Sonntag, 27. November 2011

Stuttgart 21 und der 1. Advent

Auf meinen Reisen passiere ich auch immer wieder Stuttgart und muß dort umsteigen. An einem Kopfbahnhof hat man lange Wege: Man muß den ganzen Bahnsteig bis zur Halle zurücklaufen, rüber auf ein anderes Gleis und wieder den Bahnsteig entlang bis zum Einstieg. Bei einem Durchgangsbahnhof wäre das anders. Trotzdem will ich nicht dass dafür auch nur ein Baum gefällt werden muß. Warum fällen die Bäume, wenn alles eh unterirdisch werden soll!
Bei der Abstimmung gings darum, dass das Land aus der Finanzierung dieser Baustelle aussteige, und nicht, ob man für oder gegen den neuen Bahnhof ist. Ich glaub nicht, dass die Mehrheit der Wahlberechtigten will, dass ihre Regierung viel Geld zahlt, dass ich schneller umsteigen kann, und deswegen mit "Nein" gestimmt hat.
Auch ist es unwahrscheinlich, dass 30% aller Bürger ihren Arsch hochgriegen und am Sonntag in eine Schule ums Eck gehen. Die sitzen daheim und freuen sich dass sie nicht arbeiten müssen, oder sie Pendeln mit Zug oder Auto von B nach A, oder sie wollen mit Bürokratie gänzlich nix zum tun haben, gerade am Tag des Herrn.
Immerhin kann sich jetzt keiner mehr beschweren.
Hoffentlich hat das Land danach noch soviel Geld, die Stadt Freiburg beim Kauf zweier Netze für die Basketballkörbe an der Johanneskirche zu bezuschussen! Sonst mach ich eine
Volksabstimmung mit Ja und Nein zum Nichtaufhängen welcher?<--genetivus objectivus beim Relativpronomen nach Infinitiv eines gerichteten Handelns ! 
Ansonsten nicht vergessen, dass jetzt die Weihnachts-Sache wieder losgeht! Zwingt Euch bitte, wenigstens 1x in der Woche mal kurz besinnlich vor ne Kerze zu setzen, das beugt Herzinfarkten vor und wenigstens 1 Moment wo ihr nicht die anderen stresst, wie ihr wild durch die Weihnachtsmärkte hetzt, die betrieblichen Sauf-veranstaltung zu erreichen versucht oder die Kinder mit einer Süßigkeiten Lawine verrückt macht!
Der Erlöser hat bald Geburtstag, und daß er selber auf die Erde gekommen ist um sein Ding für uns zu machen, welcher Gott macht denn sowas schon?
 Respect für diese Nummer: 1x die Woche ne Kerze anzünden!














 Fengshui-Tip der Saison:


Olige Äther aus gewissen frischen Nadel- und Laubbäumen reinigen die Raumathmospäre von Krankheitserregern!


Mittwoch, 23. November 2011

Dienstag, 22. November 2011

Suche Stellplatz für kurz!

Liebe Leser!
Ein Kumpel aus Bayern sucht eine Abstellmöglichkeit für einen Oldtimer diesseits der französischen Grenze. Er traut sich, das Ding die nächsten Tage herzufahren, aber es dauert noch 10 bis maximal 14 Tage bis er nen Hänger griegt, um es nach Bayern zu fahren. Jetzt bräuchten wir ein Grundstück, wo es okay wäre, wenn da paar Tage ein altes Auto sicher hinten im Eck stehen könnte. Für sachdienliche Hinweise benützt bitte die Kommentarfunktion oder das Kontaktformular am Ende der Seite.
Es eilt!

Mittwoch, 16. November 2011

Echte Alpen!

Wem der Dunst im Tal aufs Gemüt schlägt, ein freier Nachmittag + Regiokarte vorhanden sind, der ist selber schuld, wenn er nicht über die Wolken fährt, wo die Sonne lacht.
Freiburg-Titisee, dann halbe Stunde Bus hoch am Feldberg. Heut war ja Bus- und Betttag.
Der Zug führe normals auch weiter, so daß man im Bärental auf den Bus wechseln kann, aber der Lokomotivführer der Strecke Titisee-Seebrugg ist noch tatsächlich 2 Wochen krank!
Oben ist es schön. Wenig Touries, weil die die Gondeln grad zu Liftsesseln umbauen, die Schneekanonen aber noch nicht angeschalten haben.
Gen Südosten sieht man dann wegen der klaren Luft die Alpen von weitem, dabei ist sogar eine Jungfrau und früh morgens der Mont Blanc.


Ein Touri-Shop beim Feldberger Hof bietet reichhaltig Proviant, vom Dominikaner Pils über Schoki bis hin zum Schwarzwaldschnäpsle. Der letzte Bus fährt um halb 6 runter.
Ach ja: Sonntag vormittags wollen die dort den Guiness-Weltrekord für die größte Weinprobe schaffen, Eintritt frei.

Unten versauern ist zu bedauern - Use your Black Forest!

Donnerstag, 10. November 2011

Das mit dem Fernseher

Beim Aldi gabs jetztmals einen Flatscreen-TV für 199€, warum ich mir mal wieder kritisch meinen Röhrenfernseher ansich angesehen hab. Der war schon alt, als er um die Jahrtausendwende vom Bodensee nach Freiburg überführt wurde. Retrodesign, gute Lautsprecher und nicht zuletzt die 61cm Bildschirmdiagonale machen ihn mir lieb.
Dass das Bild abundzu verschwindet, regt nicht mehr auf. Auch dass man nach dem Einschalten erst Volume, Farbe und Helligkeit hochfahren muß, ist kein Problem, seit ich den Code für die Universalfernbedienung erraten habe, durch probieren.
Am äußersten Punkt der Röhre sind jedoch mittlerweile 2 Scharten im Glas, genau im Gesicht von der Merkel, wenn sie eine Ansprache hält.
Was mich nun über die Anschaffung eines neuen Geräts zu überlegen bewogen hat, ist, dass ich die Helligkeit auf  höchstens schätzungsweise 50% hochfahren kann. Heißt, Krimis, Thriller und Aktenzeichen XY brauch ich so gar nicht anschauen, weil man das spannendste nicht sieht.
Jetzt hab ich ne Zeit lang freiburger Fernseher auf ebay verfolgt und konnte nun mit 1€ zuschlagen: ein Hitachi mit 58 Diagonale + Orginalfernbedienung, weil die sich einen Flachbildschirm anschaffen. Der User Hinz Sowieso schrieb mir dann als "Dr. Hinz Sowieso" seine Telefonnummer, ich rief an, war er nicht da, rief er zurück um halb 11 und verriet mir in verwaschener Sprache die Adresse seiner Lebensgefährtin, wo ich ihn gestern abholen konnte, zu ausgemachter Uhrzeit.
5 Minuten später rief der Doktor konfus wieder an, ob wir nun das mit der Adresse ausgemacht hätten. Vielleicht um sich zu vergewissern, ob es mir ernst sei.
Es ist heutzutage nicht leicht, in Freiburg überhaupt einen Fahrer zu griegen, der ein Auto hat und willig ist, aber der Mitbewohner von der M. hat sich bereiterklärt.
Als ich gestern nach der Arbeit nochmal meine emails gecheckt hab, waren dann 2 Nachrichten vom Doktor im Postfach: eine auf ebay und die andere auf die Privatadresse: weil ich mich noch nicht gemeldet hätte, wegen der Adresse und wann ich das Gerät nun abholte, was wir aber schon wiederholt am Telefon abgesprochen hatten.
Hab ich ihn nochmal angerufen und bin dann nach der Arbeit mit M. und ihrem Mitbewohner, dem auf einer Kreuzung das Auto 3x verreckt ist, rausgefahren nach Herdern, dort in die Straße zum Haus und natürlich nach ganz oben.
Weiter lief alles glatt, bis der Fernseher bei mir die ca 73 Treppenstufen oben war und lief.
Zwar ist er ein bisschen kleiner eben, aber er ist auch oben gerade, dass man Zusatzgeräte, Dekoration und Fengshui-Gestaltungselemente hinstellen kann, was man bei diesen modernen Flach-Röhren-Bildschirmen nicht könnte, und auch eine faszinierende Ausschalt-Optik ist vorhanden, wenn sich das Bild beim Abbrechen der Energiezufuhr in die Mitte der Röhre zu einem nur kurz sichtbaren regenbogenfarbigen Lichtball konzentriert; auch die Anleitung war noch dabei, mit dem Hinweis, nicht dran rumzuspielen, weil das Strahlenamt nur die spezifische Röntgenstrahlung genehmigt hat, und auch die Adressen der Hitachi Niederlassungen in 2000 Hamburg 80 und in Ljubliana/Jugoslawien waren drinnen, sowie ein Hinweis, wie man ihn hätte auf Videotext aufrüsten können, aber er hat echt üüübelst gepfiffen, näher an der Schmerzgrenze als an der Ultraschallgrenze. Dazu noch ein wisperndes Dauerschnarren, wie eine fast geschlossene Thermoskanne, aber fast so laut wie der Kühlschrank.
Und wie es das Schicksal so will, ist plötzlich gegenüber Sperrmüll, und ich hab lieber dunkles großes Bild mit klarem Klang, als umgekehrt, weil Krimis und Thriller schau ich eh nicht.
Jetzt steht er drüben, der neue Fernseher, und friert.
Ich bin einen Euro los und alles bleibt, wie es ist, vorerst.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Halloween tropicalle

Wenn das Wetter draußen zur Neige geht und der Körper nach Vitaminen cravt, zerschneidet der zeitgenössische Hausmensch einen Kürbis und dekoriert damit.
Eine sehr alte Tradition, die daher rührt, eigentlich, von einer tropischen Insel, auf der die Indianer früher immer die abgeschlagenen Häupter ihrer Feinde als Schrumpfköpfe ins Fenster hingen, zur Abschreckung. Nach einem Friedensvertrag nahmen sie immer Orangen als Hausschmuck und schnitten lustige Gesichtchen hinein, um dem Nachbaren zu signalisieren: "Peace, Mann! Wir sind cool miteinander und haben eine friedliche Zeit!" Als in der Antike dann irische Seefahrer hin in jene Gefilde abgedriftet waren, bis sie von den netten Tropikalen gerettet wurden, so hatten sie es paradiesisch dort auf der Insel, Sonne, Saft und Samba, weil die Indianer immer Party gemacht haben und voll lieb waren. Um das neue Lebensgefühl der Fröhlichkeit und Harmonie an ihre Eire-Landsleute weiterzugeben, fuhren die Iren wieder heim, mit Orangenpflänzchen an Bord und Captain Patrick wurde dafür sofort heilig gesprochen.
Die Orangenpflänzchen bekamen aber nicht im rauhen Klima, da nahmen sie Wurzeln, Rüben, Pansen, ... anstatt, bis sie bei Kürbis hängen blieben. Aber weil der nicht schmeckt, wurden die Iren depressiv und deswegen das Fest so düster.
Durch die Globalisierung kam das Fest in die ganze Welt, verkannt, und eigentlich isses ein Friedens- und Partyfest, das daran erinnern soll, was die Hallo und die Ween für nen Spaß hatten, als sie sich entschlossen hatten, sich zu dem einem Volk der Halloween zu vermischen.

Also lassen wir den Kürbis und Basteln uns eine Orange fürs Büro!

Wir brauchen mindestens:
- 1 Orange,
- 1 Messer,
- 1 Esslöffel,
Kuli, Bastelmesser/ VybzSkalpell und Schere sind von Vorteil.


Wir schneiden die Orange auf, an einem Breitengrad, der so polar sei, dass durch einen hier abgetrennten Hut ein Teelicht eingeführt werden könne, welches später für die illumnierten Effekte richtig gut wäre.


Beachte: der Schnerpfel der Orange in der Mitte des Hutes zentriert, verleiht diesem dadurch Asthetik!




Jetzt kommt das schwierigste: pulen und schaben mit einem Löffel, um das Fleisch zu enfernen.







Alles muß raus, sonst tropft es nachher in die Kerze. Frauen können ihre Fingernägel benutzen.
Zur Begleitung empfehle ich weißen Rum.

Deckel nicht vergessen!



Wir sollten uns auf die berüchtigte Orangenhaut dann mit einem Kuli, falls vorhanden, eine Skizze von der Fresse unserer Hallowange draufskizzieren.
Beeindruckend frisst die Zitrus-Säure die Kulitinte teilweise!


Beachte: Stell mal schon ein Teelicht rein, um horizontal zu checken, dass des Mund oberhalb Teelichtkante ist, kommt nacher besser;
 nur n Tip!



Ausschneiden tuen wir das ganze mit einem möglichst kleinem, möglichst scharfem Messer. Zacken ins Mund gehen gut mit einer Schere!







Yeah, fertig!






Cool, wie die Poren durchkommen! 

Und WIE gut das duftet!!!

Wie damals auf dem tropischen Eiland!


Hallowange® is a registered Trademark of Juff Inc.©

Primacy-Effekt

Unter Primacy Effekt versteht der Pädagoge einen Fehler bei der Wahrnehmung von Personen, wobei eine Person aufgrund des ersten Eindrucks auf eine gewisse Eigenschaft, und nur auf diese eine, festgelegt wird.

Ein Beispiel: Ein Mann, der eigentlich nicht schlecht aussieht, vielleicht ein bißchen müde, weil er während seines Urlaubs hardcore chillt, dieser Mann verlässt zur Abwechslung mal das Haus in einer Mission, in relativer Nähe zu seiner Wohnung kurz etwas zu tun, wobei es von Nutzem ist, möglichst unauffällig zu sein, geschweige denn wiedererkannt zu werden, auf diese Tätigkeit hier aber nicht weiter eingegangen zu werden braucht.
Da zieht er seinen über 10 Jahre alten Bauern-Parka an und macht sich auf den Weg.
Wird dieser Mann plötzlich mobiltelefonisch gebeten, einen abends unpässlichen Diskjockey zu vertreten, kann das aber nicht, weil seine Musiksammlung mit der Soundanlage in der Lokation nicht kompatibel ist, er sich aber in der Nähe eines Ladengeschäfts befindet, in welchem ein Diskjockey mit Musik in kompatibler Form auch arbeitet, so will er helfen und geht da hin.
Der DJ ist nicht da, und so versucht der Mann anderweitig Ersatz zu finden, aus Hilfsbereitschaft dem unpässlichen DJ gegenüber. Der Mann denkt an DJ M. Vielleicht hat O ne Handynummer von M. O geht nicht ran. Vielleicht hat S die Handynummer von M. S geht ans Handi ran, ist aber in einem Geschäft in der Innenstadt am verhandeln und würde sich gleich melden.
Der Mann geht also schonmal in die Innenststadt, um dann S zu treffen wegen der Nummer von M oder um in der Stadt vielleicht nem anderen DJ zu begegnen. Weil wo sollen die rumlaufen wenn nicht auf der Kajo am Bert? Man kann ja nicht in die Reggae-Kneipe einlaufen und rumschreien "Hey ich bräucht einen von Euch als DJ um heut abends in der anderen Bar ne Party zu machen"
Und da steht der Müllmann mit der Rasta-Mütze auf dem Gehsteig. Der Mann erklärt ihm seinen Quest und schlägt ihm vor, seine plötzliche Chance zu nutzen und heute mal seine Platten aufzulegen. Er will nicht und verweist den Mann in den F-keller um die S zu fragen, die wüsste bestimmt wer.
Die DJs vom F-keller kennt der Mann aber selber, die wohnen weit weg.
Also ruft er weit weg an, ob einer von denen doch näher wohnt und heut abend Zeit hätte. Aber die DJs vom F-keller wohnen alle nicht in der Stadt.
Da läuft einer am Berthold mit Bobmarleyfrisur, den der Mann schon mal auf einer Reggaeparty gesehen hat. Er läuft diesem 2 min nach, bis der aufs Rad steigt und wegfährt.
Der Mann geht zum Augustinerplatz, überlegen.
"Der C vielleicht. Zumindest hätte der die Nummer vom F." Er wählt, aber die Nummer vom C scheint veraltet zu sein.
Die C ruft er noch an. Entweder legt sie auf, ihr Freund könnte, oder sie hat die Nummer vom U, der die Nummer vom F sicher auch hat. Die C muß auch am nächsten Tag schaffen aber hat wenigstens die Nummer vom  U wegen der Nummer vom F, was aber auch nix bringt, weil der U dann nicht rangeht.
Dann trifft sich der Mann mit der S, die hat die Handinummer vom M. Der M geht aber nicht ran, vielleicht ist er in ner Vorlesung. Die Festnetznummer, die sie vom M hatte, war die, die der Mann sowieso schon hatte, wo keiner rangeht.
Letzte Chance: der H. Der Mann ruft an, geht ein Fremder ran, der meinte, er hatte mal vor Jahren ein Projekt mit dem H, woher der Mann auch wohl die Nummer hätte. Er gibt ihm ne Nummer vom H, wo er sich nicht sicher war, ob, oder man schrieb ihm ne email, da würde der in 30sec antworten, ja so is der H.
Bei der Nummer wurde nicht abgenommen, und ausnahmsweise war der Mann ja mal offline, nur mit Telefon, was ihn jetzt nicht weiterbrachte.
Er fand zwar im Telefonspeicher noch die Festnetznummer vom L, aber da ging auch niemand ran.
Dann rief L zurück, es war seine Frau, die gab dem Mann liebenswerterweise die Nummer von L auf Arbeit.
Er hat sie dann aber falsch eingetippt, musste sie nochmal anrufen, bis er L auf Arbeit erreichte, aber der wollte unter der Woche auch nicht.
Allerletzte Chance: vor dem Hanfladen steht bestimmt ein verlauster Erstsemesterkiffer, der so locker ist, seine fette Plattenkiste aus einer anderen Stadt heut abends dem Freiburger Publikum zu präsentieren, dachte der Mann. Aber im Hanfladen sind heutzutage nur so Techno-Leute und Grufts.
Mittlerweile sollte er schon den R zurückrufen, der daheim hofft, dass der Mann nen DJ findet.
Wenn man manchmal garnichtmehr weiter weiß, so kann man sich mit nem Kaffeezummitnehmen und ner Kippe auf die Treppen vorm Stadttheater setzen, den Blick in den vorüberfahrenden Autos verlieren und warten, dass was passiert, auch wenn man eigentlich gar nicht mehr Kaffee trinkt.
Also ging der Mann zum Backhaus, drückte den Automaten auf den Knopf: es würde ein großer Kaffee -aber egal.
Er geht zur Stadttheatertreppe, setz den Becher Kaffee an einer Stufe ab, bevor er sich selbst hinsetz. Dann will er den Kaffee nehmen und den ersten Beruhigungsschluck nehmen und muß feststellen, dass er den Kaffee nicht auf die Stufe, sondern daneben in die Luft abgestellt hat und dieser jetzt auf den Stufen nach unten läuft! Einen Schluck hat er nur noch erwischt.
Den Plan mit dem Kaffee und der Kippe fand der Mann aber so genial, dass er sich sofort nen neuen Kaffee holen wollte. Mit dem leeren Kaffeebecher läuft er schnurstracks zum Backhaus um ihn dort wegzuwerfen und sich nen neuen zu ziehen. Und plötzlich kreuzt ihm da von links ein ihm unbekannter fremder Dreadlock-Mann die Spur! "Es musste so sein", dachte sich der Mann. "Den labere ich jetzt an, ob er heute seine einmalige Chance nutzen will, Freiburg seine Platten vorzuspielen, Spaß zu haben, Eindruck zu machen und obendrein noch einen kleinen Obolus abzugreifen." Er stellt sich ihm also in den Weg und spricht ihn mutig an: "Du, Entschuldigung ...!" Der sieht den Mann an, sieht den Kaffeebecher, zieht seinen Kopf verächtlich zurück und geht weiter in seiner Spur schneller und lässt ihn einfach stehen, als wolle er gar nicht wissen, welche Chance auf ihn wartet.
Der Mann musste selber lachen: der Primacy-Effekt!!!

Wenn mich in der Nähe vom Denkmal einer mit nem verschlonzten Parka und nem leeren Kaffeebecher anquatschen würde, hätt ich mich möglicherweise ähnlich verhalten. "So einer muss ja ein Penner sein!" So geht man durch die Welt. Könnte es nicht auch einer sein, der sich unauffällig kleiden wollte und grad versehentlich einen Kaffee verschüttet hat und sich jetzt einen neuen holt, und aus Nettigkeit ein tolles Angebot macht, wie ne Wild Card in die Reggae-DJ-Szene?
Manchmal!

Sind Leute mit Dreadlocks erfolgreich anzusprechende Reggae-DJs?
Nicht immer.

Meine Maskerade hat bei der Frau vom Backshop auch gezogen: ich bekam den zweiten Kaffee umsonst, mache mir nun aber Gedanken, ob ich die gammelige Jacke nochmal anziehen kann.
Und so kam es wie es kommen musste: ich hatte mal Platz abends in der Beatbar, weil ich mich auf die andere Seite der Controller gestellt hab, mit den Platten vom Robbie Dee und einer anderen, fresheren Jacke, doch das nur am Rande.