Dienstag, 15. Januar 2013

"Sag mal, Du kommst doch aus Franken!"

Bildquelle: www.Weißwurschtmeridian
Gestern hats wieder einer geschafft, nach einem harten Arbeitsmontag nassgeschwitzt trotz kalter Zugluft, leidend an so ner Art Nebenhölenentzündung, in dringlicher Beantwortung zweier SMS, mich auch noch so von hinten anzuquatschen, dass das Teufelchen auf meiner Schulter fast kurz mal der Notaufnahme Beschäftigung vermitteln wollte.
Das Problem ist, dass wenn ich aus Rücksichtnahme auf meine Umgebung versuche Hochdeutsch zu sprechen, es für die klingt wie fränkisch.
Unwissende!
Auch in Bayern nennt man alle westlich, die "hasch" oder "bisch" sagen, Schwaben. Ich habe gelernt, dass man das hier nicht sagt, weil die das hier nicht mögen. Diese Nachbarfeindschaften, wie sie auch zwischen Pfälzern und Saarländern, Sachsen und Brandenburg bestehen, sind keine wirklichen Feindschaften. Sie dienen lediglich dazu, sich selbst zu definieren, und den eigenen Zusammenhalt zu stärken.
Kein Bayer würde gegen die Franken in den Krieg ziehen wollen. Ich schätze an den Franken ihre Küche, speziell ihre Brauereien, wo sie den Bayern noch was vormachen, ihren Erfindergeist, ... jetzt muß ich schon überlegen. Der Nowitzki is auch cool. Der Beckstein kommt aber auch aus Franken.

Sprachlich zu unterscheiden sind die Bayern von den Franken (ja, beide haben sie das rollende R, wie die Russland-Deutschen und die BulgarInnen auch übrigens) insbesondere dass sie keinen Unterschied kennen, "zwischen haddn Deh und weichm Dee". Der Oberpfälzer kann auch harrT Ssein, aber auch weich.
Und das weitere, warum andere glauben, ich hätte fränkischen Akzent, ist, dass sie wahrscheinlich hauptsächlich Franken gehört haben. Denn die reden furchtbar gern und viel und unnötiges und die Baiern denken vor allem nach bevor sie sMaul aufmachen. Außerdem gibt es einfach mehr Franken. Durch ihren Erfindergeist haben sie Ballungszentren entwickelt, die Überlebensstrategie der Oberpfälzer hingegen war seit jeher ausgerichtet, dem rauheren Wetter zu trotzen und um den kargeren Böden noch wenigstens ein paar Rüben und Knollen abzugewinnen.

Äußerlich kann man die Franken von den Oberpfälzern unterscheiden, dadurch dass der Franke gemeinhin schlanker und hochgewachsener ist, als der barock-gedrungenere Bayer. Die Franken sind auch hellhäutiger als die eher slawisch/alpinen im Naabtal und Umgebung, um noch richtig rassistisch zu werden.
Sie haben Rothaarige wegen den Tälern, die Oberpfälzer konnten sich durchmischen.

Schlußendlich ist gerade der Einfluß der Landschaft mit ihrem Urboden auf die Beschaffenheit ein bei uns  noch zu unerforschtes Thema, und weil die damals alle Druiden umgebracht haben! Ich bin jedoch der Meinung, dass die aus dem Sumpf anders sind, als die vom Berg. Yin und Yang bedeutet eigentlich "helle und dunkle Bergseite", wegen den unterschiedlichen Lebensqualitäten solcher, die immer Sonnenaufgang haben und jener, die immer die Sonnenuntergänge haben, könnt ich mir vorstellen. So gibt es auch gute Böden, wo es die Leute zu was bringen, wie Sand und Schotter in Franken bzw München. Und dann gibts so Sümpfe Weiden, Freiburg, oder auch aus Giessen und anderen Sumpfstädten hab ich das gehört, wo man nicht reich wird, kann man machen, was man will. Diese Orte haben jedoch wieder andere Qualitäten, wie wahnsinniges Potential an Musik, Poesie und Kreativität, wo es gut ist, ruhig eine Zeit lang zu weiden..., anyway! Was Die Landschaft mit dem Menschen macht, drückt sich bei diesen in unterschiedlicher Artikulation aus, oder warum sonst sollten sich  Dialekte ausbilden? Weil die mehr Getreide essen und mehr Kiefermuskeln hätten als Suppenesser? Glaub ich nicht. Ich kann jedenfalls fern der Landschaft kaum die Muttersprache reden, weil irgendwas fehlt.
Bedauerlicherweise muß ich zugestehen, dass hingegen tatsächlich paar fränkische Brocken in meinem Vokabular stecken, (es gibt da dieses Wunderbare Spielzeug, wo man die alles aufsagen lassen kann, auf allen ihren Sprachen, da hab ichs gemerkt.)
Da hab ich wohl was aufgeschnappt von meinem fränkischem Umgang, den ich sehrwohl habe - der Bachi hat sogar die Urkunde zum Ehrenoberpfälzer erhalten.
In Bayern haben sie mir mittlerweile schon gesagt, ich würd schwäbeln!



Bildquelle: wiki.Boii



Bildquelle: wiki.Nordgau
Dann kommt noch die Historie hinzu: andere Könige, katholisch/evangelisch, 30-jähriger Krieg, ... die Franken hatten Römer und seitdem Kultur.

jedenfalls wirds mir nicht gerecht. Nix gegen die Franken, gut dass sie's gibt! Ich bin nicht besser wie die, aber nicht so wie die, deswegen nervts.





und was als nächstes dann immer kommt "-pfalz ...."
!!!
Habt Ihr mir nicht zugehört? Oberpfalz ist historisch, nicht geographisch. Ich hatte auch lange Zeit keine Ahnung, aber es gab da mal einen König oder Kaiser, dem sein Reich ging vom Rheinland bis Bayern und der reiste immer in seinem Land umher. Dazu hatte er mehrere Pfalzen, wo ein Pfalzgraf war, wo der König mit seinen Leuten dann immer einige Zeit war, bis sie satt waren, dann gings in die nächste Pfalz. Zum Beispiel in die Ober-.

Die Franken hatten wohl mal ne Abstimmung, ob sie lieber zur späteren DDR gehören wollten. Darum sind sie halt dabei . In Bayern sind sie Preussen mit mildernden Umständen, dort ist man Moosbüffel. Jedoch eine Zusammenarbeit in beiderseitigem Interesse.

Habt ihr das auch noch gelernt und ich muß es vielleicht mal weniger erzählen.

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