Montag, 31. Dezember 2012

So, hätt' mer des au rum!

Es war nicht das Schlechteste. Danke an alle, die da waren!


Wenn man wissen würd, was wird, würd man's doch nicht wissen wollen. Es wird, wie's wird. Und später sagt man dann immer, dass es früher besser war.

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- 4 geklaute Fahrräder
- 2 Hochzeiten
- keine Beerdigungen




UPDATE: 02.01.

2 tage später sieht die Welt schon wieder anders aus.

- aus den 4 geklauten Rädern wurden 3, weil das Rote, das aus dem Keller verschwunden war, gestern abend 3 Häuser weiter plötzlich rumstand. Immer noch mit dem Platten hinten, aber das Licht geht - im Gegensatz zu dem Orangen, wo es immer in die :Lampe reinregnet und sich die Energie aus den Batterien ins Wasser entlädt. Oder Feindliche schalten mir die nachts heimlich ein, dass sie zwecklos verleuchtet, glaub ich aber eher nicht. Jedenfalls kann ich da jede Woche 4 Batterien reinmachen.

- Wim ist tot! Er starb anfang Dezember, wie letztes Jahr mein ehemaliger Mitbewohner. Damit ist er schon der Zweite aus meiner Arbeitserzieherausbildungsklasse, der tot wird, bevor ich überhaupt nen Job hab. Ich habs jetzt erst erfahren, er starb in NRW. Er war kein Depp.
RIP, Wim! Du wirst immer in unserer Erinnerung bleiben und auf facebook.

Freitag, 28. Dezember 2012

Finde den Juff


Wer gewinnt, bekommt einen Ansteck-button zu TaJu7 und FlowOnes neuem Album "Die Sicht der Dinge".

Dienstag, 25. Dezember 2012






Frohe Feiertage! 

Sonntag, 23. Dezember 2012

Vermisst wird ein Fahrrad

Es ist ein Mountain-Bike in den Mardi-Gras-Farben lila Rahmen und grüne Schutzbleche. Die Tat ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 23.12. zwischen halb 5 und halb 12, den vorher stands noch da, nachdem ich zum 2. Male aus dem Räng gekommen bin, um meine Digi-Cam zu suchen, die eigentlich da hätte sein können, wo meine Tasche und meine Jacke lagen.
Dem morgentlichen Täter sei noch gesagt, dass er nicht mit dem Fahrrad fahren soll, denn der Vorderreifen ist zu dich für Gabel und Schutzblech, der Reifen passt nicht richtig rein. Den hatte ich übrig, nachdem ich den eigentlichen Vorderreifen des orangen Rades letzte Woche zu einer Banane verbogen vorfand, und mir nun diesen zu dicken besorgt hatte. Das rote Fahrrad mit dem dünnen Vorderreifen steht plötzlich nicht mehr im Keller – verschleppt vom Vermieter oder dem Penner, der als im Keller unter die Treppe geschissen hat. Es hatte auch hinten nen Platten.
Der Vorderreifen des lila-grünen Rades hatte dann in das orange gepasst, und da ist er heut noch.
Das der Hinterreifen geht ist auch nur purer Zufall, weil ich gestern, um die Mütze zu holen und auf den Geburtstag zu kommen, den vorgestern frischgeplasttenen Reifen des orangen, mit dem des grün-lilanem ersetzen wollte, aber sein Profil war zu dick für das orange, so hab ich ihn wieder reingehängt.
Durch diese Wechselaktion müssten beide Bremsen noch ausgehängt sein. Dachte mir, das Fahrrad fährt ja eh nicht.
Dass die hintere Gangschaltung nicht funktioniert, liegt am Verschleiß des hinteren Kabelzugmantelendes, denn dass Metall. Käppchen fehlt. Deswegen ist das eine Ritzel durch Überbeanspruchung so abgefotzt, dass man da nicht gut 'mit den Berg hockommt.
Täter, wenn Du das liest, Du bist doof !

Ach und wer zwischen Weihnachtsmarkt, Johanneskirche, Piccolino, Zähringen, GreatRängTengTeng, KTS (obwohl der Early Ska im Räng gut war, war er doch zu wenig und ich hätte gern die Drei lustigen Beiden durch meine Anwesenheit geehrt, aber das Konzi war schon vorbei), und Räng ein gelbes Täschchen mit ner kleinen schwarzen Agfa findet, sei ehrlich!

Samstag, 22. Dezember 2012

Weihnachten mit dem Arbeitsamt

Weil ich den Regenschirm an jemand ausgeliehen habe, der für 2 Wochen verliebt weggefahren ist, und die Mütze, die mich so vor Regen schützen muß, heimlich gestern in der Kneipe sitzen geblieben ist, wollte ich sie mit dem Fahrrad holen, weil später der Geburtstag einer am anderen Ende der Stadt einen Regenschutz empfiehlt, für solche, die grad keine Straßenbahnfahrkarte haben. Und noch bevor ich feststellen muß, dass der Fahrradreifen platt ist, hinten natürlich, überrascht mich im Briefkasten Post vom Arbeitsamt, Samstag abend, 2 Tage vorm Heilig Abend.
Ich bin denen grad hartzend verpflichtend, so bei meinem Briefkasten zu verbleiben, dass ich ihre Post binnen 3 Tagen erfüllen kann. Nicht dass ich vorgehabt hätte, Freitag nachmittags oder Samstag vormittags beispielsweise meine Heimat mit Eltern über die Feiertage zu besuchen, oder zwischen den Jahren nach Malle zu verduften.
Bisher hatten sie mir noch keine Job-Vorschläge geschickt. Und jetzt einen in einem Heim in Villingen! Ich hatte mit dem Herrn ausgemacht, nur im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs um Freiburg. Nach Villingen direkt, braucht die Eisenbahn länger als 1,5h.
In 3 Tagen ist der 25.12. In dem Schrieb steht, sie erwarteten meine Antwort, was das Ergebnis der 3-Tages-Reaktion war, bis zum 6.1., das ist ein Sonntag.
Was soll ich jetzt tun?
Wenn ich mich in den 3 Tagen nicht beworben habe, dann kürzen die mir Hartz um ein Drittel. In diesen 3 Tagen kann ich aber auch nicht meinen Sachbearbeiter sprechen.
Wenn ich mich dort bewerb, muß ich da ewig hingurken, und wer weiß, wo in Villingen dieses Heim ist. Und wenn sie mich nähmen, müsst ich immer hin.
Im März hätt ich eventuell was gutes hier, hängt aber noch von einer Geldbewilligung des im Februar tagenden Gemeinderates ab, so dass mir deren Chef noch nix unterschreiben kann, aber es sieht wohl gut aus, dass alles klappt. Und bis dahin 2 Monate jeden Tag 2x 2h Zugfahren und Vollzeit arbeiten?!
Was würdet ihr tun? Ich brauche Euren Rat!
Wären gestern die Maya gekommen und hätten uns alle abgeholt, dann hätten wir heute keinen Ärger mit platten Hinterreifen, Arbeitsamt und dem Regen.
Es ist nichts passiert :(

Samstag, 15. Dezember 2012

Schmitz Katze vs. Mama**ta

Und noch eine Party-Revue, ich war heut nacht schon wieder unterwegs. Wir waren zusammensitzen in einer Stühlingerkneipe, essen, trinken, plaudern, hab das erste Bayern-Spiel meines wenig Fußball-begeisterten Lebens gesehen, ...
Von dort sollte es zuerst in Schmitz Katze gehen, wo der ehrenwerte Selecta Bomba angesetzt war, mit 2 anderen Reggae- und noch Dubstep-DJs, ab 11. Später noch hätte das Mama**ta seine Pforte für mich geöffnet, mit Dancehall und Soca im speziellem, der Gute-Laune-Musik aus Trinidad und Umgebung.
5€ wollten die an Schmitz Kasse, was geht. Es war schon eine kleine Schlange am Anstehen.
Es gibt da einen Innenhof und das Gebäude. Im Gebäude gibt es 2 Räume: einmal die Bar, mit Treppe zu nem Sitzfloor mit Turntables, der nicht besetzt war, und dem großen Raum mit Bühne, wo Reggae hätte sein sollen. Schmitz Kasse hat nicht nur Ordner draussen sondern auch drinnen an dieser Tür zum Reggae-Floor. Und dieser Ordner weißt mich ab, weil ich kein Bändle, sondern nur den Stempel hab. Es wäre drinnen geschlossene Gesellschaft, noch eine halbe Stunde lang.
Schmitz Kasse ist nicht wirklich gemütlich drinnen. Es wurde versucht, mit pseudo-aufgekitschtem Krempel vom Dachboden einer Schwarzwald-Oma, Grablichtern und Marmeladengläsern mit schmucklosen Reisig und kahlen Blättern Friedrichshainer Atmosphäre zu schaffen, nur doppelt so teure Getränke. Also setzte ich mich in den Innenhof auf eine von einem Pavillon überdachte alte Sperrmüllcouch zu einem Leidensgenossen, der auch wegen Reggae dagewesen wäre und einen fast vollen Teller kalter Pommes vor sich hatte, weil diese viel zu versalzen waren. Außer Pommes verkaufen sie noch Burger für 3,90€. Die hatten schonmal ihre Chance bei mir, haben sie aber nicht genutzt, weil die Unterschiede zu nem Burger vom Mäces den mehr als 3fachen Preis in keinster Weise rechtfertigen.
Wärend wir da saßen, kamen keine Reggae-Leute, sondern nur Elite-Studenten mit Abschlußball-Fashion, um hinter uns ihre Jackets und Blazer an einer Garderobe abzugeben, die 2l/m² Regen durch nasses Terrain, durch welches die Herren ihre Damen teilweise trugen, um ihre Footwear zu schonen, entfernt war. Denn drinnen gibt es keine Kleiderhacken. Um halb 12 sah ich den ersten Reggae-DJ eintrollen.
Dann kam der Besitzer vorbei. Ich kenn' ihn seit der Zeit, als er bevor er das Kamikasse aufgemacht hat, sich mit großen Haus-WG-Partys einen Namen gemacht hat. Er gibt mir die Hand und fragt "Alles okay?"
Jeder in Freiburg macht das! Wie die Amerikaner "How-are-you" ohne mit einer Antwort zu rechnen. Ha, aber ich habs ihm gesgt: Scheiße, weil ich seit ner halben Stunde auf Reggae warte, und nicht reindarf, da wo sie grad Eurythmics spielten, und dass ich mich verarscht fühlte. "Kein Stress, keine Hektik" will er mich beschwichtigen. Hat er aber nicht geschafft. Meine Laune hatte negativ umgeschlagen und viertel vor 12 war ich wieder an der Kasse und wollte mien Geld zurück. Es war eine lange Schlange mit Elitestudenten der Generation 3. Smartphone. Mein Geld bekam ich nicht zurück. Das prangere ich an! Viertel vor Zwölf, noch 15 Minuten des Datums auf den Plakaten der Veranstaltung. Aber die Party war nicht, nicht für mich.
Muß auch nicht. Im Mamasita wird man von Freundlichen Türstehern begrüßt (!), An der Kasse gibts nen Handhug vom Samson und DJ Nightliva, ne Gratis-CD mit dem neusten Mix, und Wertschätzung für mich als den Promoter der Reggaeo seit 8 Jahren ehrenamtlich, in Form eines Gästelistenplatzes. Drinnen läuft Musik, was für ein Willkommen! Ich war dann im Mamasita bis 4, hatte Spaß und dafür gerne 4€-Flaschenweizen erworben. Diese Lesben-Cliquen mit Migrationshintergrund hatten Schuhe: Stöckelschuhe ohne Stöckel! Was es nicht alles gibt. Es standen keine Grablichter herum (Das hatten wir im Baumhaus, wo wir immer heimlich geraucht haben, als Kids) und es gab keinen Dubstep.
Info am Rande: Das Mamasita musste sich umbenennen, weil jemand anderes die Rechte am Namen "Mamasita" hat, und jetzt schreiben sie immer "Mam**ita", man sagt aber noch Mamasita. Also es heißt nicht Mamfuckfuckita, obwohl man das beim Tanzen der Gäste meinen könnte.

Final: Mamasita!

Und wenn nicht in 4 Wochen der King Kong in SchmitzKasse kommen würde, also nicht der echte, sondern ein Mensch aus Äthiopien, der sich nur so nennt, aber singt, dann müsste ich da nicht mehr hin.

Freitag, 14. Dezember 2012

Die Lokalspieler im Slowclub

Es war ein Tip von Balkan-DJane Iguana, sie steht auf abgefahrene Musik, der mich zum ersten Mal in den Slowclub lockte: eine Combo mit Zither, Melodika, Tuba, Gitarre, Waschbrett/Cajon und Schifferklavier. Und wäre der Glühweinstand der Alten Wache am Weihnachtsmarkt nicht so überfüllt gewesen, und nicht noch vorher die Waschmaschiene ausgelaufen und der Kleiderschrank auseinandergekracht, ja, times of change, dann wäre ich auch noch rechtzeitig zum ersten Lied gekommen. Versäumt habe ich das Lied, bei dem alle singen, ausser dem Percussionisten. Der kann nicht singen und hat dafür angeblich mit einem Blasebalg die Melodika beblasen, weil die Melodika-Spielerin auch gesungen hat und so ihren Mund nicht frei hatte.
Haslacher Str scheint eigentlich eine eindeutige Adresse. Aber das Eck zwischen Schmitz Katze und Bahn ist erstaunlich verwinkelt und voll von komischen Etablissements. Bei der angegebenen Hausnummer findet sich eine Latino-Tanzschule und in den Hinterhof hinunter war es so glatt, dass ich zu Fuß kaum wieder hochgekommen wäre. Hochkommen kann man ums andere Eck rum wohl in der "Villa". Aus  "Peters Schlupfwinkel" schlupfte ein kleiner Afro-Europäer, der glaubte, zu wissen, wo der Slowclubeingang war: auf der rechten Seite des Tanzschul-Gebäudes hinter, an den Mülltonnen vorbei, links die weiße Tür. Den Schriftzug konnte ich nicht lesen, er sieht aus wie "sCon qmys".
Für Volksmusik konnte sich mein Führer nicht begeistern, ich musste ihn gehen lassen.
Drinnen an der Kasse steht ein Fernseher, der den Innenbereich zeigt, und die Dame vor mir ließ sich Zeit, zu debatieren, dass ich auch gleich die Clubkonditionen erfahren hab: Es sind nur abundzu Veranstaltungen im Slowclub, und für einen Jahresbeitrag von 30€ erhalten die Mitglieder einen Eintrittsnachlass von in diesem Falle 2€. Mann, warum macht niemand dieses Konzept für einen Reggae-Club? Der Slowclub ist mehr ein Punker-Schuppen. Die Thekerin hatte sogar gepiercte Lippen. Ansonsten gibt es eine Theke mit Bio-Bier für 1,50€, eine Couch, einen Tisch, einen Stehtisch und die Bühne. Auf der Bühne die 6 Leute und machen ihre Musik. Frontmann ist der Zitherspieler, der auch singt und zwischen den Liedern durch die Show führt. Zu hören gabs, außer Landler, Walzer, Polka und Zwiefachem, auch Songs von Beethoven, Springsteen und Bony M. Heiteres und Besinnliches. Für mich heimatlich-vertraute Klänge, für die anderen bizarr-apartes Kabarett. Da kommt man sich mit seiner Trachtenjacke vor wie der schmuckverkaufende Indianer, wenn Touristen seine Kultur dekorativ konsumieren, ohne zu verstehen.
Zu meinen Hochzeiten war ich vergleichsweise besser wie er, mit der Zither, aber er spielte alles auswendig, sang zugleich und setzte Anregungen des Publikums unverzüglich in Liedtext um. Und nicht nur mit der Tuba harmoniert das Instrument erstaunlich gut, auch mit Rhythmusbesen auf Waschbrett. Lustige Jungs! Das schönste Konzert seit langem.


Wer Appetit bekommen hat, die Lokalspieler begleiten am 22.12. eine improvisierte Talkshow in dem noch obskurerem Club "Finkenschlag" in Haslach, der so klein sein soll, dass man die Getränke beim Kiosk nebenan kauft.

Fazit:  im einfaltslosen Freiburg ein spärliches Kultur-Bonbon!

Die Alte im 'Simon oder Die deutsche Frau im urbanen Kontext unserer Zeit

Von den 3 besten Kneipen in Freiburg ist der "'Simon " die zentralste und die mit der besten Getränkeauswahl. Mit dem Piccolino und dem Urigen gemein haben sie nette Atmosphäre, Rauchen und Musiklautstärke, wo man sich noch unterhalten kann. Und das tat ich auch mit dem alten Kollech Loisl. Er ist jetzt wieder solo und hatte deswegen Zeit, das erste mal seit Ewigkeiten. So unterhalten wir uns über die Arbeit, über Fußball, Werkzeug und Motoren. Dann lädt sich eine einsam sitzende Dame in unser Gespräch ein, weil ich ein dunkles Bier hatte und sie aus dem Osten kommt, wo man gern dunkles Bier trinkt.
Naja höflich führt man dann ein wenig Unterhaltung mit ihr, gibt ihr aber mit Rückenzudrehen zu verstehen, dass sie heute nicht Teil der Unterhaltung sein soll.
Macht ihr aber nix. Sie fängt immer wieder an, uns ins Gespräch zu fallen, dass sie uns beide, mich im besonderen, jetzt vernaschen will. Wie wir heißen, woher wir kämen, dass sie jedes Wochenende arbeiten muß und heut mit uns einen draufmachen will. Wir wollten aber nicht, und unterhalten uns weiter selber.
Da merke ich ein Schnaufen meine linke Schulter hochziehen, dreh mich um, dann ist sie schon mit ihrem Kopf neben meinem Ohr, wollte meine Moschus schnüffeln. Dann isses vorbei mit meiner Höflichkeit und ich sag ihr laut und deutlich für die ganze Kneipe hörbar, dass ich sowas nicht will und sie aufhören solle, uns im Gespräch zu stören, weil Loisl und ich uns selten treffen.
Dann fängt sie an, dass sie (angeblich nur) 43 Jahre alt wäre, ich aber wohl nicht auf Blondinen stehen würde und bla und bla und bla.
Wir beachten sie nicht weiter, ich spürte aber ihre Gier von hinten. Dann posaunt sie durch die Kneipe dass sie mit uns schlafen wollte und fordert uns auf, mit ihr den Laden zu verlassen. Ich wende mich hilfesuchend an das studentische Bedienungspersonal. Diese Kinder, die mit 19 ausziehen von Papa in eine Verbindung, nicht mal ne Ahnung haben von der Getränkekarte, sehen keinerlei Veranlassung, ihre Kunden vor sexuellen Belästigungen zu bewahren. Er lacht sich ins Fäustchen. Ich sag ihm, dass ich als Mann wohl längst aus dem Laden geflogen wäre, wenn ich hier ne Kundin so blöd angemacht hätte. Sein verlegenes Grinsen ändert die Situation nicht.
Dann lässt mich Loisl allein mit ihr wegen Toilette, da betitelt sie mich auch noch als einen Franken und ich musste so werden, wie ich eigentlich nicht gern bin, schaffe es aber mit Bestimmtheit und Routine aus Psychiatrie-, Behindertenheim- und Förderschul-Erfahrung, ihr autoritär so übers Maul zu fahren dass sie still wird.
Später noch versucht sie wieder erfolg, mit uns ein Gespräch anzufangen, aber Misachtung reicht dann.
Sie war vor der ganzen Kneipe blamiert und zog dann doch weiter. Was war ich froh!

Ich hab ja nix gegen reifere Frauen. Ohne die reiferen Frauen gäbe es uns gar nicht. Ich hab aber was dagegen, von solchen angemacht zu werden. Das mit dem braten lernen in alten Pfannen, ist bei mir nicht. Ich grieg da einfach keine Lust. Es gibt auch junge Frauen mit Falten, die Frage ist aber, was für Falten. Die Falten zeigen mir, wie der andere gelebt hat, ob er Griesgram, Lebemann, selbststark oder selbstschwach war. Schminke ist dabei Vorspiegelung falscher Tatsachen.
Ich schätze meine älteren Bekannten, so lange sie nicht ihre Würde verlieren und sich auf ihre Notgeilheit reduzieren. Männer wollen erobern. Ja es gibt sogar Männer, die wollen Erotik und Romantik, die Frauen in ihrem Selbstbild der starken Powerfrau 2012, lassen das aber wohl aus Unsicherheit nicht mehr zu.
In einer Gesellschaft, in der man Werteordnungen ablehnt, ist alles erlaubt was der Gesetzgeber zulässt. Aber auch ich würde keine Gymnasiastin anmachen. Selbst wenn sie wollte. Jünger geht schon, Männer dürfen das. Eine für ein inniges Verhältnis notwendige gemeinsame Gefühlsebene lässt sich meinen Forschungen nach dabei jedoch schwer finden.

Einerseits wiedert es mich an, wie sehr sich diese ältere Dame herablässt, Spielball ihrer Triebe zu sein #Fremdschämen, andererseits schiebe ich die Einsamkeit menstruierender Älterer auf das Leben unserer Zeit, das nur Gott zu verstehen vermag, und andererseits: schau' ich echt soo alt aus, dass ich bei denen ins Raster falle?
Weil hier eh niemand kommentiert, beruhige ich mich selber und sage: Nee, Juff, das ist dein westslawischer Touch, dass die denken, du wärest ein Asylsucher, der alles nimmt, was einen deutschen Pass hat.
Ich bedauere diese alte, die auf ihrem Weg durch die Welt des Kapitalismus' in Erscheinung von geschlechterspeziefischen Quotenregelungen, Karrierezwang, Atheismus, Werbungsmaschinerie, Selbsfindungsindustrie, ihre Würde als Frau verloren hat, zu Gunsten von was?
ich schellte das jugendliche Thekenpersonal ihrer Unfähigkeit, Harmonie in der Kneipe zu erhalten ("Na, ist euer Fan schon weg? Wir haben uns ja köstlich amüsiert, Höhöhöö!") und ich ergreife das Wort für die Männerwelt, die von den Frauen und der Gesellschaft zusehends reduziert werden, auf Lustobjekte mit mehr oder weniger Macken, wie bei den Bienen.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

zum Namenstag

gratulieren wir heute Dietrich, Hartmann, und den anderen.
Hab mir heute im Supermarkt so einen Kalender mitgenommen. Dachte, der ist umsonst.
Ein guter Kalender hat 3 Kategorien zu erfüllen: man muß was reinschreiben können, schöne Bilder und die Mondphasen. Ganz nett ist es aber mit den Namenstagen. Ich komme aus einer Gegend, in welcher der Namenstag traditionell mehr gefeiert wurde, als der Geburtstag. Denn nach der Geburt wurden wir nicht individuell benannt, wie Zirpo oder Arndt-Magnus, sondern man erhielt da einen Namenspatron nach dessen Vorbild man sein Leben ausrichten konnte und der ein Fürsprecher war, im Himmel. Es gab dann auch Geschenke, immer.
Es gibt sehr lustige Vornamen. Wer also in diesen Tagen einen Kalender besorgen will, weil er an eine Zukunft glaubt: kauft Euch doch einen mit den Namenstagen und gratuliert mal welchen, wann sie dran sind. Sie werden sich freuen, auch wenn sie evangelisch sind.
Eben wie heute Hartmann und Dietrich, gerade wenn diese, welche Geburtstag hätten, sich nicht gratulieren lassen wollen, aus Alterseitelkeit, Zeugenjehovamitgliedschaft, oder weil sie mit mir keinen Kontakt mehr wollen, nach allem.

Sonntag, 2. Dezember 2012

zum Advent

Eigentlich wollte ich mir für Euch, liebe LeserInnen und LesEr, eine schöne Adventsgeschichte aus dem Ärmel schütteln. So was sinnliches wie von dem Bub, der einen Mann trifft, wie der gerade einen Zettel aufhängt: "Welpen zu verkaufen - 100 Geld". Der Bub zupft den Mann an der Hand und sagt, er hätte gern einen Welpen, hat aber nur 2 Geld 83 überhaupt, und ob das reichen würde, die Welpen wenigstens mal anschauen zu dürfen. Das ist cool für den Mann. Er nimmt den Bub mit heim, dann kommt die Hunde-Mama mit 4 süßen kleinen weichen und tolpatschigen Tapse-Babies hinten dran. Der Bub geht voll ab, seine Augen leuchten, usw. Dann sieht er noch ein ganz kleines Flausch aus der Hundehütte purzeln, das aber den anderen Geschwistern humpelnd nicht adäquat nachkommt. "Dieses will ich!" sagt der Bub. "Nee, das willst du nicht," sagt der Mann, "der wird nie so mit dir fetzen und spielen können, wie die anderen Hunde." Da krempelt der Bub sein Hosenbein hoch und zeigt dem Mann die beiden Metallschienen, die links und recht in sein Bein geschraubt sind und einen speziell angefertigten Schuh festhalten, und sagt: "Mei, ich bin auch nicht gerade der fitteste und das Hundi braucht jemanden, der sowas versteht."
Der Mann hat Tränen in den Augen, hebt das kleine verkrüppelte Hündchen auf und gibt es dem Bub. "Wieviel?" fragt der Bub."Kein Geld", sagt der Mann, "Liebe kann man nicht aufrechnen!"

Ja, schöne Geschichte. Die erzählt man sich gerade.
Ich war jetzt am Weihnachtsmarkt, um eine Rote Polnische mit Senf, die waren immer sehr lecker gewesen. Der Wurst-Mann gibt mir 5€ zu wenig raus, versehentlich wohl. Als ich ihn darauf hinweise, sagt er, "Liebe kann man nicht aufrechnen!" dass er es verpeilt hätte, und gibt mir das Restgeld. Für Liebe hat er keine Zeit und keine Veranlassung. Das Fest steht auch bei ihm vor der Tür. Aber die Vibes passen noch nicht so ganz. Vielleicht schaffen es der Schnee und der Adventskranz, dass langsam Stimmung aufkommt.


Der diesjährige Engel ist ein wenig komisch, zum einen weil dem Hawaii-Hula-Wackel-Elvis-Püppchen vom letzten Jahr das Baströckchen leider bissle angeschmort ist, nur weil der Wandel das Beständige ist, und der Buzz Off in Würdigung der Hornets, die, wie weiland Joseph und Maria, gerade wieder auf dem Weg nach Hause sind, um dort was zu starten. Hintergrund: Die Basketballmannschaft der Stadt Charlotte hieß Hornets, bis ihre Besitzer 2008 mit Sack und Pack nach New Orleans gezogen sind, weil die eine größere Halle hatten, und Charlotte ihnen keine größere Halle gebaut hat. Dem alten Eigentümer wurde es dann zu stressig und er verkaufte die Hornets. Jetzt gehören sie einem von dort und der will sie wohl Pelikane nennen, weil das besser zur Gegend passt.
In Charlotte haben sie damals eine neue Mannschaft gegründet, namens Bobcats, aber die waren immer schlecht und nie so populär, wie die Hornets in Charlotte. Die hatten damals den mit nur 1,60m kleinsten Spieler der Liga und einen ehemaligen Profiboxer mit Goldzahn, der sich für Werbung als Oma verkleidet hat. Das war eine Gaudi! Und jetzt gibt es Idealisten, die eine Kampagne am Laufen haben, den Namen Hornets, die Farben türkis und gelb und das Maskottchen Hugo, wieder nach Charlotte haben wollen. Der Besitzer der Bobcats, Michael Jordan, ist auch nicht abgeneigt und sie werden es schaffen. Deswegen Buzz Off.

Und weil ja bald Bescherung ist, verlose ich einen original verpackten Deutschland-Schal von Bifi:
Wie unterscheiden sich die beiden in Deutschland vorkommenden Unterarten der Hornissen von einander?

Einsendeschluß ist der 8.12.



Einen gesegneten Advent!