann man nicht aufrechnen!" dass er es verpeilt hätte, und gibt mir das Restgeld. Für Liebe hat er keine Zeit und keine Veranlassung. Das Fest steht auch bei ihm vor der Tür. Aber die Vibes passen noch nicht so ganz. Vielleicht schaffen es der Schnee und der Adventskranz, dass langsam Stimmung aufkommt.


Der diesjährige Engel ist ein wenig komisch, zum einen weil dem Hawaii-Hula-Wackel-Elvis-Püppchen vom letzten Jahr das Baströckchen leider bissle angeschmort ist, nur weil der Wandel das Beständige ist, und der Buzz Off in Würdigung der Hornets, die, wie weiland Joseph und Maria, gerade wieder auf dem Weg nach Hause sind, um dort was zu starten. Hintergrund: Die Basketballmannschaft der Stadt Charlotte hieß Hornets, bis ihre Besitzer 2008 mit Sack und Pack nach New Orleans gezogen sind, weil die eine größere Halle hatten, und Charlotte ihnen keine größere Halle gebaut hat. Dem alten Eigentümer wurde es dann zu stressig und er verkaufte die Hornets. Jetzt gehören sie einem von dort und der will sie wohl Pelikane nennen, weil das besser zur Gegend passt.
In Charlotte haben sie damals eine neue Mannschaft gegründet, namens Bobcats, aber die waren immer schlecht und nie so populär, wie die Hornets in Charlotte. Die hatten damals den mit nur 1,60m kleinsten Spieler der Liga und einen ehemaligen Profiboxer mit Goldzahn, der sich für Werbung als Oma verkleidet hat. Das war eine Gaudi! Und jetzt gibt es Idealisten, die eine Kampagne am Laufen haben, den Namen Hornets, die Farben türkis und gelb und das Maskottchen Hugo, wieder nach Charlotte haben wollen. Der Besitzer der Bobcats, Michael Jordan, ist auch nicht abgeneigt und sie werden es schaffen. Deswegen Buzz Off.

Und weil ja bald Bescherung ist, verlose ich einen original verpackten Deutschland-Schal von Bifi:
Wie unterscheiden sich die beiden in Deutschland vorkommenden Unterarten der Hornissen von einander?

Einsendeschluß ist der 8.12.



Einen gesegneten Advent!


Samstag, 24. November 2012

Deckenflecken und ihre Beseitigung

Jetzt ist mir das Espresso-Gerät explodiert und hat die ganze Decke mit Kaffee eingesaut. Der ist jetzt zwar getrocknet, aber wenn ich da mit normaler Farbe darüberstreiche, schätze ich, kommt das Braun auch da durch. Hat wer eine deckende Weiß daheim?
In Würzburg ist mir mal eine Lava-Lampe explodiert, und das kam so:
Ich fand eine Lava-Lampe bei einem Sperrmüll in der Innenstadt. Keine ganze, sondern nur die Katusche: ein flaschenförmiges Glasgefäß mit roter Schmiere in durchsichtiger Flüssigkeit. Meine Vermutung, dass sich die bunte Schmiere nicht durch Licht- sondern durch Wärmeinduktion bewegt, wurde bestätigt, als ich die Katusche auf den Ölofen gestellt hab. Ich hatte dort einen Ölofen, wo man jede Woche eine Gießkanne Öl im Keller abzapfen und zu Fuß in den 7. Stock hochtragen musste. Dann zündete man Schwefelstreifen an und ließ sie in die Ölwanne des Ofens fallen.
 Im Bad war zwar Gas, das ging aber von der alten Frau im 6. Stock gegenüber ab. Wenn wir also ein heißes Bad wollten, mussten wir 10 Pfennig in eine Vorrichtung am Gasrohr werfen, dann kam warmes Wasser. Der Hausmeister hat ab und zu diese Vorrichtung ausgelehrt und das Geld der Frau im 6. Stock gegeben.
Ein Vollbad kostete ca 15 Pfennig. Wenn man die nicht hatte, musste schonmal der Pizzabote in den 7 Stock hochkommen, wegen Wechselgeld. Kleine Kuriosität am Rande.
Die Katusche auf der Platte des Ölofens ging jedenfalls in einer halben Stunde so ab, wie eine normale Lavalampe nach 4h. Wiedereinmal hatte ich es mir heimelig eingerichtet, mit der Lavalampe aktiviert, war aber gerade im Bad, da hörte ich die laute Explosion. Zum Glück war ich gerade nicht im Zimmer! Neugierig öffnete ich dieses und sah einen Bruchteil eines Moments Nebel ca 40cm unter der Decke hängen, dann könnt ich nichts mehr sehen, weil es so in den Augen gebrannt hat und in die Lunge ging wie Tränengas. Schnell habe ich die Türe wieder geschlossen und mich ins Bad zurückgezogen und ausgehustet und -getränt.
Dann Luft anhalten und blind wieder in die Gaskammer zum Fenster, und wieder zurück ins Bad.
Nach einer Zeit konnte ich wieder in das Zimmer, um festzustellen, was passiert war: Die Flasche auf der Ofenplatte war noch ganz, aber der Deckel war weg. Der tauchte erst wieder beim Auszug auf, hinter der Matratze, 6m entfernt auf der anderen Seite des Zimmers. Und über dem Ölofen war ein roter Ring aus dieser Wachs-Schmiere, was sehr sehr geil aussah, eigentlich, mit kleinen Stalaktitchen nach unten Hatte damals leider noch keinen Fotoapparat. Das rote Zeug wurde nachweislich durchs ganze Zimmer geplodiert. Es war auf den Bildern, auf meiner Schultasche, an Wänden und was sich sonst noch so im Zimmer befand.
Ich hab das Studium dort nach einem halben Semester abgebrochen und musste das Zimmer streichen, auch davon hatte ich damals keine Ahnung. Ich war im Glauben, dass man Farbe von Linoleum leicht abputzen könnte. Denkste!
Als Nachmieterin fand sich spontan nur die eine beste Freundin meiner Mitbewohnerin. Eine Klassenkameradin an ihrer Ausbildungsschule, eine Etepetete-Tussi, die die Wände apricot wollte. Sie hatte sonst keine Freunde und war dringend auf der Suche nach Wohnraum
Für den Flecken an der Decke habe ich eine ganze extra deckende Grafitti-Weiß verbraucht, was jetzt wohl auch eine Möglichkeit ist, gegen die Kaffee-Flecken. Das Plasma enthält starke Farbteilchen, die ja auch starklichtresistent sein müssen.
Am letzten Tag war die Bude leer, ich hatte großzügig Farbe verteilt, und dann kam der Lash, der mich abholen sollte. Aber die Farbe ging nicht weg! Nicht mit heißem Wasser und einer Kombination aus allen Reinigungsmitteln, die ich in der Wohnung fand. Da hatte ich nur mehr einen Trumpf im Ärmel: eine Flasche tschechischen Gin, den ich im Duty-Free-Shop mal für 3,50 DM erworben hatte. Der stank nicht nur nach Kölnisch Wasser, er schmeckte auch so. Und deswegen war die Flasche mit dem Hochprozentigem noch fast voll, bis sich dieser Einsatz fand. Und die Farbe ging weg! und danach wir. Das Kapitel war abgeschlossen - bis mich nach Wochen die Hausverwaltung ausfindig gemacht hatte und wissen wollte, mit warum die Bude so nachhaltig stank, nach "Räucherstäbchen", wie sie annahmen. Tatsächlich ist die Tussi 2 Wochen lang jeden Tag gekommen, zum lernen und lüften, aber es war nicht auszuhalten und so musste sie doch zu ihrem Ex zurückziehen.

Was könnt auch ihr daraus lernen?

Stellt nichts auf Ofenplatten!

und

Tschechischer Gin ist ein gutes Putzmittel!

Montag, 19. November 2012

Der Götterbaum in der Kirchstraße

Götterbäume, auch Bitteresche, Tree of Heaven oder Ghetto-Palme genannt, kommen aus Asien, wachsen hier wild auf Brachflächen, und heißen  Götterbäume weil sie ein Gedünst aussondern, das, wenn man unter so einem Baum schläft, krasse Träume machen soll.
Es war einmal ein Götterbaum in der Kirchstraße, und der war so fett dass man wohl so schnell kein ähnlich beeindruckendes Exemplar gefunden hätte. Jedesmal, wenn er ins Kino ging, hat niemand anderes mehr was gesehen.
Das endete 2009, wie das Altenheim dahinter abgerissen wurde und der Vorgartenbaum dem Neubau weichen musste. Der Baum war größer wie das Haus.

Das neue Haus geht bis zum Gehsteig. Alles versiegelt. Das neue Haus hat noch eine Tiefgarage und der mächtige Götterbaum ist weg.
Aber Götterbäume können was: Seine Krone ging damals bis zur Mitte der Straße, und irgendwie hat ein Stolo es geschafft, von unter der Straße auf der gegenüberliegenden Seite zwischen Hausmauer und Dachrinne durchzutreiben. Das erste Jahr war es ziemlich eindrucksvoll, als die Baustelle mit der Baumstelle offen lag und auch Triebe gegenüber aus der Bordsteinkante schossen. Die wurden automobil vergast.
Hausbesitzer mögen sowas nicht, weil das Pflanzenwachstum die Bausubstanz schädigt. So werden die Triebe jedes Jahr abgemacht. Also echt der Hammer, dass die Wurzel trotz Asphalt und Bauwerken noch ein Loch zum Leben findet und dass sie es trotzdem probiert, hier einen Baum zu wachsen. Der kleine Trieb schafft soviel Photosynthese, kombiniert mit dem sumpfigen Untergrund der Wiehre und den alten Reservestoffen des Mutterbaumes, dass das Spiel immer noch weitergeht. Sitzt eine mächtige Deva auf diesem Baum, die dieses hoffnungslose Wachstum vorantreibt? Die Menschen werden so schnell nicht verschwinden hier. Der Baum wird keiner werden. Aber in diesem Blog soll ihm ein ewiges Denkmal zugesprochen werden.

Montag, 12. November 2012

Beres Hammond

Mein Mann in Jamaika sagt mir gerade, Beres hätte Krebs. Schließt ihn ein in euer Gebet, damit er noch viel gute Musik machen kann!

 

Dienstag, 30. Oktober 2012

verkaufe Drexler-Trikot




                  -->      zum ebay

Heute habe ich 250 Euro NICHT gewonnen.

ich hatte schon diese Vorahnung, als der Moderator des Mittagsmagazins "ARD Buffet" grundlos auf einen Beitrag über die "wärmste Stadt Deutschlands" überleitete und griff nach dem Telefon. Dann kam ein kurzes Feature über Freiburg und Plötzlich als Quizfrage "Wie heißen die 15 kleinen Kanälchen?" und dazu wurde sehr kurz eine 0180-Nummer eingeblendet.  Sofort hatte ich diese gewählt und eine Frau mit Computerstimme sprach, dass die Nummer nicht vergeben sei.
Also ging ich schnell in dieses Internet hier, fand auf der Homepage eine Festnetznummer, aber nicht die 0180... so schrieb ich ins Kontaktformular "Bächle".
Nach paaar Minuten ruft im Fernehen eine an, sagt Bächle und gewinnt die 250 Euro.

Das prangere ich an!

Sonntag, 28. Oktober 2012

weil mich grad viele wegen den Haaren fragen:

Ja, ich hab' abgeschnitten, und das kam so:

Schon ende letzten Jahres, lief ich gedankenschwanger, dass ich die 3 fetten Eumel wieder ein Jahr lang nicht wirklich durchwaschen konnte, weil die dichtgedrängten Buschen aus Haaren längst zu einer undurchdringlichen Gewebefaser verwachsen waren, die lange braucht, zu trocknen. Auch aus den Reihen meiner werten Basketball-Freizeit-Truppe kamen Signale der Antipathie wegen Dreadschwünge in ihre Augen. Und während einer langen langweiligen Autofahrt zwischen den Jahren tat ich Es: ich trennte sie von unten wie Reißverschlüsse auf und hatte plötzlich einen fetten Buschen wie eine Trauerweide.
wie der von Spongebob

Mindestens 30 Tentakeln erfuhren eine Reichweite, die nicht in mein Körperbewußtsein passen wollte.
Aber endlich konnte ich sie waschen. Es war nämlich viel Dreadmark drin, weil man fette Dreads nicht so sauber waschen kann wie dünne. Was war das nun für ein Flausch!
Die 3 Eumel waren immer recht leicht aufgeräumt. Aber jetzt wusste ich wirklich nicht mehr, wohin mit den Haaren. So war das nix. Und das Mark war immer noch viel  im Material. Aufgefallen ist die plötzliche Anzahl damals kaum welchen.

Zu jenen Zeiten gab es noch das Angebot einer Schweden-Reise, auf der ich betreuen sollte. Eine Chance auf eine einzigartige Erfahrung, mal krass der Legende der Überzahl an wuschigen Schwedinnen zu begegnen, die man mit südlichem Teint allein schon verrückt machen können soll, dann hätte man sowas auch mal erlebt. Aber die Situation wäre dann doch diese gewesen, dass ich mit 5 braven Teenies und einer Diakonisse in einem Haus zig Kilometer außerhalb von Stockholm hätte verbringen müssen, mit Schlafsäcken im Kreis, die Köpfe zueinander und ich hätte noch die Morgen- und Abendandacht halten sollen, obwohl ich gar nicht evangelisch bin.
Dann fuhr ich nicht mit und kupierte die Dreads mit dem Tapeziermesserl auf eine sozialverträgliche Länge, so dass sie nicht mehr ins Gameboy-Display rein hingen.
Dreadmark

Es gab Zeiten, da hätte ich es nicht machen wollen, weil der Herr mal was zum Moses gesagt hatte. Die Schriftgelehrten und ihr Buch!

Wenn sich im Aussen das Innen manifestiert, wäre die Anhaftung von körpereigenen Ausscheidungen ein Nicht-loslassen-können von alten Geschichten, nur auf anderem Niveau.
Wenn man eigentlich alle 7-11 Jahre jede Zelle seines Körpers komplett erneuert, nur die alten Zöpfe und das drinnen, mit sich schleppt, spricht das nicht gerade für eine Entwicklung, die letzten 15 Jahre. Ob man sich dann vorwärts oder rückwärts entwickelt, hauptsache Entwicklung! Auch ziehen die Dreads die Haare aus ihrer Wurzel und das macht einem im besten Alter auch nicht attraktiver, zumindest bei Nicht-Schwedinnen. Beim Schneiden vom oberen zentralem Dread, war es aber wirklich so, wie wenn man bis über die Brust in zu kaltes Wasser taucht: so eine flaue Atemnot und ein Druck ums Herz, wie wenn der Rasta seine Power verliert, laut Buch.
Das war im Juni. Da ist es den Leuten immer noch nicht aufgefallen.
Seitdem hab ich meine Haare so oft gewaschen, dass die Wirkung der Grenzflächenspannung diejenige der Schwerkraft übersteigt, und somit die Dreads dicker und kürzer werden. So kurz wie jetzt, wollte ich sie gar nicht. Meine Kräfte haben mich nicht verlassen, im Gegenteil. Man wirkt jünger, kann mehr machen (Basketball, Kapuzen aufsetzen, positivere Eindrücke, Gameboy-Displays voll ausnutzen) und so erweitert sich die Lebewelt eher, obwohl oder vielleicht gerade weil man was aufgibt. Die Glatze ist aber keine Perspektive, eher die kritische Länge, bei der ein Gleichgewicht der Grenzflächenspannung und der Schwerkraft zu einer relativen Stagnation der Dread-Länge führen, waschbar geringe Dicke, für Hygiene, vorausgesetzt.





Ach, und wer mit saisonalem Hausschmuck nicht den neuen Spieler der New Orleans Hornets mit der zusammengewachsenen Augenbraue ehren will, dem sei nochmal, die Orange ans Herz gelegt.

Freitag, 19. Oktober 2012

Die Johanneskirche hat einen neuen Korb bekommen.

Schon einige Zeit nix mehr gepostet: Private Turbulenzen.

Sonst die letzten Tage:

  • Der Korb an der Johanneskirche hängt wieder, diesmal silbern mit Perlon-Netz. Es war der Hausmeister, der keine Zeit zum Aufhängen hatte.
  • Ein 11jähriger findet mich wie Hulk.
  • Der Labtop geht jetzt wieder, aber alle Daten, also Dokumente, Musik, Videos, Programme der letzten 2 Jahre sind verloren. Ich hab auch wieder das alte Passwort und die blöde alte Einstellung, dass die Speaker nicht ausgehen, wenn man was in den Kopfhörereingang steckt. Wie geht das weg?
  • Das Colloquium vorm Regierungspräsidium hab ich mit Bravour überstanden und bekomme die nächsten Tage eine Urkunde mit der Post + einer Zahlungsaufforderung von €30 Verwaltungsgebühren und bin jetzt


, als was ich auch akut auf Jobsuche bin. Brauche sowas zwischen SozPäd, Erzieher, Handwerker und Ergotherapeut mit Wochenende frei, im Umkreis Freiburg, mind. 80%


  • Wenn Reggae DJs wegen Reggae-Partys Reggae DJs verprügeln, ist das keine gute Werbung für Reggae. Klingt eher nach Crystal Meth
  • Der Bielefeldt hat auch jemandem ein Messer reingestochen.
  • Laut letzter Nebenkostenabrechnung + satter Mieterhöhung und Nachzahlungsforderung sei der Preis für verbrauchte Heizeinheit von 3.irgendwas in 2010 auf 11.irgendwas in 2011 gestiegen. Mein Vermieter ist Ölscheich und kann das machen. Shitty



  • Pilzsaison war gut. Lilane Pilze kann man essen.











Als Spätsommerlochlückenfüllerpost Tante Lores Tip, Wartezeit zu verkürzen:

Ihr kennt alle diese Drucker an Ampeln, wo man trotzdem so lange wartet. Manche haben an der Unterseite dieses geheime Dreieck:

Wenn man das druckt, geht's voll schnell. 
Viel Freude!

Sonntag, 7. Oktober 2012

Makabres Marterl des Monats:

Zwischen Sölden im Hexental und Geiersnest, in der Nähe des Galgenköpfles steht ein altes Marterl mit der Muttergottes. Eine hölzerne Bank dahinter lädt den Wanderer zur Rast. Wenn man aber dahinter sitzt, sieht man nicht die Muttergottes mehr, sondern folgende Tafel:

, dann weiß man das auch.

Sonntag, 30. September 2012

Abenteuer Anhalten

Die Party gestern war zu weit weg, auch zu weit weg vom dortigen Bahnhof, keine Fahrer parat und so ließ ich mich abenteuerlustig auf das Trampen ein.
Eigentlich bin ich in sowas ja ganz schlecht, weil die Leute Angst haben vor einem dunklen Mann am Straßenrand. Einmal bin ich schon 4h vergebens an einer Autobahnauffahrt gestanden. Aber die Sachlage verlangte nach diesem Experiment.
Ich schrieb mir also ein Schild mit Edding und Signalfarbe auf einen Karton und stellte mich mit optischem Fokus (indiengelber Kontrast von T-Shirt zu oliver Jacke wie Hose) an DIE übliche Trampstelle Kronenbrücke samstags um halb 3.
Es war sehr laut. Hauptsächlich wegen der LKWs. Aber Kopfhörer hätten meiner Einschätzung nach eine negative Offenheit für den Anderen signalisiert.
Dann steht man so.
Die meisten, die vorbeifahren, schauen nicht her, sondern auf den Verkehr. Manche schauen her, excusiv, manche winken.
"Na' Lahri fahr i!"
Dann kam ein Fußgänger, mit kurzem Haar und leichten Schlitzaugen, hält mir verstohlen einen 5-Euro-Schein her und redet mich wie in freudiger Erwartung auf amerikanisch an. Ich frag ihn, was er denn will. "ja, weil ich doch einen Job suchte", und dabei zeigt er auf mein Schild mit dem Bestimmungsort LAHR. "Nö", sag' ich, "i'm lookin for a lift to 50km from here!" Und da entschuldigt er sich peinlich berührt, dreht sich um und war auch schon weg.
Was wollte der Mann? Mir hat schon mal ein Ami 10 Mark geboten, wenn ich ihm einen geblasen hätte.
Als schlechter Anhalter würde ich wohl jetzt Zeit genug haben, über diese Begegnung zu grübeln. An meinem Zustand, nicht mitgenommen zu werden, hätte das aber nichts verbessert. Ich kenne keinen Jargon, in dem "Lahr" verwerflich wäre, abgesehen davon konnte ich das Schild nicht ändern, ich musste genau nach Lahr. Außerdem: Denken macht alt.

Nach ca. 7min hielt das erste Auto an: So ein junger Gepflegter, Typ Referendar. Aber er fuhr nur nach Herbolzheim. Was nützt mir Herbolzheim! Was hält der überhaupt an? Zwar wäre ich dann weiter, aber der Metropol-Charakter Freiburgs erschien mir dennoch günstiger, dass da nette lahrer Fahrer vorbeikommen. Und wenn es garnicht hinhaut, dann konnte ich abends noch wo sicher mitfahren, nach Herbolzheim komme ich eh mit der Regiokarte. Ich blieb da.

Autos, Fahrradfahrer, Autos, dann Autos aus der anderen Richtung, ....
Ein Oldtimer! Das wäre es: In einem Oldtimer würde ich gerne mal mitfahren. Oder mit einem LKW! Aber die können an der Kronenbrücke nicht gut anhalten.
Da hält wieder einer an: EinE! Eigentlich ganz süß, nicht zu jung, locker mit Kippe, Platz im Auto war auch, aber sie führ nur bis Kenzingen. Kenzingen! Ja, wenn ich sonst nix zum tun hätte, aber die Party war halt in Lahr und ein Muss.
Musste sie weiterfahren - und ich blieb, aber auch nicht lange allein. Ein junger nordischer Typ mit Matrosenbart und einem Schild "Stuttgart oder Karlsruhe" kam dazu.
Ist der nun Freund oder Feind? Eigentlich ist es ja meine Richtung aber nicht so weit. Also würden Angehaltene, die nur einen mitnehmen, sinnhaftigerweise eher mich mitnehmen, als den. Also ließ ich ihn. Er hatte die Idee, weiter nach vorne in die Kreuzung zu gehen. Mir war da fengshuimäßig der Energiefluß zu heftig, aber jeder ist erfahrenerer Anhalter als ich. Man kanns ja mal probieren.
Bald hielt ein Auto, das zur nur ersten Autobahnraststätte fuhr. Ich wollte dort auch nicht lieber stehen wegen der Atmosphäre und kein Lahrer hält an der Raststätte, wenn er nachher eh nach Lahr reinfährt. Dar andere aber fuhr mit. War mir auch recht, störte er mich doch in meiner Meditation.
Und so stand ich da wieder allein. Wie ein Fels in der Brandung, angeglotzt wie eine Lorelei der B31, nur dass keiner anhielt.

Cool war mal: Ein Reisebus fuhr aus westlicher Richtung, wahrscheinlich Kronenstraße, auf die Kronenbrücke und darüber richtung Stadttheater, aber nicht weit. Dann hielt er, legte den anderen Gang ein und führ ganz langsam rückwärts gegen den Verkehrsfluß zurück auf die Kronenbrücke, als der Querverkehr aus dem Schwarzwald rot hatte. Er fuhr weit zurück auf der Kronenbrücke, schlug nach links ein, gerade auf mich zu, und fuhr dann doch auf die Autobahn, ohne bei mir anzuhalten. Aber krasses Manöver.

Unterhaltung hat man schon, wenn man da so steht.

Nach einer Stunde habe ich mir überlegt, könnte man eine Kippenpause machen. Aber wenn genau dann ein Anhaltswilliger käme, eine Zigarette ihm abschreckend Unmotiviertheit signalisieren könnte, dann hätte man mal lieber keine geraucht. Noch stand ich stabil.

Wie sehr müsste man leiden, dass der Wunsch, endlich mitgenommen zu werden, so intensiv würde, dass er auch vom Herzen käme und sich somit real manifestieren könnte?
Mal abwarten.

Ein junger Kerl fuhr vorbei, mit einem Passat freiburger Kennzeichen', Lenker rechts! Für den ist es nochmal blöder, anzuhalten, wenn ich aussen rumlaufen müsste auf die Fahrbahnmitte, um einzusteigen.

Kurz kam mal leichter Nieselregen auf, aber sonst blieb das Wetter gut.
Ein verwaschenes Schild und ich, nass, hätten mir vielleicht einen Mitleids-Bonus beschert. Aber lieber trocken und glücklich.

Dann fuhr der Gee vorbei, mit seiner Rastamütze in einem Kleintransporter allein. Mensch, der Gee! Warum nimmt er mich nicht mit? Wenn der dann dort ist, falls er da hinfährt, frag ich ihn, warum er mich nicht mitgenommen hat.
Naja, endlich kannte man mal jemand.

Bei meinen Sozialstudien der Vorbeifahrenden konnte ich eine Tendenz festellen zu dominanter Vererbung blonder Haare mütterlicherseits auf die weibliche Folgegeneration.

Nach einer Stunde tat der rechte Arm weh. Das Schild! Wenn ich es mit der linken Hand halte, ist es weiter weg von der Zielfahrspuhr, was sich auch psychologisch negativ auf potentielle Anhaltende auswirkt. Und etwas länger mit links zu halten, geht auch nicht, weil man es automatisch dann wieder mit rechts nimmt.
Auch könnte man ja jetzt eine Pause machen und sich mal hinsetzen, aber wohin?

Und da hielt wieder einer an. Der silbergraue Audi hatte dunkle Scheiben hinten, und vorne saßen 2 normale kurzhaarige Kaukasier. Und sie nahmen mich mit, obwohl hinten auch schon 2 von ihnen saßen. Aber nett.
Kurzer Small Talk, und dann haben sie sich weiter über Wirtschaft unterhalten. Es waren Gesellen einer Lahrer Industriefabrik, die samstäglich die Meisterschule in Freiburg besuchten.
Wenn man hinten im Audi zu dritt sitzt, hängt es die beiden Äußeren nach Innen. Das ist unangenehm und verkrümmt die Wirbelsäule. Aber als Anhalter gestanden sie mir nicht den guten Platz vorne rechts zu. Ist okay, als Anhalter bin ich Passagier zweiter Klasse.

Die herbstliche Ortenau büßt von ihrem Zauber ein, wenn mann sie durch getönte Scheiben sehen muß. Die Windschutzscheibe war klar, aber die Aussicht nicht so toll.
Gleich hinter der Autobahnabfahrt Lahr ist dann diese Tankstelle, von da an gings für mich noch 2-3 km geradeaus ins Gewerbegebiet. Ich hatte mir da für meinen Proviant eine Tasche mit Trolli-Funktion gewählt, aber meine Mitpassagiere stiegen eh alle beim Park&Ride gegenüber der Tanke aus, weil sie eine Fahrgemeinschaft waren und alle ihre Autos dort geparkt hatten, und der nette Fahrer fuhr mich noch bis hinter und wollte nicht mal ein Trinkgeld annehmen.

Fazit: Anhalten kann man, wenn man Zeit mitbringt
und: Lahrer sind nett. Noch zwei weitere Anhalter aus Freiburg wurden später auch bis hinter gefahren.

Mittwoch, 19. September 2012

Der Frosch im Fischbecken

In einem alten Fischbecken mit hohem Rand und durchgerosteter Frischwasserzufuhr war ein Frosch, gefangen. Der Rand war so hoch, dass der Wasserpatscher nicht aus eigener Kraft raushüpfen konnte. Um ihm ein Entkommen zu ermöglichen wurde ein Brett vom Rand in das Becken gelegt, mitten zum Wasser, wo der Frosch meist war. Aber was macht der Frosch, das "niedere Lebewesen"? Er geht nicht auf den Steg, hinauszuklettern, sondern hüpft blöd immerzu den hohen Rand hoch und checkt die Lage nicht. Dann hockt er sich ins Eck und denkt
 "Scheiße, ich komme nicht mehr aus meiner misslichen Situation."

Aus seinem Blickwinkel erkennt er die nahe Rettung vor seinen Augen nicht.
Zur richtigen Hilfe muss man sich in die Denkweise des verzweifelten Opfers versetzen, sonst ist sie wirkungslos. In diesem Fall musste das untere Ende nicht in die Beckenmitte, sondern an den Beckenrand positioniert werden. Wenn man den Hilfebedürftigen dort abholt, wo er die Hilfe auch sucht, geht es. Das gilt, glaub ich, nicht nur bei Fröschen. Andererseits kann es auch in ausweglosen Situationen eine Lösung geben, wenn man seine gewohnten Handlungsmuster aufgeben kann.

Dienstag, 11. September 2012

Nix zum Kiffen - ein Erfahrungsbericht

Am Wochenende war wieder Reggaeparty. Was mich am meisten aufregt auf solchen, ist das ewige Angeschnorrtwerden um Kifferei bloß weil ich Dreads hab. Darum hab ich mir ein T-Shirt machen lassen machen, mit der eindeutigen Message. Die Kinder, die nur auf die Party kommen um sich wegzurichten, ich hab sie satt. Dann wollen sie wissen, was ich da rauche: es ist ein Halfzware Tabak mit dünnen Blättchen und kleinen Aktivkohlefiltern. Sie dürfen sich auch gern eine drehen, wenn sie 18 sind. Aber nein, sie wollen von meiner Zigarette ziehen, sabbern sie voll und rauchen sie heiß. Sie wollen sich keine drehen, sie verdächtigen mich aufgrund meiner äußeren Erscheinung und meiner guten Laune.
Ich freue mich ja, wenn ich mit Fremden ins Gespräch komme. Aber wenn sie einen nur reduzieren auf ihr Cliché, dann respektieren sie mich nicht als Person. Das macht mir nur schlechte Laune. Das aussagekräftige T-Shirt sollte mich vor diesen Spaßbremsern bewahren.
Ich war ja überrascht, wieviel Aufmerksamkeit man aufgrund seines T-Shirts bekommen kann: also es haben einige betreten geschaut, aber des waren dann die richtigen. Viel mehr war ich überrascht über die Zustimmungsbekundungen vieler. Besonders die Schwarzen und die Dreadheads zeigten sich positiv. Manche zeigen sogar aktiv Mitleid. Mir tat es gut, zu sehen, dass ich kein Einzelfall bin, sondern dass es vielen so geht. Sich verstanden fühlen, das ist es was einem so oft fehlt, wenn man seine innere Einstellung nach außen trägt, gerade wegen den Schnorrern, die nur sich und ihre Bedürfnisse sehen. Selbst wenn sie mit Anstand fragen würden, ich hab gar kein Geld für sowas! Mental Slavery durch eine Droge oder schlechte Erziehung, jedenfalls kann ich es nur empfehlen, sich das T-Shirt von JUFF-Wear zu kaufen. Das geht ganz einfach über den Online-Shop oder ihr schreibt mir eine Nachricht ins Kontaktformular am Ende der Seite. Die Farben des T-Shirts sind variabel. Ich verdiene bei diesem T-Shirt nur 3 € jeweils, darum kostet es nur 15,90 + Versand. Tatsächlich kauft ihr euch mit diesem T-Shirt Freiheit, Freude, Frieden und Style!

Freitag, 7. September 2012

Der Steinwald


Südlich des Fichtelgebirges in Bayrisch-Kongo erstreckt sich der Steinwald zwischen Fichtelnaab- und Waldnaabtal. Der Steinwald ist über 350 Millionen Jahre alt, somit älter wie die Alpen, fast 1000 Meter hoch, und im Sommer ist da mal 3 Monate kein Winter. Wir sind los von Pfaben (in der Landessprache "Pfoum"), knapp 2,5h zum Oberpfalzturm. Man geht dann dauernd durch Wald, über Wege aus Wurzeln, Gras und glitzernden Granitstaub. Und es passiert Nix. Man geht und geht und geht, ....: Wieder Nix. Dann geht man weiter und weiter und plötzlich steht da ein fetter Stein und man flippt aus. Bloß wegen einem Trum Felsen.
Das Gelände ist zur Frühzeit der Dinosaurier entstanden, weil sich die Kontinente da verwurschtelt haben. Wind und Wetter und der Zahn der Zeit haben dann wieder viel zu Staub zermalen, und übrig bleiben Felstürme mitten im Wald. Manche sehen aus wie Burgen, manche wie Sofakissen, manche wie stumme Wesen aus einer anderen Zeit und wirken auch so. Besonders der erste Fels war war aber wirklich so krass, dass es einem die Rückenhaare aufzwirbelt und den Hinterkopf hochkribbelt. Man wird echt euphorisch und weiß nicht, warum. Es ist ja nur ein Stein, eigentlich! Also auf der Bovis-Skala hätte der sicher eine 18.000.
Über den Wald verteilt gibt es immer wieder krasse Brocken aus Stein, die einen gewaltig beeindrucken. Der Steinwald ansich bietet keinerlei Attraktivität. Es gibt nur 2 Sorten von Bäumen: Fichten, und die mit der weißen Rinde heißen "Birken". Es gibt nur 2 Farben: mattes Graugrün von Nadeln und Gras, und rötliches Braun von den Stämmen der Bäume. Man hört keine Vögel, man sieht keine Tiere, das Wetter ist kalt, Reizreduziertheit aufs Äusserste, absolut Nix galore und mittendrin dann wieder so ein hoher Granitfels, der einen so verschickt, weil er gar so einen krassen Kontrast zur Monotonie der Waldkulisse darstellt. Und dann geht man dahin und bekommt nachundnach eine ganz tolle Laune. Richtig gut drauf kommt man, obwohl - ja oder gerade weil nix is, außen um einen herum. Mein Wandergefährte war schon zweimal in Las Vegas, dem Superlativ von Gaudi und Zerstreuung, das aber nicht solch Hochgefühl zu vermitteln vermag, wie jener Wald aus Nix und den paar Felsbrocken.










Wenn diese Freude also nicht durch äußere Reize zustande zu kommen scheint, sonst hätten's ja lieber in Las Vegas alles voll Fichten gepflanzt, woher kommt sie dann? Zwangsläufig muß sie aus dem Innenheraus entstehen. Wenn das Aussen durch seine Langweiligkeit verschwimmt in Nichtexistenz, so verliert der Mensch als Individuum seinen Bezug, sich von der Schöpfung abgrenzen zu können und wird eins mit allem. Dann ist man nicht mehr der, der den Briefkasten ausleeren muß, nicht mehr der, der Montags wieder den Deppen machen muß. Man ist dann gar niemand mehr - man ist einfach nur mehr und das tut gut.


Dienstag, 4. September 2012


Alfons hat mal wieder ein Konzert gegeben, mit seinem Projekt „die Depressiven Metzger“. Sein Cousin, die andere Hälfte der Band, hat die letzten Jahre wenig Zeit für Auftritte, weil sie nicht mehr in der gleichen Stadt wohnen. Die depressiven Metzger sind Insassen einer Irrenaltstadt und durften von ihrem Pfleger aus ausnahmsweise mal auftreten. Alfons hatte also einen Schlafanzug an und sein Cousin eine Afro-Perücke. So wurden sie vom Kumpel/Pfleger aus dem Kneipenkeller geführt. Alfons sang depressiv und der Cousin bediente Labtop und Keyboard.

Statt fand das Spektakulum in „Neues Lindas“. Ich geh ja eigentlich nur rein, weil ich den Wirt kenne, noch aus meiner Forst-Zeit. Der wollte eigentlich auch kein Wirt werden, aber es hat sich halt so ergeben. Die Bierkarte der Kneipe ist zwar auf dem ersten Blick eindrucksvoll breit, aber irgendwie gibt es von den vielen Bieren keines, das wirklich gut ist. Und 2,90€ für nicht gezapftes Bier, in Bayern, … :( Auch die Nummer mit den salzigen Knabberbretzeln, die sich immer wieder auffüllen, ist Kapitalismus, damit man mehr trinkt. Und dass man nach jedem Drink gleich denselben bezahlen muß, hat er sich wohl bei Starbucks abgeschaut. Aber die verschiedenen Gläser sind lustig und die Theke aus aus einem fetten Ulmenbrett ist besonders. Publikumsmäßig finde ich, sind nicht mehr die Alternativen drin. Sie sind verdrängt von Studenten, Möchtegern-Alternativen, -Glockenbachern, Agrarbohèmiens und wie ich gezwungenermaßen draussen eine rauch' und mein Spidermansinn mir verrät ohne hinzusehen: Bullen nach Feierabend.
Alfons singt und tanzt und springt. Kurz singt auch seine Frau mal mit.
Nachdem die Depressiven Metzger wieder zurück in die Anstalt verbracht wurden, kehren sie zurück als „Sentementol“- Alfons' lustiges Sound-Projekt – und singen da noch paar Lieder.
Die Kneipe teilt sich die Toilette mit dem örtlichen Kunstverein.e.V. So dass ich in einer Ausstellung lande, mit Bildern, Fließen, Steinen, Drähten und Ästen. 2 Bilder sprechen mich besonders an. Auch die Instalation am Anfang der Ausstellung ist kreativ: zuerst soll man Schuhe, falls vorhanden, in ein Schuhregal stellen. Dann ist da ein 50x50cm-großes Stück Rasen und darüber auf Kopfhöhe von der Decke hängend eine Rollrasen-Glocke mit Erde nach aussen und Rollrasen nach innen zum Kopf reinstecken. Das ist Kunst wie es sie zwischen Baden-Baden und Basel nicht gibt.
Zurück von der Toilette in der Kneipe, als ich mich verabschieden wollte, weil mir das zu viel Kultur war, konnte noch ein Mädel, welches zufällig ihre Ukulele dabei hatte, gewonnen werden, auf derserselben 2 selbstgeschriebene Songs engelsgleich darzubieten. Sie konnte wirklich singen! Mir, nach 9h Fahrt in die Provinz, war es genug für den ersten Abend. Bin noch vorbei an dieser ausufernd gefürchteten, jedoch vo kaltem Regen zunichte gemachten Facebook-Party, zu der sich 2500 Menschen eingeladen hatten, aber keiner kam, und ins Bett, um mich für neue Abenteuer auszuruhen.

Witz vom Wirt: "Wie heißt der große Bruder vom Elvis?" - "Zwölf is'!"

Dienstag, 21. August 2012

Suche Schweisser!

Wuchtige haben den Korb ruiniert. Die oberen Schweißnähte sind gebrochen.
 Das Gartenamt macht erfahrungsgemäß nix. So, Bürger unite! Ich kann eine Leiter besorgen und das Ding abmontieren. Wer kann schweißen? Es lockt der Titel "Jugendarbeiter, ehrenhalber" und bringt die Kids weg von der Straße.

UPDATE: habs auch noch ins Forum des lokalen In-Portals fudder reingeschrieben. Die wollten schon fast ne Story draus machen, vorher aber nochmal bei der Stadt anrufen. Viellecht hat das Wirkung gezeigt. Jedenfalls hätt ich jetzt einen Schweisser, aber der Korb ist plötzlich abmontiert. So bekommt mein Helfer nicht den Titel "Jugendarbeiter, ehrenhalber" verliehen, weil "ohne Schweiss kein Preis".

UPDATE: wie ichs gesagt habe: 2 Wochen, bis die Ferien vorbei sind.

Samstag, 18. August 2012

Der Tim, der Grattler:


Mir, am Grillen: Er hat die Kohlen schon am Glimmen. Ich beug mich hin. Sagt er: "Paß mal auf!" und kommt mit einer Plastikgießkanne an und kippt Ethanol in die Grillgegend. Er spreidert seine feuergefangene Ladung durch die Gegend. Napalmgleich regnet es auf die Glut, den Boden und mich in der Umgebung. Was soll ich denken, wenn er mit einer Gießkanne an den Grill geht?! Wär ich nackert gewesen, was wäre ich verbrannt! Aber meine gute Hose! So ein Mehralsfreak! Der spinnt! a.k.a. T-Flame.
Um seine Plasikgießkanne trauer ich nicht. Aber die Hose, die zahlt er! Die hat ein Geld gekostet! Tim, ...!!!! So ein Depp! Ich bin kein Vietkong, ich wollte nur mit ihm grillen. Gemeingefährliche chemische Nachbaren!








(Dieses Übersetzungstool rechtsoben is der Hammer: ich wusst gar nicht, daß "Grattler" auf Englisch "Garcia" heißt :)

Montag, 13. August 2012

Hochachtung vor den Buschländer Reggae-Leuten!

Komme gerade von einem kleinen aber feinen Stelldichein jamaikanischer Lebensart im tiefsten bayrischen Hinterland, wo es sich doch immer lohnt, die 9,5h Strapaze mit 6 verschiedenen Bummelzügen auf sich zu nehmen. Dass so ein harmonisches Festl immer wieder stattfinden kann, liegt im Endeffekt an einem Mann und seinen Freunden: SeenJah von  Natty Vibes Sound: Ein Mann lebt seinen Traum und seine Freunde machen mit. Die Mütter der DJs backen Kuchen, logieren die Topstars und verkaufen bayrisches und jamaikanisches Bier, Rumcola mit Jamaika-Rum, ja sogar bayrische und jamaikanische Limonade, der engere Freundeskreis bringt die Leute vom Bahnhof, kocht jamaikanischen Ackee Reis mit Salzfisch, sägt Feuerholz, bringt Lautsprecher bis aus Augsburg her und baut bunte Zelte auf und ab. Die Besucher sammeln Becher, Flaschen und Kippen auf und werfen in den Spendentopf, soviel sie können, was aber sicher nicht reicht für den immensen Aufwand, den SeenJah jedesmal hat, wenn er die ganzen Sänger einlädt aus Holland (Lyrical Benji), England (MC Trooper), Jamaika (Culture Dan), Frankreich (Ras Daniel Ray) und Samson aus Freiburg mit Melodika und Saxophon. Und wenn er dann Samstag nachts übers Micro Lieder für seine Mama ankündigt und wenn alle versorgt sind, er allein mit seine Queen zwischen dekorierten Lautsprechern und Musikanlage tanzschwelgt, dann ist nicht nur sein Traum real. Der Vibe wird zu einem Gemeinschaftsgefühl von Liebe, Sonne, Einssein mit Jah springt über auf alle die ums Feuer sitzen, in den Zelten chillen, auf den Bänken diskutieren oder Sternschnuppen genießen. Schwingungen, die miteinander verbinden und als Wohlfühlmomente in der Erinnerung gespeichert bleiben werden, für schlechtere Zeiten.





So, warum fährt der Juff aber extra so weit da hoch? Wir haben in Freiburg die Jamaika-Rum-Regionalvertretung, sowie im Schwarzwald das Jamaika-Bier. Wir haben mit der Nordschwarzwald-Base in Lahr und der Südschwarzwald-Base in Eschbach gleich zwei selbstlose Reggae-Freaks, die öfters badisch-jamaikanische Wohlfühlmomente mit Sounds, Kulinarik und Pampa darbieten?
Jetzt steht Bayern zwischen den Zeilen
Und da kommt der Waldbadeweiher Fuchsmühl ins Spiel: Friedenfelser Weizen für 2,10€, saubere Toilettenanlagen, eine Dusche, normale Leute, die sich nicht daran stören, wenn langhaarige Leute im Wald Musik machen. Reggae kapselt sich im Buschland nicht so ab, wie hier. Und da die Zersiedelung des Landes eh das Automobil vorraussetzt, sind anteilsmäßig mehr Leute bereit, in die Pampa rauszufahren, wegen Party.
  Die Waldbadeweiherbesucher, der Bürgermeister und die Dorfjugend trauen sich auch mal zu einer Schnupperinspektion des Festivalgeländes. Man ist nicht so unter sich, auch Punker, Rocker, Sonderlinge, Normalbürger und Kinder finden ihren Spaß. Ich nenne das "Integratives Konzept".
Zum anderen wirklich die liebevolle Detailarbeit der Organisatoren: Da hängt ein Tarnnetz + grüngelbrotes Fähnchen über dem Soundsystem, da gibt es genügend Sitzgelegenheiten, ein durchbrennendes Lagerfeuer, Lichterketten, bunt bemalte Holzschilder, verschiedenes Essen, abwechslungsreiches Musikangebot von UK Dub über Roots, Steppaz zu Dancehall für sie und ihn. Ich nenne das "Allgemeinverträgliches Konzept". Die Live-Acts von weit her wären eigentlich nicht nötig, aber die Kombination und deren Freude, miteinander und mit den Fest-Besuchern zu kommunizieren, gibt diesen ein Gefühl, etwas besonderes erlebt zu haben, ausserhalb ihres Alltags.


Memo an mich noch: nächstes Mal lange Hose und Anorak einpacken !!! Es gibt Orte noch auf der Welt, wo es nachts unter 10°C wird, *schnief * hüstel * schneuz * ha-tzhi!

Sonntag, 5. August 2012

Juffner meets Duffner

Neulich stieg ich auf den Hochfirst, kam ums Eck und dann saß da Skisprung-Legende Christof Duffner. Wie ich arbeitet er unter anderem gerade als Lehrer für Technik und Werken im Schwarzwald. Der Unterschied ist nur, dass er mehr Goldmedallien hat, wie ich Goldzähne, nämlich 2, doppelt soviel also wie der echte Hautamäki.
 Grund genug, ihm übertragenerweise das Wort zu leihen, um Werbung zu machen für den Skispringernachwuchs.
Duffner selber hat es als kleiner Bub freiwillig seinem Vater und seinem Onkel nachgemacht, die damals auch skisprangen, weils sie für ihn Vorbilder waren.
Wenn man anfängt, dann lernt man zuerst die normalen alpinen Skier, dann Langlauf, um den Umgang mit längeren Skiern zu gewöhnen.
Man geht auch nicht sofort an die riesen Sprungschanze, sondern fährt zuerst immer die Aufsprungbahn herunter und erst wenn man sich traut, von der Schanze. Dabei ist Sitzen oben vor dem Absprung schon ein Kick, der anfänglich Überwindung kostet. Dann muß man üben üben üben und den Body-Mass-Index unter 20 halten also hungern, woran es bei mir scheitert. Ich war im Skikurs nur so schnell, weil ich nicht bremsen gelernt habe. Mein BMI brachte mich sogar schneller ins Ziel als meinen 2. Ski.
Alle magersüchtigen Kinder sind also aufgerufen, sich mal Gedanken zu machen, ihr Potential auszuschöpfen und mal auf der Hochfirstschanze vorbeizuschauen, zum Beispiel übernächstes Wochenende beim Sommerskispringen auf Kunstrasen. Duffner hat derzeit nur 1 vernünftigen Schüler.


Donnerstag, 2. August 2012

Besucht das Mais-Labyrinth in Opfingen heute!

Denn es ist Vollmond. In Opfingen machen sie seit Jahren nett einen Irrgarten zum spaßigen Durchlaufen. Die Gänge sind dieses mal in der Form der Titanic.
Im Labyrinth sind Fragen zu diesem Schiff versteckt und wer sie alle richtig ankreuzt, kann einen Hubschrauberrundflug gewinnen. Davor gibts für die Kleinen Speiseeis und einen Spielplatz und für die Großen Bier aus Naturhopfen.
Das Herumirren dauert in der Regel 1h und bringt einem die herrliche Maispflanze näher bei gleichzeitiger Konfrontation mit der eigenen Unorientiertheit, ausgeliefert den Pflanzengängen. Wenns heut abend nicht regnet, wäre das eine coole Vollmondoptik, ein zweites Nachtlabyrinth gibts nochmal im September. Viel Spaß!!