Montag, 30. April 2012

Straßenbahn nach Weingarten

Weingarten hat einen hohen Anteil von MitbürgerInnen mit Migrationshintergrund. So war es nicht verwunderlich, dass der Jugendliche schräg gegenüber von mir ein Ketterl umhängen hatte, mit einem arabesquen Krummschwertanhänger mit einer "Hz. Ali"-Gravur. Sicher ein Moslem. Zuerst fand ich's aggressiv, dass der eine stilisierte Waffe umhängen hatte, aber ein Kreuz ist eigentlich ein noch viel fieseres Folterinstrument. Wieso haben die Christen nicht was schönes als Symbol! n Herz oder nen Smiley?
Jedenfalls, gegenüber von ihm/neben mir saß sein Kumpel. Das Problem war, dass der schräg gegenüber gerade Scheiße gebaut hatte, dafür eine in die Fresse kassiert hatte und nun heim musste mit für mich nicht-erkennbaren Kampfspuren im Gesicht. Viele haben verdellte Gesichter.
Scheinbar war was geschwollen, was sonst nicht so war. Dann hat er verschiedene Grimassen probiert und sein Gegenüber immer gefragt, "ob es jetzt gerade" sei.
Und er hatte Angst, von seiner Familie bestraft zu werden, wegen der Prügelei.
"Warum sagschtu nich einfach die Wahrheit?", meint sein Gegenüber.
"Mein Vadda bringt misch um,"sagt der Geschlagene,"meine Mudda bringt misch um, und mein Onkel, der bringt misch rischtig um!"

Freitag, 27. April 2012

2012 Playoff Vorhersage

Obwohl ich bis jetzt jedes Jahr falsch lag, auch heuer wieder mein Tip:

Ganz einfach: Lakers fliegen raus, LBJ versagt wieder, Spurs haben mit ihrer Routine allen was entgegenzusetzen ausser den hungrigen Bulls.
UPDATE: na gut, wenn Rose verletzt ist, wird Miami wohl doch Meister.

Freitag, 20. April 2012

wollt nochmal explizit auf die Grill-Party morgen hinweisen:


eingeladen is auch wer das liest und keine Extra-SuMSi griegt hat.
der Samson will sein Sax mitnehmen.
ich bin grad zu beschäftigt um fette Sause zu organisieren, dafür machen die die Base auf.
am besten nimmt man den Zug um 13:35 auf Gleis 2 und folgt dem Pulk.

Dienstag, 17. April 2012

Lachen über Behinderte

Neulich war ich auf der wirklich schlechtesten Reggaparty seit langem: wieder ein junger Dancehall-Homie mit HipHop-Pulli unsicher hinter nem Labtop, der haargenau gleichen langweiligen Selection wie man sie seit 10 Jahren überall hören muß, Track für Track. Ich trink halt mal keinen Rum and Redbull! Sein DJ-Name war abgeleitet aus der Verenglischung seiner Heimatstadt, und diesen spielte er auch immer per Knopfdruck ins Lied dazwischen, ausgesprochen von einem geschäftstüchtigen jamaikanischen Stimmenimitator.
 Ein bis 2 andere waren manchmal so gut gelaunt dass sie doch kurz getanzt haben, ansonsten war mangels Werbung und wegen Großveranstaltungen im HipHop- bzw Pop-Bereich nix los. Und dann kam eine: Sie war schon etwas älter, klein, unförmig überproportioniert, gezwängt in ein viel zu enges und zu leichtes knallrotes Cocktail-Kleid mit weißen Leggings und tanzte wie losgelassen mit großen Bewegungen. Schnell zog sie alle Blicke auf sich, was ihrer Laune aber keinen Abbruch zu tun schien. Eher die Musik zwang sie immer wieder, sich einsam auf ihren Barhocker zurückzuziehen. Ha, die war echt lustig anzusehen, wie sie so extrem abging! ich war amüsiert, obwohl es nicht gerade ästhetisch war.
Draussen bei einer Zigarette kam ich mit einer erbosten Partygängerin ins Gespräch, die sich ziemlich drüber aufregte, weil andere auf der Party die eine auslachten, obwohl diese ihres wissens nach eine geistige Behinderung hatte. Hm, ich fühlte mich ein bisschen ertappt.
Die Party war nicht mehr zu retten. Die Leute versuchtens mit Weinkaraffen voll SexontheBeach mit Sangriastrohalmen drin, oder mit einem Abstecher auf die Elektro-Party im Evangelischen Vereinshaus mit Gratisbrötchen, wo garniemand tanzte. Der Abend war verloren. Einzige Befriedigung versprach ich mir von nem Döner von gegenüber. So stand ich da und aß.
Da kam die komische Gestalt von der Reggaeparty, kommt auf mich zu, wuschelt mir in die Dreads und meint: I mog Di'! I mog dej Hoar! Hab ich kein Problem damit. Woißt, i hob aweng oin an da Klatsch'n, sagt sie. Mei, sag ich, wer hout den niad! - Dou houst recht! sagt sie und trollt in die Nacht.

Ich bin froh, dass es sogenannte Behinderte gibt. Sie bereichern die Welt. Immer wieder ein Wunder, was der Herrgott für einen riesengroßen Zirkus hat. Ich lach auch über Leut mit Arschgeweih, mit Rotzglocken-Nasenpiercings, mit lachenden luftballonhaltenden Toastbrot-Tatoos, mit knalligbunten Strumpfhosen, mit Wachsfiguren-MakeUp und ich gesteh denen genauso zu, dass die über mich lachen dürfen. Das Leben wär ja viel zu unlustig wenn man nicht da drüber lachen dürfte -scheißegal ob geistig-behindert oder nicht.
Ich bin gegen jegliche Diskriminierung, aber einen eigenen Geschmack darf man wohl noch haben. Wenn einer subjektiv komisch aussieht und sich andersartig verhält wie die Masse, wer hat dann das Problem? Humor ist mir eine der wichtigsten Tugenden. Mit mehr Humor hätten wir weniger Kriege. Make laugh - not war!
Was meint ihr?

Samstag, 7. April 2012

Die Kastanie und ihr Nutzen

Jetzt mit den ersten warmen Regenschauern treiben sie grad aus: Die Kastanien.

Ursprünglich wurde die Ross-Kastanie aus Mazedonien bei uns angesiedelt, da sie als schattenspendenste Baumart kuhl geeignet ist, Bierkeller zu beschatten. So findet man sie heute noch oft in Biergärten, wie mich auch. Wie die Goldhamster stammen alle heutigen Kastanien im Endeffekt von einem Ursprung ab und haben einen kleinen Genpool: Die Drehwüchsigkeit, dass sich der Baum sprialig zwirbelt, ist bei den mazedonischen Kastanien kaum, aber bei allen unserer Kastanien sichtbar.
In letzten Jahren leiden besonders die weißblühenden Kastanien an Motten, die minenartige Gänge in ihre Blätter fressen, und sterben langsam.
Die Rosskastanie heißt nicht Ess-Kastanie, weil die Rösser sie essen, gegen Husten.
Die Message der Kastanie an uns Menschen ist "Freude". Traurigen Menschen empfehle ich also unter einer Kastanie zu meditieren, zB im Biergarten.

Aber worauf ich eigentlich raus will: So lange die Blüten (die sog. "Kerzen") noch klein sind, kann man sie abmachen und einen wertvollen Einrieb für Beine und Gelenke herstellen.
Dazu nehmen wir Kaba-Flaschen vom Rewe, denn es gibt keine anderen Glasflaschen mehr mit großen Verschlüssen.
Ein schwieriges Problem ist das Finden von Kastanien mit a) tiefhängenden Ästen und b) ohne Straßenstaub. Aber es gibt welche.
Wir müssen also eine geeignete Kastanie finden und dann den richtigen Zeitpunkt abwarten, wenn die Kerze schon blüht, aber noch klein genug ist, um sie durch die Flaschenhalsöffnung zu pfriemen.
Dann fragen wir den Baum, ob wir ein Blüte haben können und sagen ihm, was wir damit machen wollen (Der Einrieb!). Die Blüten kann man ganz leicht abbrechen.
Als Wirkstoffträgersubstanz empfehlen sich natives Bio-Olivenöl, Doppelkorn oder Vodka. Die Vorteile vom Öl: es lässt sich besser einmassieren und scheint auch besser zu wirken. Die Vorteile vom Alk: er ist nicht so schleimig weil er schnell verflüchtigt und die Verwertung der Reste, die nichtmehr in die Kabaflaschen passen, ist lustiger.
Ob man jetzt rote oder weiße Blüten nimmt, ist egal, denn beide werden nach einiger Zeit braun.
Wir bedecken also die Blüten komplett mit der Trägersubstanz unserer Präferenz, lassen das ganze an einem nichtzukühlem Orte stehen und fertig ist nach 6 Wochen unser Heilmittel! Auch gut geeignet als Geschenk für Alte, Gelenkrheumatische und Bio-Fans. Die Kosten richten sich im Wesentlichen nach der Trägersubstanz.

Viel Spaß!