Freitag, 10. Mai 2013

Ausländer und ihre Sprosse

Heute machen wir Marmelade aus dem ambivalenten japanischen Knöterich, dem "Samuraia-Rhabarber". Konservative Stimmen sehen einheimische Arten durch seine neuerliche Ausbreitung gefährdet, aber noch keine neue Art hat eine eingesessene ausgerottet. Die Bienen freuen sich, dass noch im Herbst überhaupt irgendetwas blüht, die Lebewelt bereichernd. Viele dieser Neophyten gelten in ihrer Heimat als Heilpflanzen und wenn uns oft die nähste Natur mit den Heilmitteln gegen die jeweiligen Zimperlein versorgt so enthält dieser Knöterich zB Emodin, was gut sein soll gegen Krebs. So, why not?

Man findet ihn auf Schutthalden, in Gärten und gerne an Bachufern. Gerade jetzt sprießen seine Triebe hervor und überragen bereits die krautige Brachlandflora.

Die Sprosse sind weich und innen hohl, warum sich ein scharfes Messer für die Ernte empfiehlt.

Das nervigste an der Zubereitung ist das Abschobern der relativ glitschigen Aussenhaut. Von dem roten Zeug bekäme man Bauchweh.

Ich persönlich mag ja Brocken in der Marmelade; so hacken wir die Röhren auf akzeptable Größe - wenn nicht sogar einen Teil pürieren!

Wir geben die Zutat in einen Topf und bedecken sie dort mit Wasser.


Wir köcheln das  ganze eine viertel Stunde "oben ohne" auf. Ein Topf ohne Deckel findet hierbei Erfüllung, da so die Antioxidantien entweichen, von denen man nicht allzu viele zu sich nehmen sollte.

Gelierzucker brauchen wir genauso viel wie Knöterich. Diesen rühren wir im Uhrzeigersinn unter, bis er sich auflöst.

Nachdem wir den Herd abgeschaltet haben, schütten wir das ganze noch heiß in Gläser, und fertig!

Geschmacklich ist der Japanische Knöterichsproß mystisch-herb, irgendwo zwischen Birne und Rhabarber. Verarbeiten kann man ihn alternativ noch als Spargel, im Wok oder auf den Kuchen, probierts' aus!

Guten Appetit !!!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen