Montag, 16. Januar 2012

Armut in Freiburg

professor skank meets grocer  Bei den Containern Günterstal-/Lorettostraße, unweit der Villen vom alten Bürgermeister und dem Uni-Chef, war ein armer Alter, mit schäbigen Klamotten und einem Beutel dabei, der sich gerade öffentlich eine Art Zigarette angezunden hat, aus einem Fetzen Zeitungspapier, zusammengebunden mit 2 roten Fäden, nem Draht oder nem Gummiring. Wahrscheinlich raucht er das, was ihm gefundene Kippenstummel vom Boden so hergeben. Ich fühl mich hilflos.
Armut ist in Freiburg mittlerweile so offensichtlich wie nirgendwo anders, wo ich mich so rumtreibe. Bettler postieren sich vor Supermärkten, Banken, auf Gehsteigen, in Seitengassen. Arme schlafen in Hauseingängen, auf Parkbänken oder im Stadtwald. Ob Punker, Penner, Drücker, Mütter, Hundehaber oder Straßenkünstler, ein Einkauf in der Innenstadt wird zum Spießrutenlauf zwischen Bedürftigen, oder solchen, die so tun als ob.
Sie schnorren schon noch mehr, als sie beim 1€-Job verdienen, von den Leuten mit gutem Herz, die sich schuldig fühlen und doch noch ein wenig geben können.
Wir retten Griechenland und Afrika und akzeptieren Armut bei uns.
Im Gegenzug der Wohlstand, der einem als erstrebenswert und Ideal vorgegaukelt wird. Was braucht ein Patent-Anwalt ein Einstiegsgehalt von 58.000€? Ist das gut, 55€ monatlich für nichtmal das neuste tragbare Telefon auszugeben? Der Staatsbetrieb, der menschliche Grundbedürfnisse als marktwirtschaftliches Handelsgut benutzt, erhält durch seine territoriale Hoheit eine Monopolstellung. Menschenwürde und soziale Strukturen werden zu Grunde gerichtet und der Bürger schaut weg, hilflos.
"A hungry mob is an angry mob!" Wer nicht mal 80c für Zigaretten-Papier hat, ist auch von Jah-Music ausgesperrt, wo die Reggaeparty 500c Eintritt kostet, damit Reiche reicher werden.
Das freie in Freiburg ist nicht eine Toleranz, sondern eine Ignoranz gegenüber den Mitmenschen, und das prangere ich an!

Ein guter Hirte macht nichts ausser Böses von seinen Schäfchen abzuhalten, damit sie fressen können, was von selber wächst. Wäre denn nicht ein Pädagoge, ein Seelsorger, ein Gärtner oder ein Schäfer besser geeignet, Menschen zu führen, als studierte Sesselpfurzer und Laberbacken?

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