Dienstag, 29. September 2015

Expedition Isteiner Klotz

Der Reisende im Digitalzeitalter fährt Maus, zum Beispiel Google maps:
Quelle: Google maps
Die ganze Welt im eigenen Computer!

Der "Isteiner Chlotze" ist vom Schwarzwald her ein felsiger Zinken, der heftig richtung Rhein rausragt. Schon in der Steinzeit waren da Menschen am Start. Irgendwanneinmal sogar entwässerte der Rhein noch ins Mittelmeer, bis er an diesem Felsen ein Schlupfloch nach dem heutigen Holland fand.

Der Fels ist so steil, dass die Bäume nur oben drauf wachsen können, was sie auch tun, bis auf einer kleinen Stelle, die ausschaut, wie das Spuckloch von einem Wal, im Luftbild, wenn der Klotz einer wäre.
Quelle: Google maps
Das macht neugierig! Wie ist eine Felsformation, dass sie dort oben nicht überwaldet ist?
Wir machen uns auf richtung Istein City, oder wer will, über die B3 nach Huttingen.
Ich sage Euch, die Stelle ist nicht leicht zu finden, deswegen lüfte ich das Geheimnis gleich:
Es ist vom Krieg: eine Panzerschanze, die heute zerstört ist, weil  der Franzose jetz unser Freund und Bruder ist.

Nach Istein kann man trotzdem fahren:


 Besonders cool: höhlenbrütende Honigbienen: Sie haben ihren Staat verlassen und gründen ihren eigenen ohne den Menschen. Ob sie so den Winter überleben?


Ein Soll sind auch noch die "Isteiner Schwellen": tückische Untiefen und Riesen-Kiesel, zwischen Istein und Efringen-Kirchen, die man besser sieht, wenn es noch hell ist.

Donnerstag, 24. September 2015

Einen Bock hab ich wieder geschossen, und zwar:
Ich war am Set für einen Filmdreh mit 50 anderen Komparsen im Wald. Es sollte die Massenszene gedreht werden, wo viele sind.
Auch Schauspieler waren am Start, Maske, Kostüm, Licht, Kamera, Requisite, Sanis, Hastenichtgesehn. 100 Leute mit 100 Lastwägen waren inmitten des naturgeschützen Waldes, den ganzen Tag.
Die vielen Leute brauchen nicht nur Wald, sondern auch Zelte, ihre Lastwägen
und Essen.
Filmfirmen mieten sich das alles an, von Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, zB Catering am Set zu machen.
Die Stimmung am Set steht und fällt mit dem Essen.
Das Essen ist wichtig.

Naja. Für den langen Tag und die lange Fahrt zum Drehort hatte ich eine kleine Umhängetasche dabei, für Geld, Fahrkarte, Notschluck Wasser, zu Lesen, und wasmansobraucht.
Am Set scheuchen einen die Regieassistenten immer, wohin sie einen haben wollen. Da ließ ich die Tasche an einem sicheren Ort, wo sie nicht auffällt, nicht wegkommt, aber ich jederzeit hinkonnte: in einem Versteck, nämlich hinter dem Catering-Truck darunter, falls es regente, dass die Tasche nicht nass würde.

Der Dreh nahm seinen Lauf.

Mittags gabs mal Pause, wo wir uns wieder am Basis-Camp versammelten, auch wegen Kaffee. Da fiel mir auf, dass aus dem Catering-Truck hinten pötzlich heiße Milch und Kaba rausfloß in die Natur - dachte mir aber nichts dabei.

Nachmittags gabs dann mal Drehpause wegen Regen. Auch da wurden wir Komparsen wieder ans Basis-Camp geschickt. Da wollte ich doch mal nachschauen, wie es denn um meine Tasche steht, ob sie nass wird.
Und siehe da: sie war unter dem Zwillingsreifen des Cateringwagens eingequetscht, weil dieser von einem Sicherungsholz nach hinten gerutscht war. Ich habs denen vom Catering gesagt, nicht dass sie wegfahren und noch mehr über die Tasche drüber.
Man muß sich das vorstellen, weil ein Bild konnt ich nicht machen, der Fotoaparat war auch drin.
Aber der Dreh ging weiter.

Danach bin ich wieder zum Cateringwagen, die waren am Köcheln für das Abendessen der Leute. Die Komparsen wurden heimgeschickt, wenn sie den Komparsenzettel ausgefüllt hatten. Meiner war in der Tasche.
Hach, gab das ein Gedränge!

Die Regieassistenz gab lautstark die Kommandos, wie sich die Komparsen etwas abschminken konnten, alle der Reihe nach.
Sie hatte die Komparsen im Griff.

Der vom Catering-Wagen hatte gemeint, man könnte mit paar kräftigen Komparsen gemeinsam den Wagen einen Ruck vorstemmen.
Ich wollte die Regie-Assistenz bitten, für mich die Truppe zu diesem Kraftakt zusammenzutrommeln, da faucht sie mich an, weil sie gerade gestresst war.

Also haben sich die Komparsen der Reihe nach umgezogen, usw und sind ab.

Ich hab mir von Filmleuten eine Schaufel besorgt und wollte die Tasche so untergraben, dass der Reifen sich nicht bewegt, aber ich an die Tasche herankäme. Aber die Schaufel war eine Rundschaufel ohne Antritt wie ein Spaten. Einen Spaten hatten sie nicht, eine kleine Gartenschaufel auch nicht.
Hab ichs mit der Rundschaufel probiert, aber ich hatte unter dem Kostüm eine wasserdichte Watthose an: So Hüttenschuh-Sohle und hoch bis zu Hosenträgern, denn wir mussten auch bissle ins Wasser. Mit der Sohle ging es garnicht, die Schaufel in den harten Boden einzutreten.
Bei der Requisite fand ich noch ein historisches Waldarbeitergerät mit langem Stiel und starkem Haken, und so begann ich damit, die Tasch zu untergraben.
Wurzeln der Bäume waren für mich kein Hinderniss.
Aber der Zwillingsreifen war groß und eher rutscht der ganze Truck  in mein Loch.
Ein Mädchen fragte wirklich: "Ja wie ist die dann da drunter gekommen?"




Ich hab ihr die Wahrheit gesagt. Aber ich hab überlegt, ob ich ihr was anderes sage, wegen so einer Frage, aber sie hätte es noch geglaubt und diesen Spaß konnte ich gerade nicht brauchen; die Zeit drängte.
Ein anderes Mädchen meinte: "Oh mein Gott, ich würde schon längst dastehen und heulen!"
Ich hab ihr gesagt, dass sich davon die Tasche auch nicht allein ausgraben würde.

Aber irgendwann kam dann doch einer, der den Catering-Wagen mit Zündschlüssel anlassen konnte, obwohl drinnen Suppe am Herd war, so dass ich meine Tasche haben konnte.

Ich bin dann möglichst schnell weg. Nix war kaputt, ausser das gute alte Outdoor-Nokia, das seine 10 Jahre auf dem Buckel hat und der Akku noch 1 Woche hält!
Alles hat seine Zeit, es war eine schöne Zeit mit dem Händy.
Habs dann daheim getrocknet, 1 Tag schlafen lassen und am nächsten Tag aufgeladen: es war doch nur der Akku leer. Es ist halt ein altes Outdoor-Nokia :)

Freitag, 18. September 2015

Wie ist eigentlich das Lahrer Sammeltaxi?

Jeden Freitag macht ja der Blackwood in seiner Base Soundsystem: Schalldruck und mystische Soundvibes, wie sonstnirgends.

Lahr ansich ist nicht soweit, aber es geht:

Option eins: Mit dem Auto hinfahren, am nächsten Tag wieder heimfahren
+ Unabhängigkeit
- morgens ist man müde, oder man pennt im Auto nen halben Tag

mit dem Auto mitfahren:
+ man kann feiern
- man feiert so lange, wie der Fahrer will
Es gibt 3 Möglichkeiten, mit einem Auto mitzufahren:

1) bei nem Freund
Dazu braucht es einen Freund, der ein Auto hat und einen Führerschein und Lust auf diese Spielart des Reggae in seiner dortigen Ausprägungsform hat und dieses Wochenende nicht familiär oder beruflich verpflichtet ist und das Auto fiunktioniert und er noch Platz im Auto hat.

2) über mitfahrgelegenheit.de
Der Mitfahrbörsen gibt es ja gar einige:
mitfahrgelegenheit.de kostet mittlerweile, aber wenig,
blablacar.de ist momentan frequentiert,
bessermitfahren.de hat schönes Design, und
flinc.org gibts auch. Wirkt gut, fährt aber auch keiner.
Leute, die von Freiburg nach Norden fahren, fahren meistens weiter als Lahr und haben dort Termine, warum sie Umwege scheuen.

3) per Anhalter:
Daumen raus, oldscholl hippie-stylee - hat schon funktioniert.
Neben der Ausfahrt Lahr gibt es einen bekannten Park-and-Ride-platz, aber wer einen so weit mitgenommen hat, fährt einen immer den Flugplatz hinter zur Base, weil sie neugierig sind, was da hinten geht.
Aber die Tramp-Stelle an der Kronenbrücke, die immer sehr günstig war, für Lahrer, die zum Wochenende aus dem Höllental auf die Autobahn wollen, ist der Baustelle zum Opfer gefallen, und selbst dort kam man auch nicht immer weg, wartet ne Stunde vergeblich, oder länger.

Bei beiden letzteren Anreisemöglichkeiten ist die Abreise jedoch ungelöst.


mit dem Zug hinfahren:
+ man kommt hin
- kostet von FR nen 10er bis nach Lahr, Regiokarte geht nur bis zur Hälfte, ab Herbolzheim zahlt man 3,70 auf die Regiokarte drauf.
Dann ist man in Lahr/Bahnhof. Neue Optionen:

1) Sammeltaxi: 07821/3555
Das Sammeltaxi ist eine Sache der Stadt. Die fahren damit Haltestellen an, wenn abends sich kein Bus mehr lohnt. Man zahlt 4€, und den Rest holen die sich von der Stadt.
Der eine Haken an der Sache ist, dass das Sammeltaxi nur ab 8 abends fährt, und nicht morgens. Nachmittags ist es aber schöner in der Base, wenn die Sonne am Himmel ein Farbenspiel zaubert, und es draussen wärmer ist. Wer das mag, kann aber früher dort sein als Sammeltaxi-Zeit:

2) Der Bus:
Es gibt einen Bus, der zur benachbarten Flüchtlingsunterkunft geht.
Der Bus fährt von einem Ort namens Schuttern.
Nach Schuttern fährt man am besten über einen Ort, der irreführend "Friesenheim" heißt.
Das ist eins weiter als Lahr. Man frägt sich dort möglichst nach der Bushaltestelle durch, sie liegt ca 10min östlich hinter dem Bahnhof.
Das tückische ist, dass die Bushaltestelle unterbrochen ist von einer Straßen-Baustelle: Das heißt, die Busse fahren nicht einander gegenüber ab, sondern 120m auseinander. Wenn wir an dem Einstieg nähst zum Bahnhof einsteigen, nützt uns das NICHTS. Da fährt der Bus eine lange Schleife richtung Gebirge und Winzerorte, die man nicht sehen will.
Man muß durch die Baustelle durchlaufen und dahinter einsteigen, dann ist es nur 1 Station bis Schuttern/Rathaus, wo der Bus zu N40 abfährt.
Wenn man die nervige Runde in die falsche Richtung mitfährt, kommt man irgendwann erst nach Schuttern, und, das ist der Haken: der letzte Bus freitags ebenda fährt schon früh und dan nichtmehr bis Montag. Heißt, man kommt hin, wenn man schon 14:27 Uhr in Freiburg in den Zug steigt. Später muß man von Schuttern laufen, auf einem Fahrradweg neben ner Bundesstraße und durch gruselige Militärbrache, 45min.
Die Leute grüßen einen, weil sie glauben, man wäre Flüchtling und hätte deswegen viel mitgemacht.

Bei beiden Optionen stellt sich irgendwann die Frage, wie kommt man morgens wieder weg, wenn man einen Kaffee will oder schon davor Stuhlgang zu haben bedarf, obwohl es auch dort eine Schaufel für Gänge ins nicht vorhandene Gebüsch.
Samstag morgens fährt kein Bus ab N40 und auch kein Sammeltaxi.
Taxi normal kostet ca 17,90€ zum Lahrer Bahnhof,
oder man wartet lange, dass doch einer mal wach wird und einen zu fahren bereit ist,
oder man läuft morgens zufuß 1h nach Friesenheim-Bahnhof.

3) Fahrradmitnahme im Zug:
Irgendwie will ich morgens auch nicht Fahrrad fahren. Zieht sich ausserdem vom Lahrer Bahnhof auch ewig. Friesenheim, wer mag.


Also, Leute:
Wenn wer fahrt, nehmt wen mit!