Mittwoch, 27. Januar 2010

hier und da

Hier sind alle schon ganz geil auf ihren schmutschgen Dunnschtig. Dann gehn sie komisch ab, die Allemannen.
Da wo ich herkomme ist Fasching eigentlich kein Thema, ja schon fast moralisch verwerflich. Dennoch erinnere ich mich an die Begrifflichkeit des naschen Pfindstas, was soviel heißt wie "närrischer Donnerstag".
Bei den Alten hieß der Donnerstag tatsächlich "Pfindta", und vielleicht paar Kilometer weiter wo sie Fasching feierten "Pfindsta".
Wisudennbluß!?
Meiner ersten Theorie nach begründet sich die Wochentagsbenennung in Baiern planetar: Jeder Tag hatte sein planetarisches Thema. "Sunndah" die Sonne, "Moundah" den Mond, "Iäddah" die Erde (der Tschonsn aus Eschenbach hat auch immer "Eaddaa" gesagt), der Allemanne hat übrigens den heidnischen Götzen Ziu für seinen "Zischtig", "Michah/Mihwah" is wohl doch eher nach der Mitte der Woche benannt als nach dem Mars;  ich glaub kaum dass Christen den Marstag zu einem "Erzengelmichaelstag" christianisiert haben, der dann im Laufe der Zeit zu "Michah" verhunzt worden ist. Wobei, wenns der Saturnstag zu einem "Sams" geschaft hat, dann haben die früher bzw im Laufe der Zeit ganz schön gelallt.
Jedenfalls dachte ich alleweile, der Pfindta wäre eine Verballhornung des Jup(f)iters.
Jetzt hat aber unsere Dozentin in Recht erzählt, daß Pferdeessen in Teilen Deutschlands unüblich ist, deswegen weil ganzdamals die Heiden dem Thor a.k.a. Donar Pferde geopfert und danach rituell verspeist hätten. Und das fortschreitende Christentum hätte das Essen von Pferden verpöhnt, weil: heidnisch.
Da wo ich herkomm' konnt' man früher noch easy Pferd essen, weil das Christentum dort nen schweren Kompromiß eingehen mußt, weil die Römer nicht dort gewesn waren.
Darum könnte es eben auch sein, daß das "pf" in "Pfindta" auch vom pferdefreundDonar sich niedergeschlagen hat für Donarstag. Das Pferd aber heißt in Baiern ja "Gaal".
Hmm!
Der Tag geht zur Neige und wieder bleiben mehr Fragen als Antworten.

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