Montag, 21. Mai 2012

Hamburg


Es ist auffällig, wieviel Leut' sich schon dauernd am Fuß verletzen: der HN, der Hr S, der BD, der JL, der CB, der MS und auch meinen Fuß, der vom letzten Jahr halbwegs wieder genesen ist hat's wieder irgendwie erwischt, das er mich seit 2 Wochen am Fortkommen hindert. Um dem Schicksal in den Lauf zu pfuschen, nahm ich nun alle Kräfte zusammen und verreiste mit Gewalt.
Wegen der Einladung zum Grillen in die Lüneburger Heide und weil ich da meinen Lebtag noch überhaupt nicht war, entschloß ich mich für Hamburg, die Perle der Nordsee.
Hab dann vor 2 Wochen nachts vor ner Kneipe die damals beste Freundin von der Ex getroffen, die mir nen Pennplatz für Freitag anbieten konnte, Samstag wäre dann das Grillen in der Pampa und Sonntag würde man ja irgendwie schon wieder heimkommen.
Also hab ich sie mal über ein soziales Netzwerk kontaktiert. Hm, dabei war sie da gar nicht mehr meine Freundin. Aber man fand sie.

Der moderne Sparfuchs hat eine Latte von Möglichkeiten, seine Reise zu bestreiten. Flieger ist zu krass, ICE kostet 132€, dann gibts ja jetzt bei Ltur diese Anreise-Tickets für Last-Minute-Flugurlauber, die sie noch übrig haben, am Vortag für 25€. Tatsächlich war da auch eine Fahrt am Vormittag, aber da hatte ich noch Arbeit.
Dann war da noch eine Mitfahrgelegenheit am frühen Nachmittag bei Mitfahrgelegenheit.de, die Anzeige dort war aber eigentlich von einer Mitfahrzentrale in Berlin. Dort musste man anrufen, um die Telefonnummer des Fahrers zu bekommen. Diese Mitfahrzentrale bekommt dann meine Kontodaten um 13€ Vermittlungsgebühr abzubuchen und ich geb dem Fahrer dann noch 32 Cash.
Der Fahrer am Telefon war zuversichtlich, dass er fahre, aber ein blinkendes Lichtl  im Cockpit hat ihn veranlasst, vorsorglich eine Werkstatt aufzusuchen, ich sollte in ner viertel Stunde nochmal anrufen. Dann war der Mechaniker drüber, ich sollte in ner halben Stunde nochmal anrufen. Dann in ner Stunde konnte ich der Mitfahrzentrale Berlin mitteilen, dass sie mein Geld nicht abbuchen sollen, weil er doch fährt.
Dann kam die Mitteilung der Ding, hach, dass sie doch dieses Wochenende bei ihrem Freund in Dänemark sei, wünscht mir aber viel Spaß in Hamburg :P
Es gab noch eine weiter Mitfahrgelegenheit im Netz, aber da wäre grad 10 Minuten davor der letzte Platz weggegangen.
Es gab da noch eine in Hamburg, die aber auch oft in Afrika ist, an dem Wochenende aber grad im Land, und mir auch einen Pennplatz hätte.
Und tatsächlich gab es noch eine Mitfahrgelegenheit am Abend, aber dann würde ich mitten in der Nacht ankommen und ob man dann noch in das Viertel der Bekannten kommt?

Die Anzeige war so geschrieben, als wäre es ein lustiges Hippiepäärchen, denen Sprach ich mal auf die Mailbox.
Stunden Später rief Er zurück, ich könnte mitfahren, wir wären zu fünft, also noch 1 Platz frei, für 55 Mark, ich könnte aber nicht mit Karte zahlen, was ich aber eh nicht gemacht hätte.
Alles klar; am Abend ging ich dann mit Gepäck zum Bahnhof, und nach ner halben Stunde wieder heim. Der Typ hatte ne viertel Stunde die Mailbox dran, danach ging er auch nicht ran und auf Kurzmitteilungen reagierte er auch nicht, die Sau!
Naja, aber so konnte ich mich doch noch kurz mit der S treffen, bevor die Abhaut an den Atlantik für immer. Und wie hold mir das Schicksal dann war, fand ich sogar noch einen Platz in einem Passat von Biel nach Lübeck nachts um halb 12. Da hat er mir erstmal ein FischermansFriend gegeben, weil ich mich so arg für die lange Nachtfahrt vorbereitet hatte.
Mitfahrgelegenheit ist interessant, manchmal, in welchem sozialen Aggregat man landet und da mit Leuten redet, mit denen man es sonst nicht tät.
Der eine ging auf nen runden Geburtstag in der Verwandschaft, der andere, Libanese, jung, kauft morgen früh um 7 ein Auto, fährt dann wieder runter, spricht 7 Sprachen und braucht keinen Schlaf. Und das Mädchen bestätigte das Norddeutsche Klischée und redete und redete und redete. Sie war aus Hamburg.
Um 7 waren wir dann alle verpeilt durchnächtigt am Berliner Tor um unsere Weiterfahrt mit Bahnen aufzunehmen.

Und wie ich so mental den Erdboden grußküsse, kommt da der erstbeste Passant die Treppe runter und grüßt mich "Servus, Juff" und ich hatte keine Ahnung wer das war - keiner von den nur 3 Leuten, die ich in dieser schon bevölkerten Stadt kannte.




Naja und so fuhr ich mit einem Omnibus zum Siemersplatz, keine Ahnung was das für ein Viertel war.
Es gab viele Häuser mit roten Backsteinen und auch die roten Blutbuchen waren hier dort mal sehr modern. Hatte bislse was von Dresden in den Hauptstrassen und von Potsdam in den Nebenstraßen.


















Dann haben wir in diesem Studentenwohnheim gechillt, und nachmittags gings mit einem Metronom in die Heide. Diese Regionalbahnen heißen nur so, ticken aber nicht.


Landschaftlich hatte mich Lüneburg schon vorgewarnt, dass diese rosa-lila Blumen leider erst im Sommer am Start seien. Es sah eher so aus wie ne flachere Oberpfalz mit fettem Birken-Anteil und doch viel Wald insgesamt, auch Fichte! Durch die Topographie verlaufen die Straßen gerader, und da wohnen Leute ohne Internetz, wieder in Backsteinen. An manchen Giebeln sieht man so überkreuzte Holzbretter in Pferdeform, so wie am Bug von Wikingerschiffen.

Das Hauptraubtier in der Heide ist die lästige Heid-Schnacke, weil es doch nicht nur trockene Sand- sondern auch feuchte Torfstellen gibt im Land. Zur Belustigung zahlreicher Raupen haben sie viele alte Eichen aufgestellt, wo sich diese Juvenilstadien ständig auf einen abseilen.
Gediegen chillen. Besondere Begeisterung bei den Fischköppen über die badischen Merguez und ihre Würzung, wobei ihnen Harissa zu scharf ist.

Es gab eine Mitfahrgelegenheit HH-FR in einem Alfa Romeo, aber der wollte nur über eMail Kontakt und so musste ich bei M&T, A und D in einem kleinen Corolla mitfahren.

Meine Hoffnung, das T ein Hamster oder der Name des Autos sei, wurde morgens nach 45min Zuganfahrt jäh ausgelöscht, als wir uns am Hauptbahnhof trafen. D war auch eher kräftig als schmächtig, aber immerhin tätowiert. Hatte bisher in Hamburg noch keinen einzigen tätowierten gesehen, war aber dafür nicht in den richtigen Vierteln. Und von allen tätowierten Hamburgern treff ich gerade den, der jetzt seit nem halben Jahr auf dieser meiner Schule in Freiburg ist, wo ich vor nem halben Jahr abgegangen bin, so dass wir uns eigentlich von hier kennen müssten.
Und dann kam A mit ihre Familie und A war ganz schön dick und konnte kein deutsch.
Das Problem bei Kleinwägen hinten zu dritt ist, dass an der Seite die Arschbacken ungleich hoch sind und einem in der Mitte nach 2h das Steißbein weh tut., man die Schultern nicht öffnen und der Gurt schnürt einen automatich immer enger an den Sitz, so dass es nicht so lustig auf der 10stündigen Fahrt durch viel Staus bei sommerlichen Temperaturen war, aber das afrikanisch-stämmige FahrerPäärchen hatte wenigstens fröhliche Musik.
Außerdem tut der Fuß nicht mehr weh, was entweder an den Schnacken liegen könnte, die, laut Kristallkinder, dafür da seien, uns genau an den Akkupunkturpunkten zu stechen, wo wir es benötigten, oder das man die Aufgabe, Voranzukommen, bewältigt hat.
So oder so, Freiburg ist schon schöner, wegen den idyllischen Hügeln und dem Wetter und der süßen Straßenbahn.

Freitag, 18. Mai 2012

Kurzer Bericht vom Entenrennen

Da war vor paar Tagen das 2. Freiburger Entenrennen: Welche lassen 7000 Plastik-Enterler aus, jeder hat unten mit Edding ne Nummer, und der Loser mit der Nummer des Entchens, welches 1km später als erstes in die Reuse gespühlt wird, griegt Etwas.
Geld griegen dabei auch die Klinik-Clowns, was ja eine gute Sache ist.
Per Laster wurden die Entle in der Fabrikstr bei der Brauerei in die Dreisam gekippt.
Ende war beim Ufercafé.
Interessant war: wie lange schwimmt ein Objekt diese Strecke?
und: wie sieht die Entenmenge aus im Konglomerat?

Ich postierte mich am Luisensteg, Andrang war mäßig. Stimmung gespannt.
10 nach 2 kam dann eine und dann der Rest:


Also: sie brauchten so 25 Minuten bis ultiomo. 
Man konnte schneller neben den ausgelassenen Plastikenterle hergehen, als dass diese schwammen.
Ansonsten schwammen sie nicht im Pulk, sondern quer übers Wasser verteilt.
Welche in Angler-Montur waren am Start, und durchkämmten die Dreisam auf die letzten Enten, und 
soo lustig war es jetzt nicht. ich bin dann gegangen.

Mittwoch, 9. Mai 2012

Anleitung für eine faszinierende Schwarzwald-Frühlings-Nahrungszusatzsubstanz

Wir brauchen:
- ein ordentliches Quantum Tannentriebspitzen
- ein geringes Quantum Löwenzahnblüten
- einen Kanister Schwarzwälder Bergquellwasser
- eine Packung Gelierzucker
- eine Bio-Zitrone
- einen Krümel Koniferenharz
weiter einen Topf, ein Messer, einen Herd und 2 Tage

Die ersten beiden Zutaten sind aktuell saisonal!




Wir nehmen den Topf, kippen die frischen grünen Tannentriebspitzen und die frischen gelben Löwenzahnblüten rein und schneiden die Zitrone in Scheiben, die wir schön oben drauf legen.

Dazu gießen wir reines Schwarzwälder Quellwasser, bis das ganze gut schwimmt:

Diese Action erhitzen wir unter energetisch aufladendem Rühren im Uhrzeigersin mit einem hülzernen Küchengerät, dass es eine halbe Stunde schaumig köchelt:

Dann muß es 24 Stunden ruhen.


Wer später keine Brocken in seinem Brotaufstrich haben will, seiht nun den Sud durch ein Tuch (Metallsiebe sind zu vermeiden!) ab.
Ich mag Brocken.

Jetzt schütten wir den Gelierzucker dazu und erhitzen den Sud dass er 2-3 Stunden köchelt und rühren wieder wie am Vortag gegen Anbrennen.
Dabei bröseln wir wenige Krümel des Harzes einer Konifere dazu, um das Festerwerden der Substanz zu beschleunigen und um die antiseptische und ätherische Wirkung derselben zu erhöhen.

Wenn unsere Geduld am Ende ist, schütten wir die Masse warm in Gläser.
Aufpassen: Das heiße Zeug macht Spritzer, die auf der Hand zu Verbrennungen führen können!

Deckel zu, und so ist die Masse endlos haltbar, transportabel und geschützt.

Eine Verwendung wäre nun denkbar als morgentlicher Brotaufstrich, stärkender Teezusatz bei Krankheit oder die höhere Alchemie.

Viel Spaß !!
Köstlich!