Montag, 19. März 2018

Das merkwürdige Gebüsch


Unweit von 4 Silberdisteln (, nämlich am rechten Bildrand) fand ich ein merkwürdiges Gebüsch:


Was ist das für ein Gebüsch?
Wie Saugglocken geht es von oben bis zum Boden. In der Mitte  ein Durchguck als Hinweis auf Raum dazwischen.
Fichten sind es nicht, verglichen mit den gelberen Fichten in der Nähe.
Auch Eiben werden es nicht sein, wahrscheinlich. Oder doch?


-->  ILEX !!!

Stechpalme! Wer hätte das hier erwartet! aber Klar, was sonst! Buchs?
Wir befinden uns auf über 1000m am Ost-Hang des Mt Hochfahrn, wo doch das Verbreitungsgebiet dieser Stechpalme vom Atlantik nur bis zu den West-Hängen des Schwarzwalds darreicht. Wie schafft es diese Stechpalmengruppe hierher?
Warum wachst sie so? Wieso tut sie so?


Es sind derer Büsche mehrere, die sich rotten wie Spieler vor dem Anpfiff, wie eine Kampfgemeinschaft, wie eine Phalanx. Und dazwischen ein bißchen Platz für ein Versteck - wofür?

Quelle: Google maps
Auf weiter Flur bildet sich wie ein Gebäude vom Himmel aus sehbar.


Im Innern sieht es ganz anders aus - wie so oft im Leben.
Innens sind keine Stacheln, es ist nicht grün, nur viele dünne Stämme, eng aneinander bilden Gänge, die verhahtscht sind von schwerenwahrscheinlich Rindviechern, die hier auf dieser Weide in diesem Buschwerk Schutz und Schatten finden - wie toll für sie!



Innen ist es heimelig und mauschelig, ganz anders wie sonstüberall auf der Hoch-Alm. Auch Fliegen gibt es hier in der grünen Höhle dann im Sommer weniger als draussen.











Eine Eigenart der Stechpalme sind ihre unterschiedlichen Blätter:
Dort unten, wo die Kühe noch mit ihrem Maul hinkommen zum Knabbern, da bildet die Pflanze zur Abwehr zackige Blattränder.
Der Baum vermehrt sich hier nicht so sexuell sondern mit Ausläufern aus den Wurzeln, von innen nach aussen langsam.













weiter oben und ältere Blätter macht sie glattrandig. Dadurch sieht man genau, wie groß die Kühe sind, die sich hier aufhalten.








Die Viecher der Weide können wirklich froh sein um ihre schöne selbstwachsende Kühburg.





Hier sieht man nochmal sehr schön, wie kleingezackt die unteren Blätter im Vergleich sind.





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Mate ist auch eine Stechpalme, aus Süd-Amerika, übrigens. Ihre Blätter trinkt der Mensch gern.







Hier reiben sich die Kühe immer ihren Speck. Das tut ihnen gut.













Mit diesen Beeren kann sich die Stechpalme auch sexuell vermehren, trotz Stacheln. Also diözisch, wie zB auch Eibe, Ginko oder Kiwi, daß man eine männliche und eine weibliche Pflanze braucht, für Früchte.
Die Früchte können Vögel essen, wenn paarmal der Frost drübergefroren hat, ansonsten sind sie giftig. Ansonsten die roten Beeren an dem auch im Winter grünen Busch erinnerten unsere einfältigen Ahnen wohl auch an das Blut Christi einerseits, oder an gewisses Blut der Frauen andererseits, so daß es auch sein könnte, daß hier mal ein Bildstock/Marterl/Wegkreuz stand, welches zum Schmuck eine Stechpalme hingepflanzt bekommen hat, die sich jetzt hier so komisch verbreitet hat, warum dieses Gebüsch hier so allein auf weiter Flur da steht wie ein Bundeswehr-Zelt.
Man weiß es nicht, aber es beeindruckt.
Wenn ihr mal vom Stollenbacher Hof zur Erlachenbacher Hütte unterwegs seid, schaut mal links, ob im Sommer Kühe drinstehen!

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