Um nicht unfreiwillig mit dem Thema 'Reise' konfrontiert zu werden und weil die Gelegenheit günstig war, sich einer Karawane anschließen zu können, in ein fremdes Land, wo einem dann doch nichts fehlt an Komfortabilitäten, weil da ein Reggae-Fest stattfand an einem unverschneiten Skilift hinter den Alpen.
Es sah genau so aus, wie daheim. An die 12km Adriaküste Sloweniens kam ich nur kulinarisch, wären wohl noch 3h gesesn.
Gut an Slowenien ist die Landschaft, die Küche, sie haben auch €uro, der Wein.
Auffällig war ein Sinn für Schönes: Die Neubauten sind noch nicht verputzt, der Hof noch nicht gepflastert, aber überall bunte frische Blümchen schon hingestellt. Außerdem ein Sinn für Akuranz: der englische Rasen auf 3mm an die Stellkante getrimmt.
Weniger gut fand ich die Sprachbarriere, was einen hindert, in die Herzen der Leute schauen zu können,
unzureichend gesicherte Gefahrstellen, bei uns hätt da ein Bauzaun sein müssen, dann wär der eine nicht auf dem Weg zum Zeltplatz laut abgestürzt, dass alle aufwachen, wegen dem Schrei und dem Hubschrauber;
und eine gewisse unlockere Scheu vor dem Fremden. Mich haltens für nen Syrer, und wenn Hitler damals gewonnen hätte, hätt er die Slowenen mit ins Reich, dann würd's ihnen besser gehn, meinte der eine mit dem selbergemachten Cognak.
Fazit: Wenn man gerne reist, obwohls daheim auch schön ist, dann Slowenien: Es ist weit weg, und doch wie hier.
Die Nachwirkungen, wenn man das nächste Mal auf seinem Stein sitzt, sind in erster Linie ein gewisses Glück aus der Vertrautheit, zu wissen, wie es hier frühjahrs, sommers, Herbst und winters ist. Dann kann man den Moment besser schätzen, wie bei einem momentanen Einzeleindruck.
Die historisch entstandenen Gepflogenheiten erschaut man auch nicht in einem Urlaub.
Die weite Wegstrecke, wo man selber zum Gepäck wird und dabei Gummiabrieb und Lärm in die Landschaft weht, wo die Leute nichts dafür können, dass sie einem auf der Strecke wohnen und nur den Dreck haben.
Und was nimmst mit? Nagelklipser, Schuhlöffel, Regenschirm, Nintendo, ... also auf was verzichtet man?
So nett wie Jore, Juri und Roc sind, wann hat man das letzte Mal mit Maxl, Michl und Mandy einen Kaffeeplausch gehalten?
Reisen ist was für Leute, die gern reisen.