Mittwoch, 2. Januar 2019

Nachtrag Heimaturlaub


In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus ... und alle gingen dahin, wo sie herkommen. Oder sie sind da noch. Manche sind mittlerweile unter das Rad des Schicksals geraten. Manche leben noch.
Über die Jahre ist soviel passiert, dass man es garnichtmehr alles weiß. Was dann bleibt, ist eine gewisse Zugewandtheit derer, die noch sind.
"Aliens are real"
eine alte Karbidlampe
eine warme Pizza-Leberkäs-Semmel & Bier 
früh morgens an der Tanke
mit Freunden
Was damals war, ist nebensächlich. Heute sind wir überhaupt noch. Der eine hat kein linkes Bein mehr, der andere kein rechtes Auge. Der eine ist oben in Berlin, der andere ist unten in sonstwo. Kinder geschahen, Karrieren zerbrachen, jeder hat seine Packung vom Leben um die Ohren bekommen, da bleibt kein Neid und keine Freud'.  Die Masken sind gefallen. Man kann sich nichts mehr vormachen.

Was bleibt sind Emotionen, die die Leute im Vertrauen teilen. 
Langjährige Bekanntschaften sind sehr viel wert.
Die Weggereisten können dort, wohin sie geflüchtet sind, schon einen auf cool machen. 
Daheim aber kennt man sich. Viele Worte braucht's da nicht, wo man sich versteht.
Ich dank' wirklich den lieben Leuten, die auch im Leid das Leben nehmen, wie es ist.
Scheitern ist immer bedingt von einer Erwartung. Das Leben ansich geschieht einfach nur, und die Bewertung kühlt über die Jahre ab. 
Gestärkt von der Echtheit der Leute

ein vom Kampf verbitterter Amerikaner und die Aufforderung, Leistung zu bringen
"Ohne Liebe wärs Kreuz zu schwer und ohne Kreuz die Liebe leer"
Genau das ist es, was mich stärkt: Scheiße passiert. Die Scheiße zu fühlen, schreien, nackt sein, abkotzen, das ist, das echte Leben in allen tiefen Facetten anzunehmen. Das lernt man bei alten Freunden und der Zeit.
Kurz in einer Maske zu glänzen, das lernt man in den Medien. So will es die Politik, dass ihr funktioniert, als Personal im Betrieb, anodbrickindawall quasi. Schaffen, schaffen und nicht leben. Gefühle aus dem Außen konsumieren anstatt zu erfahren, wozu man selber wäre, wer man selber ist. Lasst Euch nichts einreden. Es wird auch wieder weitergehn, wenn Euer Gott tot ist. 
  

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