aber wenn der SC schon mal international spielt und man Zeit und Lust hat auf ein kaltes Gezapftes aus Naturhopfen, dann ist die kleine Kneipe gut.
Ich komm also in die Kneipe, und dann läuft RTL!!!
Ja: Sky berechnet jetzt neuerdings seine Gebühren nicht mehr nach den Quadratmetern des Etablissements, sondern nach der Dichte der Bebauung um die Kneipe.
Der Wirt müsste also jetzt 400 statt vorher 220€ Zahlen. Wahnsinn! Pro Monat!
Sky sind garstige Blutsauger.
By the way: Ich schau ja eigentlich kein RTL, aber dass es Boris Becker nötig hat, sich zum Kasper zu machen indem er sich auf Tortenschlachtenduelle mit irgendwelchen Unterschichtencomedians einlässt, ist bedauerlich. Es zeigt, dass er mittlerweile mehr Sorgen hat als Würde und ihm sein Geld wichtiger ist als mein Respekt.
Donnerstag, 24. Oktober 2013
Dienstag, 15. Oktober 2013
Ein treuer Gefährte
Dieses Jahr starb irgendwann der Hund aus meiner ehemaligen WG, "Diego", der erste Hund, den ich mochte. Ich hab es zu spät er fahren, hätte aber auch nichts machen können. Fast 10 war er, bevor seine Bandscheiben die Nerven zuerst zu den Hinterläufen abklemmten, dann zu den vorderen auch, wie es bei heute domestizierten Großhunden normal ist.
Hach was hatten wir für eine schöne Zeit! Er hat sich immer gefreut, wenn er einen vertrauten Mensch auch nur wahrhnahm, wenn dieser noch im Treppenhaus war. Und brav war er!
Als ich weggezogen bin hatte ich erst erkannt, was ich an ihn hatte. Er war mehr als nur Verwerter von Sauereien, die beim Kochen und Nähren auf den Boden fallen.
Einer, der da war und einem immer das Gefühl gab, etwas wert zu sein.
Hach was hatten wir für eine schöne Zeit! Er hat sich immer gefreut, wenn er einen vertrauten Mensch auch nur wahrhnahm, wenn dieser noch im Treppenhaus war. Und brav war er!
Als ich weggezogen bin hatte ich erst erkannt, was ich an ihn hatte. Er war mehr als nur Verwerter von Sauereien, die beim Kochen und Nähren auf den Boden fallen.
Einer, der da war und einem immer das Gefühl gab, etwas wert zu sein.
Seine Vergangenheit lag irgendwo im Dunklen, aber er hat auch nie nach unserer Vergangenheit gefragt, sondern uns so angenommen, wie wir sind. Er konnte ja nicht sprechen - was man auch sehr an Haustieren schätzt. Sie wollen halt Futter.
Nicht nur den Nahrungstrieb emotionalisieren die aufs übertriebenste, sondern auch bei anderen Gelegenheit faszinierte Djegos Gehabe. Wie er immer bei Quitsche-Figuren oder Welpen ausgeflippt ist :) Eigene Kinder selber blieben ihm jedoch versagt.
Ein fremdbestimmtes Leben für einen Träger eigener Willenskraft.
Am Anfang war es schon plaglich, bis man ihn soweit hatte, bei Ampeln anzuhalten, Sitz zu machen, andere seiner Art nicht freudig zu begrüßen sondern dort nicht mehr hinzulaufen.
Viele Hunde bekommen Krebs.
Menschen am Sterbebett bereuen am häufigsten, ein fremdbestimmtes Lebens geführt zu haben, verbal - versteht sich.
By the way:
Wisst ihr was Einstein bei seinem Tode der Krankenschwester auf zu letzt gesagt hat?
Keiner weiß es. Sie konnte kein Deutsch.
Das nur am Rande.
Aber er hatte es ja gut bei uns. Er hat immer so dankbar getan.
Ich würde mir ja selber keinen hertuen wollen. Wenn sie klein sind, dann sind sie ja noch süß, die Zwackerln. Aber die haufen Scherereien! Dann zerbeißen sie etwas. Nacht den Pflicht-Bissen kommen die Kür-Bisse, ...
Die ersten 3 Jahre sind hart, bis beide ein Akzeptables Auskommen haben, und die letzten 3 Jahre, wenn die Operationen kommen und man Job und Bude schwerer findet.
In Deutschland lebten 2008 5 Millionen Hunde.
Somit hätte jeder 40. einen Hund.
Donnerstag, 10. Oktober 2013
Lektionen aus Syrien
Ein reicher Mann, arm an Geld, geht zum Markt aus Bedarf an Kartoffeln.
Und mitten zwischen all den Menschen steht plötzlich vor ihm: sein verschollener Kollege, von dem er nur wusste, dass dieser vor 5 Jahren zurück musste, nach Syrien.
Der Mann hatte sich oft in letzter Zeit Gedanken gemacht, was wohl aus seinem netten Kollegen geworden war, seit dieser damals dem Ruf seiner Heimat gefolgt war, jedoch gab es keine Spuren von dessen Verbleib oder Konstitution.
Lebte der Kollege noch? und wenn, wie? Würde man überhaupt etwas vernehmen, wenn es den Kollegen erwischen würde - oder wird dieser für immer Erinnerung bleiben, eine Rolle in einem kleinem Kapitel im Drehbuch des Lebens?
Und wenn so ein Kamerad dann plötzlich vor einem steht, leibhaftig, was gibt es für größere Freuden?
Später erzählte der Syrer, wie es ihm ergangen war:
Die ersten beiden Jahre ging es ihm gut, dann wurde er, weil noch keine 40 Jahre alt, vom Staat zum Militär eingezogen. Weil er aber das Regime nicht so ganz cool fand, wurde er dort ein halbes Jahr eingekerkert.
Dann kamen die Fundamentalisten und haben ihn wiederum eingekerkert, weil er ja bei der syrischen Regierung in der Armee war.
Für alle, die es nicht wissen: es gibt da den Assad, der ist Diktator und will angebetet werden. Dann gibt es noch rechtsradikale Fundamentalisten, die wollen einen Gottesstaat errichten. Und dann gibt es noch die normalen Leute, die wollen eigentlich nur ihre Ruhe haben. Das sind die Guten. Von denen gibt es in jeder Stadt 2 oder 3 geheime Rebellen. Das aber nur am Rande.
Nachdem der verschollene Kamerad also auch wieder irgendwie den Schergen der Fundamentalisten entkommen war, musste er sich 2 Wochen in einem Felsloch verstecken, weil seine Ortschaft überfallen wurde und die Bösen vor den Höhlen warteten. Nachdem er 14 Tage seine Beine nicht bewegen konnte und sich nur aus einem Rinnsal im Stein und von Kippen ernährt hatte, zogen die Bösen ab.
Dann wollten sie ihm eigentlich die offenen von Trombose schwarz gefärbten Beine abnehmen, haben sie aber nicht. Er begab sich auf die Flucht, in einem Tiertransporter zwischen Kamelen in den Irak.
Dort meinten sie, dass ihn im Irak jeder erschießen würde, weil er mal ja bei der Regierung gewesen war, und führen ihn zurück.
Dann machte er sich auf zur Jordanischen Grenze. Die Grenzer sagten, dass sie einen, der ein wenig Ahnung von Satellitenbildern und Fernerkundung hat, in ihren Land nicht wollen und haben ihn 300 km in die Wüste richtung Irak gefahren und mitten in der Wüste ohne alles frei gelassen.
Der Flüchtling schlug sich dann 1,5 Monate lang durch Wüste. Tagsüber ruhte er in den Schatten spärlichen Buschwerks, nachts zog er weiter. Er ernährte sich von Eidechsen und Säften eigentlich giftiger Kakteenwurzeln.
Irgendwann erreichte er einen Beduinenstamm, und weil er der Fern-Cousin um 4 Ecken von einem den Beduinen Bekannten war, halfen ihm diese zurück an die Grenze zu Jordanien.
Die Jordanier haben ihn wieder zurück in die Wüster gefahren.
Nach 1,5 Monaten war er wieder bei den Beduinen. Die meinten, er müsse halt bei ihnen bleiben, als Beduine. Doch wenn böse Schergen kämen und ihn dort entdeckten, wäre das schlecht für den ganzen Stamm. So schickte ihn der Beduinenhäuptling mit seinem Sohn und paar Kamelen und Schafen zurück an die Grenze, wo sie einige Wochen einen auf normale Hirten machten, in Sichtweite der jordanischen Grenzer.
Über die Zeit gelang es dem flüchtigen Syrer, über den gemeinsamen Dialekt und weil in Syrien die Kippen billiger waren, in Kontakt mit einem syrischen Grenzer zu kommen.
Der Grenzer meinte, es gäbe keine Chance, nach Jordanien reinzukommen, außer 30 Sekunden lang nachts um halb eins, bei der Wachablösung.
Mit Nachthemd und Rucksack gelang es so, dem kühnen Flüchtling, die verpennten Wachen freundlich grüßend, durch die Reihen zu spazieren und nicht aufzufallen.
Nach einem Marsch von einem Tag und einer Nacht gelangte er in die jordanische Hauptstadt zur deutschen Botschaft, die aber an dem Tag geschlossen hatte.
Polizisten, Telefonanrufe, irgendwie kam er doch rein, und der Botschafter meinte, weil er kein offizieller Flüchtling war, konnte er nicht offiziell ausreisen nach Deutschland, wo er eine Einladung als Gastwissenschaftler von seinem alten Prof hatte.
So fuhren ihn die Jordanier wieder zurück an die Grenze, denn er musste noch 2 Tage in ein Flüchtlings-Camp, um den offiziellen Flüchtlingsstatus zu erlangen.
In Gefangenschaft und auf seiner eineinhalbjährigen Flucht hatte er einiges erlebt. Er hatte 2 Brüder und 2 Schwestern verloren, er hatte sich 5 Kugeln eingefangen, die man einfach selber mit dem Messer entfernt, er hatte unter Folter einige Zähne verloren, das Knie hatten sie ihm übel bearbeitet.
Er unterhilt sich mit seinem Kameraden, als dieser eine Kugel einfängt, ihm übers Knie fällt und ihm den Schoss einsaftet. Man kennt da keine Trauer mehr, in Syrien. Man sucht ein Loch, verscharrt den und ist froh um das eigene Leben.
Einmal sei er zu 70st (!) 14 Tage lang auf 20m² eingesperrt gewesen, wo man sich nicht mal mehr rühren konnte. Die Gefangenen selber hätten dann immer 3-4 von ihnen rausgegeben zur Folter, dass sie sich wenigstens ein bisschen die Schultern rühren konnten. Die Gefolterten kamen dann wieder und wären eh erstmal 3-4 Tage so fertig, dass sie nichts mitbekommen hätten. Die Mithäftlinge umsorgten sie mit dem was sie hatten: nur Wasser und einmal am Tag ein Stück von einer Kartoffel beißen.
Aber nichts sei am Ende so schlimm gewesen, wie die Zustände im jordanischen Flüchtling-Camp, wo sich die Gefangenen gegenseitig umbrachten für einen Schluck Wasser - von den internationalen Hilfsgeldern Fehlanzeige.
Naja, hat ja dann alles geklappt, und so stand er plötzlich frisch und munter vor seinem erstaunten Kollegen - kein graues Haar mehr als vor 5 Jahren und immer noch der gleiche Kindskopf.
Der Mann wollte wissen, ob ihm der Allah wohl geholfen hätte.
Der Syrer entgegnete, er glaube an das Gute. Wenn man gutes tut, käme gutes zurück. Wenn man nichts schlechtes täte, sei einem das Glück hold.
Das wichtigste im Leben sei Gesundheit von Fuß und Kopf (phys.& psych.), dann Familie und Freunde/Netzwerk. Hätte er nicht immer wieder die Hilfe von Verwandten und Bekannten gehabt, wäre er nicht soweit gekommen.
Das kann man daraus lernen. Und:
Um Eidechsen zu fangen, braucht man ein Feuerzeug mit so heller Lampe. Wenn die Eidechse das Licht nachts sieht, bleibt sie stehen und man kann draufhauen.
Der reiche Mann, arm an Geld, war nachhaltig beeindruckt.
Eines freitagnachts um halb 12 kam er an einer Kirche vorbei, auf deren Stufen relativ einsam eine schöne Isomatte und ein Wanderrucksack verblieben waren. Die Kirche unweit des Supermarktes mit Alkoholverkauf bis 22 Uhr ist nachts ein Treffpunkt von Jugendlichen, Säufern und allerlei Gesindel, obwohl sie zugesperrt ist.
Später auf dem Heimweg nachts um 3 kommt der Mann wieder an der Kirche vorbei. Die Isomatte war weg, das Gesindel auch. Mutterseelenallein stand da nurmehr der Rucksack. Wo war sein Träger? Hatte den der Alkohol seinen Rucksack vergessen lassen?
Der Mann nahm den Rucksack ersteinmal in sein Appartement, um zu untersuchen, ob der Inhalt Schlüsse auf den Eigentümer zuließe. Es fanden sich jedoch keine persönlichen Gegenstände darin, jedoch Sachen, die dem Besitzer von Diensten sein können: ein Schlafsack, Besteck, Handyladegerät, Präser, Psychopharmaka und ein Speichenschlussel.
Um halb 4 streifte der Mann nocheinmal um die Kirche mit all ihren Nischen, den Rucksack dabei, aber keine weitere Menschenseele war mehr unterwegs.
Doch der Mann war ein guter Mann und wollte den Rucksack montags ins Fundamt bringen, das jedoch nachmittags nicht mehr geöffnet war.
Dienstag vormittag stand er wieder vor dem Fundbüro mit der guten Intention und traf dort zufällig auf einen alten Bekannten aus seinem Netzwerk, der etwas anderes im gleichen Gebäude zu erledigen hatte. Wenig Zeit hatte dieser, wie immer; man sieht sich selten, der Bekannte ist viel beschäftigt. Der gute reiche Mann, arm an Geld, wenig, und so kam eins zum anderen, so dass der gute Mann zwei Wochen später nicht mehr ganz so arm war, wegen Beschäftigung bei seinem Bekanntem aus seinem weiteren Netzwerk, den er zufällig traf, als er ehrlich den Rucksack abgeben wollte.
Also tu Gutes und pflege dein Netzwerk!
Und mitten zwischen all den Menschen steht plötzlich vor ihm: sein verschollener Kollege, von dem er nur wusste, dass dieser vor 5 Jahren zurück musste, nach Syrien.
Der Mann hatte sich oft in letzter Zeit Gedanken gemacht, was wohl aus seinem netten Kollegen geworden war, seit dieser damals dem Ruf seiner Heimat gefolgt war, jedoch gab es keine Spuren von dessen Verbleib oder Konstitution.
Lebte der Kollege noch? und wenn, wie? Würde man überhaupt etwas vernehmen, wenn es den Kollegen erwischen würde - oder wird dieser für immer Erinnerung bleiben, eine Rolle in einem kleinem Kapitel im Drehbuch des Lebens?
Und wenn so ein Kamerad dann plötzlich vor einem steht, leibhaftig, was gibt es für größere Freuden?
Später erzählte der Syrer, wie es ihm ergangen war:
Die ersten beiden Jahre ging es ihm gut, dann wurde er, weil noch keine 40 Jahre alt, vom Staat zum Militär eingezogen. Weil er aber das Regime nicht so ganz cool fand, wurde er dort ein halbes Jahr eingekerkert.
Dann kamen die Fundamentalisten und haben ihn wiederum eingekerkert, weil er ja bei der syrischen Regierung in der Armee war.
Für alle, die es nicht wissen: es gibt da den Assad, der ist Diktator und will angebetet werden. Dann gibt es noch rechtsradikale Fundamentalisten, die wollen einen Gottesstaat errichten. Und dann gibt es noch die normalen Leute, die wollen eigentlich nur ihre Ruhe haben. Das sind die Guten. Von denen gibt es in jeder Stadt 2 oder 3 geheime Rebellen. Das aber nur am Rande.
Nachdem der verschollene Kamerad also auch wieder irgendwie den Schergen der Fundamentalisten entkommen war, musste er sich 2 Wochen in einem Felsloch verstecken, weil seine Ortschaft überfallen wurde und die Bösen vor den Höhlen warteten. Nachdem er 14 Tage seine Beine nicht bewegen konnte und sich nur aus einem Rinnsal im Stein und von Kippen ernährt hatte, zogen die Bösen ab.
Dann wollten sie ihm eigentlich die offenen von Trombose schwarz gefärbten Beine abnehmen, haben sie aber nicht. Er begab sich auf die Flucht, in einem Tiertransporter zwischen Kamelen in den Irak.
Dort meinten sie, dass ihn im Irak jeder erschießen würde, weil er mal ja bei der Regierung gewesen war, und führen ihn zurück.
Dann machte er sich auf zur Jordanischen Grenze. Die Grenzer sagten, dass sie einen, der ein wenig Ahnung von Satellitenbildern und Fernerkundung hat, in ihren Land nicht wollen und haben ihn 300 km in die Wüste richtung Irak gefahren und mitten in der Wüste ohne alles frei gelassen.
Der Flüchtling schlug sich dann 1,5 Monate lang durch Wüste. Tagsüber ruhte er in den Schatten spärlichen Buschwerks, nachts zog er weiter. Er ernährte sich von Eidechsen und Säften eigentlich giftiger Kakteenwurzeln.
Irgendwann erreichte er einen Beduinenstamm, und weil er der Fern-Cousin um 4 Ecken von einem den Beduinen Bekannten war, halfen ihm diese zurück an die Grenze zu Jordanien.
Die Jordanier haben ihn wieder zurück in die Wüster gefahren.
Nach 1,5 Monaten war er wieder bei den Beduinen. Die meinten, er müsse halt bei ihnen bleiben, als Beduine. Doch wenn böse Schergen kämen und ihn dort entdeckten, wäre das schlecht für den ganzen Stamm. So schickte ihn der Beduinenhäuptling mit seinem Sohn und paar Kamelen und Schafen zurück an die Grenze, wo sie einige Wochen einen auf normale Hirten machten, in Sichtweite der jordanischen Grenzer.
Über die Zeit gelang es dem flüchtigen Syrer, über den gemeinsamen Dialekt und weil in Syrien die Kippen billiger waren, in Kontakt mit einem syrischen Grenzer zu kommen.
Der Grenzer meinte, es gäbe keine Chance, nach Jordanien reinzukommen, außer 30 Sekunden lang nachts um halb eins, bei der Wachablösung.
Mit Nachthemd und Rucksack gelang es so, dem kühnen Flüchtling, die verpennten Wachen freundlich grüßend, durch die Reihen zu spazieren und nicht aufzufallen.
Nach einem Marsch von einem Tag und einer Nacht gelangte er in die jordanische Hauptstadt zur deutschen Botschaft, die aber an dem Tag geschlossen hatte.
Polizisten, Telefonanrufe, irgendwie kam er doch rein, und der Botschafter meinte, weil er kein offizieller Flüchtling war, konnte er nicht offiziell ausreisen nach Deutschland, wo er eine Einladung als Gastwissenschaftler von seinem alten Prof hatte.
So fuhren ihn die Jordanier wieder zurück an die Grenze, denn er musste noch 2 Tage in ein Flüchtlings-Camp, um den offiziellen Flüchtlingsstatus zu erlangen.
In Gefangenschaft und auf seiner eineinhalbjährigen Flucht hatte er einiges erlebt. Er hatte 2 Brüder und 2 Schwestern verloren, er hatte sich 5 Kugeln eingefangen, die man einfach selber mit dem Messer entfernt, er hatte unter Folter einige Zähne verloren, das Knie hatten sie ihm übel bearbeitet.
Er unterhilt sich mit seinem Kameraden, als dieser eine Kugel einfängt, ihm übers Knie fällt und ihm den Schoss einsaftet. Man kennt da keine Trauer mehr, in Syrien. Man sucht ein Loch, verscharrt den und ist froh um das eigene Leben.
Einmal sei er zu 70st (!) 14 Tage lang auf 20m² eingesperrt gewesen, wo man sich nicht mal mehr rühren konnte. Die Gefangenen selber hätten dann immer 3-4 von ihnen rausgegeben zur Folter, dass sie sich wenigstens ein bisschen die Schultern rühren konnten. Die Gefolterten kamen dann wieder und wären eh erstmal 3-4 Tage so fertig, dass sie nichts mitbekommen hätten. Die Mithäftlinge umsorgten sie mit dem was sie hatten: nur Wasser und einmal am Tag ein Stück von einer Kartoffel beißen.
Aber nichts sei am Ende so schlimm gewesen, wie die Zustände im jordanischen Flüchtling-Camp, wo sich die Gefangenen gegenseitig umbrachten für einen Schluck Wasser - von den internationalen Hilfsgeldern Fehlanzeige.
Naja, hat ja dann alles geklappt, und so stand er plötzlich frisch und munter vor seinem erstaunten Kollegen - kein graues Haar mehr als vor 5 Jahren und immer noch der gleiche Kindskopf.
Der Mann wollte wissen, ob ihm der Allah wohl geholfen hätte.
Der Syrer entgegnete, er glaube an das Gute. Wenn man gutes tut, käme gutes zurück. Wenn man nichts schlechtes täte, sei einem das Glück hold.
Das wichtigste im Leben sei Gesundheit von Fuß und Kopf (phys.& psych.), dann Familie und Freunde/Netzwerk. Hätte er nicht immer wieder die Hilfe von Verwandten und Bekannten gehabt, wäre er nicht soweit gekommen.
Das kann man daraus lernen. Und:
Um Eidechsen zu fangen, braucht man ein Feuerzeug mit so heller Lampe. Wenn die Eidechse das Licht nachts sieht, bleibt sie stehen und man kann draufhauen.
Der reiche Mann, arm an Geld, war nachhaltig beeindruckt.
Eines freitagnachts um halb 12 kam er an einer Kirche vorbei, auf deren Stufen relativ einsam eine schöne Isomatte und ein Wanderrucksack verblieben waren. Die Kirche unweit des Supermarktes mit Alkoholverkauf bis 22 Uhr ist nachts ein Treffpunkt von Jugendlichen, Säufern und allerlei Gesindel, obwohl sie zugesperrt ist.
Später auf dem Heimweg nachts um 3 kommt der Mann wieder an der Kirche vorbei. Die Isomatte war weg, das Gesindel auch. Mutterseelenallein stand da nurmehr der Rucksack. Wo war sein Träger? Hatte den der Alkohol seinen Rucksack vergessen lassen?
Der Mann nahm den Rucksack ersteinmal in sein Appartement, um zu untersuchen, ob der Inhalt Schlüsse auf den Eigentümer zuließe. Es fanden sich jedoch keine persönlichen Gegenstände darin, jedoch Sachen, die dem Besitzer von Diensten sein können: ein Schlafsack, Besteck, Handyladegerät, Präser, Psychopharmaka und ein Speichenschlussel.
Um halb 4 streifte der Mann nocheinmal um die Kirche mit all ihren Nischen, den Rucksack dabei, aber keine weitere Menschenseele war mehr unterwegs.
Doch der Mann war ein guter Mann und wollte den Rucksack montags ins Fundamt bringen, das jedoch nachmittags nicht mehr geöffnet war.
Dienstag vormittag stand er wieder vor dem Fundbüro mit der guten Intention und traf dort zufällig auf einen alten Bekannten aus seinem Netzwerk, der etwas anderes im gleichen Gebäude zu erledigen hatte. Wenig Zeit hatte dieser, wie immer; man sieht sich selten, der Bekannte ist viel beschäftigt. Der gute reiche Mann, arm an Geld, wenig, und so kam eins zum anderen, so dass der gute Mann zwei Wochen später nicht mehr ganz so arm war, wegen Beschäftigung bei seinem Bekanntem aus seinem weiteren Netzwerk, den er zufällig traf, als er ehrlich den Rucksack abgeben wollte.
Also tu Gutes und pflege dein Netzwerk!
Sonntag, 22. September 2013
Seminar:
7h Seminar - 350€
Alternativ biete ich nächsten Sonntag das Seminar:
"Elemantarwesen, Kobolde und andere Gespenster"
in Form einer meditativen Wanderung
7h - 100€
dabei gehen wir aus der Stadt heraus und in uns hinein,
erspüren die Umwelt und ihre Wesenhaftigkeiten,
es gibt Meditationen und Wahrnehmungsübungen,
feinstofflich und grobstofflich
feinstofflich und grobstofflich
und danach eine fröhliche Einkehr in ein Lokal.
Ort: Wiehre
Zeit: 11 - 18.00 Uhr
Voranmeldung erwünscht, im Kontaktformular unten auf der Seite
Mitzubringen: bequemes Schuhwerk, Vesper, das Geld
Sonntag, 8. September 2013
Innehalten
Und wieder einmal bin ich dem Gevatter Tod von der Schippe gesprungen. Und was haben wir daraus gelernt? Das
Während draußen der Herbststurm mit garstiger Gewalt auf das Haus peitschte, konnte ich unter dem Einfluß der Toxine einen Blick in die Zukunft werfen:
ist KEIN schmackhafter Speisepilz!
Die Pilzsaison war bis jetzt nicht soo ergiebig, umso größer war die Freude über den vermeintlichen Schwefelpohrling an einem Kirschbaum am Ölberg. So einer hatte schonmal sehr lecker geschmeckt: nach Hähnchen-Filet.
Eine leckere Brühe daraus sollte am nächsten Tag mein Festmal werden. Er roch eigentlich sehr gut. Aber dann der erste Bissen: Igitt! Wie Medikamente von Bayer schmecken oder chemische Drogen riechen. Ich wollte es nicht wahrhaben und hab erst beim dritten Bissen beschlossen, dass dieses Essen in die Mülltonne sollte und nicht meinen Körper. Hinweg damit - Problem gelöst.
Im Verlauf der nächsten Stunden wurde mir immer schlechter. Aber es war eine Geburtstagsgrillparty bei einer angesagt, wohin ich mich schleppte.
Obwohl ich eigentlich ein Freund bin von Bier und Grill-Duft, machte sich mir dort vermehrter Un-Appetit breit, kombiniert mit steigender Reizempfindlichkeit gegenüber Geräusche, Berührungen und Aromen. Ich musste die Festivität vorzeitig verlassen, bevor sich dort mein Innerstes veräußert hätte.
Auf dem Fahrrad begann der Schüttelfrost, aber ich kam heil zu Hause an. Fieberschübe setzten ein, gepaart mit krasser Temperaturunterschiedempfindlichkeit. Mein Körper verwandelte sich in einen elektrischen Bausch und mein Bewusstsein driftete ab in ein Delirium. Möglicherweise war der Pilz kein gewöhnlicher Gift-Pilz, so wie der Ölberg kein gewöhnlicher Berg ist. Noch nirgends hatte ich so fettes Efeu an Bäumen gesehen. Auf der Bergkuppe fand sich ein kultischer Steinkreis, weiter unten sogar Höhlen aus der Altsteinzeit.
dicker Efeustrang an Linde |
eine Spanne breit ! |
Höhlenmenschenbutze |
kultiger Steinkreis |
Während draußen der Herbststurm mit garstiger Gewalt auf das Haus peitschte, konnte ich unter dem Einfluß der Toxine einen Blick in die Zukunft werfen:
Die Merkel gewinnt wieder, es wird sich nichts großartig ändern, nur alles wird teurer.
Das alles würde mir erspart durch Pilzgifttod. Wann würden meine Nachbaren mich entdecken, wegen Verwesungsgeruch?
Naja, heut geht's wieder. Kamillentee hilft gegen alles. Seid vorsichtig, wenn ihr Pilze nicht kennt, oder sie scheiße schmecken!
Zum Sommerende noch ein depressives Gedicht deutscher Lyrik:
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke
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Pilze,
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Steinzeit
Sonntag, 1. September 2013
Ein schönes Männer-Spielzeug ist mir jetzt untergekommen:
Ich kaufe mir normal immer diese billig-Mp3player, dann ist es nicht so schade, wenn sie sich entscheiden, wieder aus meinem Besitz zu verschwinden, wie der in der Jacke beim NAS-Konzert. Hach, und da gibt's jetzt was beim Saturn, das kann Mp3s spielen
UND hat einen Lautsprecher extern zum chillen draussen (für die kleineren Sessions, wo der Rasta-Blaster übertrieben wäre)
UND vermag somit auch mehr Druck zu machen, auf die Kopfhörer, so dass man Podcasts in Regionalbahnwagons hören kann
UND der Clou:
Es ist ein Fahrrad-Vorderlicht !!!
In Opposition zum Lautsprecher sorgt eine Diodenleuchte in den Stufen "ganz hell", "nicht so hell" und "Strobo" für Verhehrssicherheit, wo mich doch unlängst ein Bulle gemahnt hatte, weil ich keines hatte.
Eine sehr praktische Erfindung, die viele Bedarfe erfüllt, und das zum Preise von 30€, wie eines üblichen billig-Mp3players. Ha, Kids im Nahverkehr: ich clash Euer Döhns-Phone!
Also es geht vom Sound her gut. King Earthquake-Musik scheppert zwar, aber liegt wahrscheinlich an deren basslastigen Aufnahmen. Es hat eine Taste, mit der man Klänge wie Rock, Pop, Classic, ... schalten kann, 2 Gig internen Speicher und Speicherkartenslot für eine 32Gig Mikro-SD, wenn man das braucht.
Was es nicht hat, ist Batterie, bei einer angeblichen Akku-Laufzeit von 6-8 hora hängt man es halt daheim wieder an den Computer, aber irgendwann wird der Akku immer schwächer und die Akku-Laufzeit länger, aber so lange hatte ich noch keinen Mp3player; und keine Digitalanzeige hat es. So kann man bestimmte Lieder nur mit Durchskippen finden. Dazu gibt es 2 Tasten: Jede führt gleichzeitig 2 Kommandos aus: Track-weiter bei kurz drücken und Lautstärke bei lang drücken. Daneben finde ich es ziemlich, dass der Vorwärts-Button mit leiser belegt ist, und der Track-zurück-Button mit lauter ! Ich hätte das genau anders herum gemacht. Wahrscheinlich kommt der Entwickler aus einem anderen Kulturkreis, wo man rückwärts liest, oder hat es eine Frau entwickelt?
Durch die suboptimale Haptigkeit der Knöpfe passiert es immer wieder, dass man lauter will, aber versehentlich ein Lied zurück schaltet.
Insgesamt ist es aber als sehr positiv anzumerken, dass in der heutigen Zeit überhaupt noch etwas entwickelt wird, was auf so pragmatische Art, so vielerlei Nutzen bringt: mit 6 Knöpfen und einer Lenker-Halterung fürs Fahrrad. Da benutzt man dann auch mal das Vorderlicht, wenn man auf längeren Strecken nachts eh Musik hören will, so hat auch die Volks-Sicherheit was davon.
Es gibt die Geräte in den Farben silbern, blau und rot.
Fazit:
Preis: ***
Effizienz: **
Effektivität: ***
Wirkung: ***
Leistung ***
Design: ***
Haptik **
Bedienung ***
Finesse: ***
Intradiversitäts-/Multifunktionalitäts-Bonus: ***
-----------------------------
untermstrich: TOLL !!!
Montag, 12. August 2013
Ein kleines Stück Afrika auf der Fensterbank
Eine Bekannte von mir war im Winter sich den Senegal anschauen und hatte mich gefragt, ob sie mir was mitbringen soll. Mir ist nichts eingefallen, was die da unten hätten, was man hier begehren und transportieren könnte.
Aus wissenschaftlicher Neugier habe ich ihr angeschafft, sie solle mir 2 Hände voll afrikanischer Erde mitbringen. In Dokus habe ich nämlich gelernt, dass die Wüste voll ist von Samen, und wenn dann mal da Regen kommt, alle paar Jahre, blüht alles voll auf.
Sie hat mir dann eine Plastiktüte mit ganz feinem gelben Sand mitgebracht, angeblich von einem senegalesischen Zwiebelacker. Die Spannung war groß, würde es jetzt eine Palme oder ein Kaktus?
Am Anfang habe ich die Wüste gewässert wie ein Platzregen und seitdem moderat.
Es ist was dabei herausgekommen, aber noch keine Blüte, bis jetzt.
Meine botanischen Kenntnisse reichen nur soweit, dass ich mit Bestimmtheit sagen kann: es ist keine Palme und kein Kaktus. Eine Zwiebel wird es auch nicht mehr.
Es ist grün, hat Blätter und Knubbel, die aussehen, als hätten sie unter anderen Umständen Blüten werden können. Der Wüstling ist jetzt ein halbes Jahr alt und misst von oben bis unten nicht mal 7cm. Meine Frage nun an die Kenner subtropischer Kräuter unter Euch: Was ist das für eine Pflanze? Wer mir als erster den kompletten lateinischen botanischen Namen liefern kann, bekommt einen fast nicht benutzten LED Duschbrauser mit durch Wasserdruck wechselnden Farben.
Aus wissenschaftlicher Neugier habe ich ihr angeschafft, sie solle mir 2 Hände voll afrikanischer Erde mitbringen. In Dokus habe ich nämlich gelernt, dass die Wüste voll ist von Samen, und wenn dann mal da Regen kommt, alle paar Jahre, blüht alles voll auf.
Sie hat mir dann eine Plastiktüte mit ganz feinem gelben Sand mitgebracht, angeblich von einem senegalesischen Zwiebelacker. Die Spannung war groß, würde es jetzt eine Palme oder ein Kaktus?
Am Anfang habe ich die Wüste gewässert wie ein Platzregen und seitdem moderat.
Es ist was dabei herausgekommen, aber noch keine Blüte, bis jetzt.
Meine botanischen Kenntnisse reichen nur soweit, dass ich mit Bestimmtheit sagen kann: es ist keine Palme und kein Kaktus. Eine Zwiebel wird es auch nicht mehr.
Es ist grün, hat Blätter und Knubbel, die aussehen, als hätten sie unter anderen Umständen Blüten werden können. Der Wüstling ist jetzt ein halbes Jahr alt und misst von oben bis unten nicht mal 7cm. Meine Frage nun an die Kenner subtropischer Kräuter unter Euch: Was ist das für eine Pflanze? Wer mir als erster den kompletten lateinischen botanischen Namen liefern kann, bekommt einen fast nicht benutzten LED Duschbrauser mit durch Wasserdruck wechselnden Farben.
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