Sonntag, 2. August 2015

Rise'n'Shine-Festival, Wildtal-Openair, Wally Warning am Afrika-Festival, ein Nigerianischer Dancehalll-Sänger aus Stuttgart mit dem ewigen Flowin Vibes im alten Exit, Blackwood-Airbase oder Pow Pow Movement in Lahr oder Examensfeier der OP-Krankenschwestern - es wäre ja viel losgewesen, freitags am Blue Moon, aber die Jungs von Big Smile Soundsystem konnten seltenerweise zum WarmUp für die Reggae-Party im Hasen mit nem gambianischen Dancehall-DJ aus Hannover/Germany gewonnen werden. Big Smile haben zwar kein eigenes Soundsystem, machen aber Sound mit System: langsam klassisch anfangen, mit bekannten tunes der 90er hochfahren, köcheln bis die Menge hochgeheizt ist, mit Querbeet-Reggae für jeden - strictly Vinyl -wer macht das heutzutage schon sonstnoch? Hat sich wieder gelohnt!
Man kann da auch schon um halb 11 tanzen, bevor sie die Kasse aufgebaut hatten, wennauch als einziger Gast. Muß man schon seine Nachbaren zu Hause nicht mit lauter Musik nerven.
Dann war da noch ein Gast; es gibt ja oft krasse Gäste, die das Schicksal an abenden in den Hasen spühlt. Aber dieser sah normal aus ,wie wenn ihn ein Kumpel mitgeschleppt hätte, oder wie wenn er von einem leidlichen Klassentreffen den Absprung gemacht hätte - egal wohin und wenn da einer herkommt und sich höflich mit Handschlag fremderweise vorstellt, denn denkt man schon irritiert, was ist denn das für einer!
Schade eigentlich, dass man sonst im Clubleben eher nur mit den eigenen Leuten isn Gespräch kommt, wenn überhaupt, aber Recht hat er, der Typ.
Auch für ihn ist halb2 schon spät, warum er schon so früh da war. Darauf hätte man anstoßen können, aber er hatte nur Schweizerfranken dabei, so spontan kam er daher.
Interessant die Bemerkung, warum denn die DJs nur "Amateure" spielten und nichts von "Profis". Was er damit meinte, dass durch die Schnellebigkeit der Musik im ImmerNeuerImmerSchnellerReizeReizeZackzackzack und den Möglichkeiten für jeden, am Heimcomputer seine Musik selbst zu produzieren, da würden die Klassiker darunter leiden, die sich bewährt haben, mit ihrem lyrischen Können.
Zufällig haben die BigeSmile-Jungs gleich was vom Bob Marley gespielt, dem Goethe des Reggae. Hm, der Kerl kann Recht haben, aber es war primär tanzen angesagt und das nicht in der Muttersprache.
Eine Zigarette wollte er sich von meinem Tabak drehen, und mir dafür eins seine 2 Feuerzeuge schenken, einfach so. Er braucht auch keine 2.

Langsam hat ihn die Musik auch gepackt.
Im weiteren Talk wollte er mir noch ein Foto von seiner Tochter aus dem Geldbeutel zeigen: auf einem bunten Pappkarton geklebt, mit einer Kordel umrandet und aussen Glitzersteinchen. Sie ist eigentlich schön älter, aber "Wenn sie jung sind, hat man sie noch mehr gern:" Huuuuh! :)
Ich hätte ihm gern seine Schweizerfranken gewechselt, damit er sich Getränke kaufen kann, aber er versuchte es nocheinmal an der Theke.
Schon krass eigentlich, dass Gastronomen sich auf Fremdwährungen einstellen sollten.
Er hat es jedenfalls fertiggebracht, zu wechseln, aber alles!
Dann kam er an wie eine Wies'nwirtin, mit mindestens 6 Krügen Bier, die er unter den DJs und Gästen verteilen wollte.
Aber keiner wollte, in Zeiten von bevorzugtem Fürsichbleibens und KO-Tropfen-Mistrauen, so ein Vogel, dass er es überhaupt versucht!
So musst ich nach Jahren dochmalwieder Rothaus trinken, obwohl mir dafür bayrischgenetisch die Enzyme fehlen und es mir nicht gut tut.
Die anderen Gäste waren fast ausnahmslos mit schwer-afrikanischem Hintergrund und bevorzugten Zuckerwasser.
Ich hatte zu dem Typen noch gesagt, heut ist so viel anderes, warum keine Sau heut kommen würde. "Jaaaaaaa, " hat er sich gefreut, "heut kommt keine Sauuuuu !!!" hat er seine überschwangeren Emotionen mit großen Bewegungen laut ausgetanzt, scheißegal wie die anderern schauen - richtig so!
Es kamen dann doch noch so einige, aber fast ausnahmlos nur schwarze Jungs, viele mit weißem T-Shirt und übernahmen mit DJ LM den Laden. Ein weißer war noch, mit seiner Freundin, und eine 3 köpfige Mädelsgruppe von Weißbroten, die mögen sich gefühlt haben! Dazu 140 andere, Männer.
Mann kommt sich da schon ein bißchen so vor, wie zu Besuch in so einer Unterkunft oder wie in einem anderen Land. Nur was fehlt sind die Frauen.
Irgendwo da unten gibt es einen ganzen Kontinent voll mit Frauen, wo die Männer aufunddavon sind, zu uns.
Gambia ist in Freiburg - zur Hälfte mindestens. Die armen Frauen und Familien da unten und ihr zuverarmendrohender Genpool!
Die, die hier sind, feiern jedenfalls ab, trotzdem dass keine Frauen da sind. DJ LM war auch gut, wenn man Dancehall mag.
Vielleicht sind ja auch ihre Frauen hier, dürfen aber aus Religion nicht raus und tanzen, weiß ich nicht.
Der andere Typ jedenfalls ging mittlerweile auch ab. Ein Glitzersteinchen von seinem Tochterfoto war abgegangen, was er dann unter Wünschen in die Luft geblasen hat.
Ich mag so bunter unverkrampfte Typen.
Nicht so wie der letztes Mal in diesem Laden, der mir in den Dreads fummeln musste weil er auch früher welche hatte und mir den gutgemeinten Rat geben wollte, mir dringend jemand mit ner Häkelnadel zu suchen, sonst hätte ich spätestens in 1 Jahr ein Drama mit meinen Dreads. Ich hab ihm gesagt, dass ich die schon bis über den Bottom gehabt hatte und er mir über Dreads nix zu erzählen brauchte. Daraufhin meinte er, ich sei "so süüß" und belästigte mich mit Küsschen linksrechtslinks :P Zu distanzlos! Mag ich nicht.
Der Typ freitags blieb bei Ermunterungen zum Sirtaki und bei Drakula- und Nosferatu-Gestik bei irgendwelchen, aus Spaß.
Ja, man kann sich auch noch gehen lassen, ohne andere zu nerven.
Und die Liebeserklärung zum Schluß war bestimmt nicht schwul gemeint.
Ha, super Party!

Was ganz anderes wollte ich auf diesem Wege erfahren, speziell von den Elektrikern unter Euch: Ich hab da ja so einen Fahrradlampen-mp3-Player, der ist mein Vorderlicht als Stecklicht und ausserdem hat er einen Speicherchip, Lautsprecher, "Equalizer" und eine Kopfhörerbuchse, wenn man mal was allein hören will.
Cooles Teil. Hab da jetzt schon das zweite davon, weil das erste irgendwie vom Computer nichtmehr als Laufwerk erkannt wird und ich die Songs nicht mehr austauschen kann.
Jetzt hab ich mir neue Kopfhöhrer gekauft, weil der Sound mit Kopfhörer immer so geruckelt hat. Jedoch hat es sich jetzt gezeigt, dass es nicht an den alten Kopfhörern lag, sondern an der Steckereingangsbuchse, die marode ist, denn der Sound ruckelt im Kopfhörermodus immernoch.
Jetzt hätte gerne die Kopfhörerbuchse des alten Gerätes in das neue eingebaut.
Hab dazu das alte zerlegt, obwohl ich keine Ahnung von Elektronik hab.

Ich weiß nicht, wie so ein Buchsenteil auf der Platine festgemacht ist, ob mit Kleber oder verlötet. Durch zärtliches Ruckeln konnte ich ein Metall (a) von seiner Lötstelle auf der Platine lösen. Auf der anderen Seite gibt es 3 solcher Kontaktstellen (b) die ich befürchte, zu zerstören, wenn ich mit mehr Gewalt daran ruckle.
Meine Frage nun: Hat jemand schon Erfahrungen mit dem Verpflanzen von Kopfhörerbuchsen? Einen Lötkolben könnte ich mir wo ausleihen.
Würde der Bleitropfen, der den Buchsenkontakt auf der Platine festhält, schmelzen, wenn ich mit einem heißen Lötkolben drangehe, so dass ich die Buchse sanft abheben kann? Weiß jemand bescheid?

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