Dienstag, 8. Januar 2013

unlängst beim Eishockey

Die Weidener Blue Devils waren zu Gast bei den Freiburger Wölfen, Anlaß zur Gelegenheit, sich die Sache mal anzuschauen, denn ich hab ansich mit Eishockey überhaupt nix tun.

Das Gebäude der Veranstaltung ist schonmal sehr weit weg. Zum Glück muß man nicht vorher schon Karten kaufen - es gibt immer noch welche.
Die Veranstaltung ist mords gesponsort von der Badischen Staatsbrauerei, deswegen haben die Wölfe ein rotes Trickot mit dem Rotkäppchen drauf.
Blue Devils hatte sich in Weiden gegen Outlaws durchgesetzt, wegen dem grafischen Einbau der EV-Abkürzung für EishockeyturnundsportVerein in DEVils. Sie haben ein echt cooles Logo, die 2 Teufelsaugen über den Brustwarzen bekommen nur eine 3-.

7 Geld für den Stehplatz bei freier Platzwahl.
Das Gebäude ist innen eindrucksvoll kahl und schmucklos. Es ist so kalt, dass alle dicke Jacken anhaben. Man denkt so, dass man draussen ist, vor lauter Temperatur, dass man sich wundert, dass niemand raucht.
Zunächst landete ich im Freiburger Fanblock, aber bei der Bar. Die Freiburger pfeifen wie alpine Hirten, nur fetziger. Es dauert lange bis ich in der ganzen Architektur eine Spielstandanzeige finde.
Auf dem Eis fahren sie hinundher, kämpfend um den Puck. Die Fans besingen den Weidener Torwart, dass er häßlich sei. Weiß man aber nicht, wegen Helme. Insgesamt herrscht ein rauherer Umgangston als sonstwo, wohin man mit Kindern geht. Ein Ventil für die Ganzbraven und ihrer angestaute Energie, wie bei den Plebejern der Circus Maximus. Sollen sie hier Schreien und, dann passt wieder alles.
Highlight des ersten Spielabschnittes: ein Weidener wird bei mir an der Bande zerlegt und mit einem Feldbett auf Kufen abtransportiert.
Die Spielzeit ist nicht Echtzeit.

Wenn man zur Pause das Gelände verlassen will, um beispielsweise mal kurz zum Auto zu gehen, bekommt man eine Karte für den Wiedereintritt.
Ich bin dann mal in den Gästeblock. Der war ganz hinten rechts, da wo sie die beschlagenen Plexiglasscheiben zwischen Publikum und Spielfeld nicht gewischt haben.
Eine Security war genug für die 11 Weidener Fans + mich und einem alten Mann, der wohl hier dort vorzieht. Die Weidener haben sich ziemlich aufgeführt wie die Vollbauern, mit mir-san-asoziale-Bayern-...-Fangesänge, aber wenigstens hatten sie Spaß - im Gegensatz zu den Freiburgern, die 3-1 glaub ich, abgeloost haben. War schon besser im Gästeblock zu stehen.

Einen von den Freiburgern hats dann auch noch zerlegt, aber nicht so hart wie vorher den Weidner. Ein weiterer Blue Devil ist daheim geblieben, weil er im letzten Spiel nen Spielstock gegen den Hals gegriegt hat - Verdacht auf Kehlkopfbruch(!) !

Ein Weidner Gast hat einen heranfliegenden Puck nicht gefangen aber behalten. Die fahren nachts wieder heim und pennen morgen den ganzen Tag. Sowas machen die immer!

Es hat sich herausgestellt, dass Eishockey die Sportart ist, bei der die Spielzeit gedrittelt ist.

Eishockeyspiele geben Frühjugendlichen Raum für erste Begegnungen mit sexuellem Hintergedanken. Also wenn die Eltern wüssten was die Kinder machen, wenn sie zum Eishockey gehen, ... aber so entstehen die Eishockey-Fans wohl.

Mich persönlich hats jetzt nicht soo gerockt, vom Sport her. Immer wenn die schreien, dass was los wäre, dann stehen am meisten Spieler vor dem Puck, dass man diesen nicht sieht. Und auch das Feld ist nicht komplett einsichtig wegen der Bande.
Als Unternehmung: mit dem Rad von der Stadt ist es schon weiter, als normal. Was für eine Lage hat dieses Stadion, möglichst weit weg von jeder Straßenbahn! So bleibt es Parallelwelt.

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