Freitag, 30. März 2012

Unglaubliche Sabotage voller Argwohn und Niedertracht

Gestern abends war ich gerade dabei, den Reggae-Kalender mit den neusten Dates zu aktualisieren, da war plötzlich der Strom weg.
Der erste Blick nach draussen, vielleicht war es eine Katastrophe?
Nein, die anderen hatten noch Licht, ich nicht.
Ein lokaler Stromausfall auf das Haus? Nein, denn das Treppenhauslicht ging. Die Etagen-Nachbaren hatten kein Licht. Stromausfälle versetzen uns zurück in längst vergessene Zeiten, die Steinzeit: ohne TV, ohne Licht, ja sogar ohne Internet! So, was tun? Hatte ich wieder einmal vergessen, die Stromrechnung zu zahlen? Letztes mal schrieben die irgendwie Bescheid. So ne Email kann schon mal untergehen. Der Kalender konnte momentan nicht aktualisiert werden. In nächster Konsequenz würde der Kühlschrank abtau'n, Girl, und alles endet in Mantsch. Der Kühlschrank war schon längst an der Reihe. So war ich erstmal Beschäftigt damit, die Sachen rauszuräumen, um der arktischen Kruste begegnenzukönnen.
Vor einigen Wochen hatte ich einem glücklichen mein Fahrrad verschenkt, nicht ohne vorher die tolle Diodenlampe abzumontieren. Das Fahrrad hab ich mir wieder zurückschenkenlassen, nachdem sie mir mein anderes Rad geklaut hatten, die Diode aber hatte ich nicht nicht wieder anmontiert, so konnte sie mir nun wertvolle Dienste leisten, beim abtauen. Und beim Gameboyspiel auf der Toilette.
Paar Tag zuvor wagte ich nach 4 Jahren Wohnhaftigkeit in dieser Örtlichkeit den Blick in die abgründigsten  Tiefen dieser meiner vierten Haut, dem Haus, um den im Außen manifestierten Abgründigkeiten meiner eigenen Seele zu begegnen. Ich erkundete den Keller und seine Tiefgarage. Dabei stieß ich auf einen unbekannten Raum jenseits des Treppenhauses, in dem sich Fahrräder und Stromkontrolleinheiten befanden.
Nachdem ich mehrmals die Sicherungskästen in der Wohnung und im Treppenhaus gecheckt hatte, Sicherungen kontrolliert und erfolglos ausgetauscht hatte, wagte ich nun einen nächtlichen Gang treppab in diesen neu entdeckten Raum, um mal zu schauen.
Dort sind an der Wand alle Stromzähler für die einzelnen Wohneinheiten. Sie liefen alle, ausser die meiner Etage, was daran liegen könnte, dass alle anderen Bewohner aus, oder höhere Mächte im Spiel waren.
Eine Lösung für meine Stromlosigkeit brachte der Gang in den Keller jedoch nicht.
Vom Treppenhaus kommend benutzt man die Abtreppe und trifft auf 2 Türen: die zur Tiefgarage und die zum Stromkontrolleinheitenraum mit den Rädern.
Unter der Treppe lag Schrödel, den ich mit der Diodenfahrradlampe bei dieser Gelegenheit auf seine Brauchbarkeit hin untersuchen wollte. Da war ein alter Pizzabackofen, Zeug, und im Eck unter der Treppe
EIN HAUFEN SCHEISSE !!!
 relativ frisch gekackt. Menschenkacke! Weniger als die Lösung meines Problems, nur eine Erklärung für den vermeintlichen Hühnerkotgeruch, den ich beim Hinuntergehen wahrgenommen hatte, der sich geschmacklich vom Gestank des Frischluftallergikers aus dem ersten Stock unterschied. Vielleicht bin ich auf meinem Ausflug auf den Mundenhof in Pfauenkacke getreten und habs nicht gemerkt? Nein, ein Fremder hatte sich durch die zeitweise entriegelte Haustüre in den Keller geschlichen und unter die Treppe geschissen! Vielleicht ein Körnerfresser!
Ich mach's nicht weg!
Ich zahl die Putzfrau in der Warmmiete mit, die einmal die Woche das Treppenhaus wischt. Ob sie auch hinter unter der Kellertreppe putzt, weiß ich nicht. Sie putzt erst immer Montags, und ich will nicht mit ihr tauschen.
Nicht mein Problem. Jeder hat doch irgendwie "Scheiße im Keller", aber die wenigsten in echt.
Jedenfalls nachts um halb 12 ändert das nichts daran, dass ich keinen Strom hatte und eh ins Bett musste. Also widmete ich mich wieder der Abtauen des Kühlschranks und ging zu Bett, in Dunklen. - ohne Kühlungsgebrumme oder Elektrosmog.

Heute morgen war immer noch kein Strom, leider. Weder für den TV, noch fürs Internet oder die Kaffeemaschine! Ich wohne günstig bei einem Internetkaffee und einer Bäckerei, die mich mit Information über das Nichtvorhandensein einer Nachricht vom Energieanbieter, sowie heißem Kaffee versorgten.
Und unten im Haus ist ein Elektro-Spezialist, den ich konsultierte. Ausgerüstet mit einem speziellem Prüfgerät und Sicherungen gingen wir in den Raum mit den Kontrolleinheiten, um mein Energieproblem zu checken: Meine Kontrolleinheit ist die rechteste in der Reihe, und: Es fehlte tatsachlich eine Sicherung nur bei mir! Wir waren verblüfft. Wer sollte wohl eine Sicherung klauen? fragte er. Keine Ahnung, entgegnete ich, unter die Treppe hat auch einer geschissen!

(hier stelle man sich unsere ratlosen Gesichter vor)

Er begutachtete den Stuhl und wusste auch keinen Kommentar. Aber er hatte mir eine Sicherung einwechseln können, und der frisch abgetaute Kühlschrank lief wieder, wofür die rätselhafte Tatsache wenigstens gut war.

Wer klaut eine Sicherung, wenn er nicht mal eine Toilette zum scheissen hat?

Eine Suche nach dem Schuldigen würde nichts bringen. Der Nutzen einer chemielaborantischen DNS-Analyse einer Stuhlprobe übersteigt den Ekel. Der Haufen wird da liegen bleiben und nach 3-4 Tagen nicht mehr stinken. Ich hab da unten eh nix verloren. Hauptsache, ich hab wieder Strom.

Ein Hausbewohner hatte mal mehr als seine externe Festplatte geschrottet, die er als Zumachsperre zwischen Monitor und Keyboard seines Labtops gelegt hatte, als er im Suff aufwachte, den Monitor hochklappte und nicht wie er annahm in die Toilette, sondern in den Labtop gepisst hat. Dar hatte sich aber 2 Tage davor von mir Klopapier erbeten, und unter der Treppe war keines dabei.

Ich hatte nachts davor einen wirklich furchtbaren Traum mit ziemlich viel Fäkalien, vielleicht zeitgleich mit dem Schiß, der ja nicht unbedingt mit dem Diebstahl der Sicherung in temporärem oder kausalem Zusammenhang stehen muß. Die Dreistigkeit beider Delikte lässt diesen Schluß jedoch zu, sie verlangt ihn gar. Dass ich selbst im Schlafwandel die Treppe runtersteig und unter die Treppe kack', schließ' ich aus. Ich hatte letztes Jahr mal eine Freundin, die nachts nicht schlief, und die hat von nichts dergleichen berichtet.

Was solls! Penner schleichen umher. Leute, schließt Eure Haustüren ab und spart Euch Ärger!

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