Sonntag, 20. Dezember 2015


Sonntag, 13. Dezember 2015

Freitag, 11. Dezember 2015

Die schäbige Duschwanne

Ein Mann bezieht eine Wohnung mit einem alten Bad. Ein altes Bad, aber immerhin ein Wohnung.
In der alten Duschwanne liegt eine Plastikmatte mit Saugnäpfen, zu der die Vormieterin sagt: "Die laß ich dir drin, es ist schöner so, weil sonst wird es immer schwarz."
Der Mann will keine alte gebrauchte Senioren-Wannen-Matte, tut sie weg und sieht darunter den schwarzen Schimmelschlonz und putzt.

So putzt er jahrelang, denn die wasserabweisende Beschichtung der Duschwanne ist oberflächlich so aufgeraut, dass der Mann für seine Hornhaut zumindest keinen Bimsstein mehr für seine Fußpflege braucht, jedoch fallen Eisenanteile im Wasser und Körperdreck an der rauhen Fläche aus in den Farben beige, chamoix bis braun.
Was in gewöhnlichen Bädern abfließt, erweckt in diesem Bad den Eindruck eines ungepflegten Duschers, der fast garnicht putzt.

Die Ursachen für eine aufgerauhte Duschwannen-Oberfläche können vielschichtig sein: Batik war eine Form der Textilfärbung der Hippies, die vielleicht eine Studentin mal in dieser Wohnung ausprobieren wollte. Säure der Farbe hätte die Wannenoberfläche angegriffen und erodiert.
Leichenteile in Säure auflösen auch.
Aggressive Putzmittel wie Chlor und Stahlwolle auch.
Eine Senioren-Plastikmatte mit Saugnäpfen, die man nach dem Duschen drinlässt, dass es darunter schimmelt, möglicherweise auch.
Wandfarbeimer in der Dusche auswaschen möglicherweise auch.

Die Kenntnis der Ursache macht die Wanne aber auch nicht mehr weißer, also putzt der Mann. Um die Schwärze aus den rauhen Poren des Duschwannenbelags zu treiben, braucht der Mann selber aggressive Putzmittel, wie Wurzelbürste. Scheuermittel oder Chlor würden zwar den Dreck besser wegmachen, aber auch die Oberfläche poröser.
So scheuert der Mann und scheuert und scheuert immer wieder, besonders vor eventuellem Damenbesuch, sowie für eigene ästhetische Empfinden und seinen hygienischen Anspruch.
Bescheuert ist die Duschwanne heller, aber es hält immer nicht lange.

Dann kommt der Vermieter und fragt: "Ist alles okay?"
Der Mann klagt seinen Unmut, worauf sich der Vermieter darum kümmern will.

2 Jahre später, bei der Heizgeräte-Ablesung schaut der Vermieter immer gern in die Wohnung. Der Mann klagt immer noch, auf dass der Vermieter daraufhin den Handwerker anruft und beauftragt, die Duschwanne zu wechseln.

Dann kommt der Handwerker, er ist ein Profi.
Ein professioneller Einbau einer Duschwanne, laut ihm, ist mit einer Dammstoffschicht, nicht nur unterhalb der Fliesen, sondern auch die Wand hoch. Dafür müsste man die Fliesen bis oben raushacken, Dämmstoffschicht rein und dass er dann ganz bequem an die Dusche kommt, würde er dafür das Waschbecken rausnehmen. Und weil er Profi-Handwerker ist, würde er ein Waschbecken mit dem Sprung nicht wieder hinmontieren, sondern ein neues Waschbecken anbringen.

Der Mann mit seiner rauhen Duschwanne will aber keine Dämmstoffschicht. Denn Wasser kommt weder durch die Fliesen, noch durch die Fugen; auch nicht durch die Silikonfuge am Horizont Wanne/Fliesen.
Der Sprung im Waschbecken ist nicht funktional, d.h. es tropft kein Wasser durch den Riß.
Klar sieht das Waschbecken alt aus, aber die Oberfläche ist glatt und gut zu putzen.

Dann ruft der Vermieter an und sagt: "Des kostet also 3500 Euro; des mache mer nicht. Sie griegen ein neues Waschbecken."


GENAUSO macht es die Bundesregierung: Die Bürger wollen den Weltfrieden, bessere Straßen, weniger Steuern und mehr Zeit für die Kinder, aber der Staat sagt: "Machen wir halt wieder eine Fußball-WM. Ihr mögt doch Fußball-WMs."

Oder die Pädagogik: Die Kinder wollen nur jemanden der sie sieht und wertschätzt und sie ihren Platz im Leben finden lässt, und die Lehrer sagen: "Schneide mer Sterne aus! Sterne sind doch schön, ihr schneidet doch gerne aus!" Und dann freuen sich die Kinder über die Sterne, weil die Lehrer ihnen sagen, dass die Sterne schön sind.

Der Mann konnte sich nicht wehren und hat jetzt ein neues Waschbecken. Immerhin mit neuem Wasserhahn, wo man sogar die Strahlregler (Perlatoren, "Siebchen") am Wasserauslaß zur Hygiene wechseln kann, wie man es beispielsweise in der Uniklinik 1x wöchentlich macht. Da war der alte Wasserhahn zugekalkt, Legionellen und Wasserplankton stauten sich darin schön über Jahre. Der Mann kann der Ersatzbefriedigung etwas positives abgewinnen, wird den Vermieter erstmal nicht mehr nerven, und weiter bei angekündigtem Damenbesuch vor dem alten Emaille mit der Wurzelbürste in die Knie gehen.

Im Internet gibt es Videos, wie welche mit Lacken und Trocknung alte Wannen neu bestreichen. Das gleichmäßige Auftragen und vorherige Bearbeitung bedarf aber keines Phlegmatikers, sondern routiniertes Arbeiten. Heute wird außerdem nicht mehr repariert, sondern immer gleich weggeworfen und neu gekauft.
Wenn wer wen weiß, der sowas noch kann, ich kenn den Mann mit der Wanne gut und könnt's weiterleiten.

Sonntag, 6. Dezember 2015

Die Verkehrssache in der Basler Straße

Es gibt ein Verkehrsproblem in der Freiburger Basler Straße, der Straße, die Basel mit Ulm, Bodensee und München verbindet. Ich möchte die Problematik mal schildern:
Es fährt einer von Frankreich oder der Autobahn im Westen, oder Schweiz oder Krotzingen/Lörrach aus Gründen richtung Osten, dann würde er durch die Kronenstraße auf die B 31, einer Quasi-Stadtautobahn, und weg.
Aber weil sie da eine Straßenbahn bauen, müssen alle durch die Basler Straße.
Die Basler Straße ist aber für so ein Verkehrsaufkommen nicht gemacht.
Noch blöder: Die Basler Straße ist eh enger, als erlaubt, weil:
Als sie dort die Straßenbahn gebaut hatten, musste die auf ein ein-Randstein-hohes Gleisbett, damit das Land 80% Zuschuß zahlt, weil ein Granit-Randstein "historisch ausschaut".
Durch dieses fette Gleisbett bleiben eigentlich nur mehr jeweils eine Autobreite Straße und ganz wenig Gehsteig.
Ich hab eine Karte gemalt mit den Fahrwegen (magenta) und da, wo die Autos fahren wollen (schwarz):
Ein Auto aus Süden oder Westen hat also keine reelle Chance, nicht durch die Basler Straße zu fahren. Der Süden könnte durch die Lorettostraße, das sind mehr Kurven und eine Schule, da fahren schon 10 000 am Tag. Durch die Basler fahren 15 000 Autos am Tag, das sind mehr als Fahrräder über die Blaue Brücke.
Normal fahren die alle über die Kronenstraße auf die Bundestraße, die das gewohnt ist - bis jetzt.
Die Straßenbahnbaustelle ist noch bis maximal Ende 2018, hieß es beim Bürgergespräch vor 2 Wochen vom Bürgermeister und seinen Leuten. Dann allerdings ist da außer den Autos dann eine fette Straßenbahnspur zusätzlich zu den Autos.
Spielt aber heute für die Sorgen der Basler-Straßen-Bürger keine Rolle.

Im folgenden will ich einmal darstellen,  was die Verkehrsproblematik für die einzelnen Parteien bedeutet:

Die zufußgehenden Anwohner
Die Fußgänger benutzen meist den aus oben genannten Gründen zu schmalen Gehsteig. Man kann da nicht zu zweit nebeneinander geheh, wenn jetzt welche miteinander gehen, muß einer hinter den anderen. Dabei kann man sich nicht mehr gut verbal unterhalten, weil die Autos zu laut sind.
Treffen sich 2 Fußgänger aus Westen und Osten, dringt man notgedrungen in die persönliche Komfortzone des anderen ein, was für die Betroffenen unkomfortabel ist.
Gefährlich wird es, wenn Lastwagen durch die Baslerstraße an den Fußgängern vorbeifahren. Scheinbar hat schon mal ein Lastwagenfahrer mit seinem Seitenspielgel einen Fußgänger am Kopf erwischt, weil dementsprechende Warnzettel an den Dachrinnen der Baslerstraße angebracht sind.
Weiter stören Radfahrer, die veranlasst sind, den schmalen Gehweg als Fahrspur zu nehmen, dazu später.
Weiter stören die wuchernde Glyzinie, die an einer Stelle aus dem Gehsteig an eine Hausfasade wächst, auf dem Gehsteig abgestellte Fahrräder von Kunden der Einzelhändler, Dienstags die Mülltonnen und Gelben Säcke und die Enge an sich, wenn man zwischen Hauswand und vorbeifahrendem Lastwagen sein soll.
Blöd ist es auch für diejenigen Anwohner, deren Haustüre direkt auf den schmalen Gehsteig geht. Die müssen vor dem ersten Schritt nach draussen schon links und rechts schauen, nach Radlern auf dem Gehsteig.
Und ganz blöd ist es mit Kinderwagen, wie man sich vorstellen kann.
Die optimale Lösung für Anwohner:
Die Basler Straße als Fußgängerzone...

Die Autofahrer

Die Radfahrer

Die radfahrenden Anwohner

Die Lastwagenfahrer

Die Einzelhändler

Die Straßenbahn

Die Polizei

Die Lieferanten

.
.
.
was reden, wenn man s nicht ändern kann!

noch n Clip dazu aus der Mediathek: 

Sonntag, 29. November 2015

Mittwoch, 18. November 2015

Das neue Mix

heißt Red,
hätte eigentlich Red Alert heißen sollen, ist aber nicht alarmierend sondern eher entspannend/unterhaltend. Der Alarmstufe-Rot-Ton von Raumschiff Enterprise kommt halt mal vor und nicht nur das. Posthum darf Leonard Nimoy sogar mal einen Song singen, RIP! Ansonsten wieder rund um den Dub, mit Ausreißern, aber unweigerlichen Dub-Absinkern. Ansonsten Lieder von Hollie Cook, Birdy Nixon, Cedrik Brooks, Rico Roudriguez (-seelig, auch RIP!), Dub Of Course, Khoe Wa, Dub Machinist, Mad Codiouf, und zu vielen mehr. Das Beste: Es passt auf 2 Cassetten! Denn es ist unter 2 Stunden lang, trotz allem. Es ist auch eher ein Erlebnis und nicht auf modern Von-Track-zu-Track-Hopsen und Lieder konsumieren ausgelegt, sondern auf 2h genießen, kassettenmäßig. Dass der Bonustrack schon vorher 2x reinzufahren versucht, liegt an der komplizierten Feinabstimmung, des Computerprogramms Hardware/Software, bzw dem Überschwang nach schon 1,5h super Musik und der laienhaften Kompetenz, die doch immerhin Was rausbringt, was mindestens einem gefällt und Ihr könnt nur profitieren, außer krasse Cuts regen Euch auf, aber die sind teilweise gewollt. Das regelmäßige aus- und niedersumpfen in den Dub ist das Leben, mit seinen Zeiten und Wandlungsphasen - mal so, mal so.
Sozialkritisch möchte ich darauf hinweisen, dass wir doch mehr Gefühle in unserer Gegenwartszeit zulassen könnten, weil die gehören doch dazu, und wo kämen wir da hin sonst. Wollen wir das? Also dürft Ihr auch beim Anhören Gefühle haben und lachen und schreien und tanzen und  . . . .
langes Red', . .


Dienstag, 10. November 2015

Finde das Huhn!

Dabei handelt es sich um ein Gewinnspiel:
Irgendwo auf dem Bild befindet sich echt ein getarntes Huhn.
Wo genau?
Wenn Du es findest, schreib, wo,
an juff@alpenjodel.de

Zu gewinnen gibt es eine Märchenkassette, die heißt "Klingende Märchenwelt 1 - Pronab Mazumdar erzählt Märchen"
Der erste gewinnt.

Viel Spaß beim Suchen!

BREAKING NEWS: Es gibt einen Gewinner!! Die Kassette ist weg.

Montag, 2. November 2015

Taju Siebms neues Album: Heilige Sheize

Taju7 hat wieder eine neues Oberpfälzer Underground HipHop-Album gemacht, wo er rappt, was er meint. Schwer-bairisch zu verstehen, aber mit gutem Flow, nicht zuletzt dank den Oldschool-loops in Moll vom DJ Maca und Samples von den Kassetten seiner Kinder, Rambo, und was ihm so reinfährt.
Der Boarische Bou singt auch manchmal mit, aber auf deutsch.
Nicht böß aber zeitkritisch und  tiefsinnig wie man mag, ein Album zum runterhören.
16 Tracks, 14 Lieder und alles zum kostenlosen anhören und kostenlosen download inklusive Artworks, wobei man was bezahlen kann, wenn man will, Bravo!

Freitag, 23. Oktober 2015

Ersti-Tips für das neue Semester:

Jetzt ist es wieder soweit: viele Neue sind in der Stadt. Was könnte Euch helfen?

Wohnung: Keine Chance, alles voll. Nehmt Euch irgendwas 'ne halbe Stunde weiter draussen oder in einem Wohnheim. Wenigstens seid ihr erstmal da, was besseres ergibt sich später, wenn in 2-3 Monaten die ersten Erstis wieder abbrechen. Im Wagen zu wohnen könnt ihr auch vergessen, auch da alles voll.

Essen: Es gibt gutes Essen in Freiburg, zB Merguez. Das sind scharfe Bratwürsteln, die man mit so einer Chilli-Creme namens "Harisa" isst. Kommt wohl aus den kolonialen Küchen der nahen Franzosen. Merguez gibts beim Metzger oder in größeren Supermärkten.
Nicht haben tut sie der Wurst-Paule am Münstermarkt rechts von Münster, aber der hat die billigsten Bratwürste.
Döner gibt's keine guten hier.
"Seele" heißt hier ein herbes Weißbrotteilchen mit Kümmel und Salz, zB "Käsespeckseele".
"Wasser" gibt es auch in der Bäckerei und meint ein Butterweckle.
Die Brötchen heißen hier "Weckle".

Der Münstermarkt ansich ist das Beste hier: auf der linken Seite stehen regionale Produzenten, auf der rechten Seite Händler und Kaufleute mit Oliven, Käse undso von weiter her.
Am Münstermarkt gibt's bei den Bauern die besten Schnäpse.
Der höchste Baum Deutschlands steht auch hier: bei Günterstal

Münster: Das ist die fette Kirche in der Mitte. Der Turm ist einen halben Meter höher wie der höchste Baum der Welt, da kann man hochsteigen und runterschauen. Wenn ihr in die Kirche reingeht, respektiert die Andacht der Betenden, sonst geht lieber in ein Museum.

Religiöser Beistand: Klar lehnt man in einer neuen Stadt die etablierten Gewohnheiten erstmal ab. Wenn die Prüfungen da und die ersten Noten/Nöte auftauchen, sieht der Suchende dann hier ein unglaubliches Sammelsurium an Wahrheiten, wovon er sich paar anschauen und dann seinen eigenen Lebensentwurf gestalten kann: Die Sufis zB sind lustige Muslime. Sie mögen Musik und treffen sich immer Freitags im Park nordöstlich der Altstadt. Man erkennt sie an Sindbad-Hosen, Bärten, Turbanen und Stock. Sie sind keine Salafisten, die wollen wir hier nicht.
Buddhistische Zentren gibt's 2. In Freiburg ist jeder ein bissle Buddhist, in dem Sinne, dass er kein Fleisch isst und keine Schlägerei anfängt.
Christen: Davon gibt's hier alles. Im Kloster in Günterstal kann man anklopfen. Den Erzbischof kann man sehen, Sonntags um 10 im Hochamt sitzt er im Altarraum hinten, aber die Messe halten normalerweise andere.
Heiden: Hexen und Zauberer findet man am Besten bei Vollmond oder Sonnwend am Schloßberg oder am Schönberg, aber seid vorsichtig!
Jehovas stehen rum, an der Dreisambrücke unterhalb der Hauptmeile, vor der Johanneskirche oder maldamaldort. Sie haben einen Zeitschriftenständer dabei und haben Röcke an.
Scientology haben auch ein Hauptquartier hier, und alle möglichen Weltverschwörer, Esoteriker, Hundefreunde, Leute die mehr nichtessen, Sportler, aber im Endeffekt wird euch eh das Leben schulen oder ihr beugt euch danach doch dem Kapitalismus.

Sport: Freiburg ist eine Sportstadt. Jeder kann von zuHause aus nach 10 Minuten im Wald joggen. Der Wald ist das Grüne ohne Häuser.
Im Wald trifft man auch Mountainbiker. Es ist gefährlich, aber macht scheinbar sehr Spaß und braucht weniger Zeit als Wandern. Es gibt ausgewiesene Mountainbike-Routen und es gibt Wege für Wanderer. In BaWü dürfen Radler Wanderwege befahren, wenn die breiter wie 2m sind.
Fußball: Der SC steigt immer auf und ab, sie haben einen coolen Trainer, und in der Saison muß man sich jedes 2. Wochenende immer informieren, nicht dass man vor An- oder nach Abpfiff mit der Straßenbahnlinie 1 (Bahnhof - Littenweiler/Stadion) zusammentrifft.
Ansonsten gibt es Bolzplätze überall.
Basketball: Der beste Platz ist an der Johanneskirche, aber nur 2 Körbe und oft voll. Stusi hat noch nen Platz, Rieselfeld hinter der Sepp-Glaser-Halle in den Ferien, oder mal zum Unisport.
Gespielt wird 3 gegen 3, Gewinner hat den Ball, und bleibt am Platz. Neue suchen sich 2 Mitspieler und "fordern" die Gewinner einer laufenden Partie. 
Die Basketball-Frauen hier spielen erste Bundesliga, wenn man sich das mal ansehen mag. Zu den Herren geht man besser nicht, die sind immer schlecht.
Kickern: Tischfußball ist hier verbreitet aber viele sind sehr gut. Man kann kickern in der Beatbar, im Eimer, im Cräsh, im Räng, gespielt wird bis 6, Schüße von der Mittelreihe und hinten sind erlaubt, wer das Tor kassiert, bekommt Anstoß.
Yoga: Es gibt hier alle Arten von Yoga. Geht am Besten in den Quartiersladen der Vauban, Linie 3, und nehmt euch Flyer mit. Vielen hilft Yoga. Es gibt auch Lach-Yoga hier.
Ein besonderer Sport wäre die Supermarkt-Tour, wo man in jedem Supermarkt in der Freiburger Altstadt ein Bier kauft und bis zum nächsten Supermarkt trinkt. Es gibt in der Altstadt nicht so viele Supermärkte, und die sind noch versteckt. Deswegen ein lustiges Kennenlernspiel der Stadt und sich gegenseitig.

Trinken: KEIN GANTER! Trinkt kein Ganter, sondern Waldhaus.
Ganter schmeckt nicht nur nicht, es wird einem auch schlecht davon, ist meine persönliche Meinung. Waldhaus aus dem Südschwarzwald ist sehr lecker, bekömlich, feines Brauwasser und noch mit Naturhopfen, wie nur 3% der deutschen Biere, zB auch Alpirsbacher oder Elzacher.
Rothaus schädelt bei mir persönlich, Fürstenberg geht, find ich.
Für Bier-Gourmets gibt's Craft-Biere, zB Decker, nur Freitags Nahe SchmitzKatze.
Die Feierling-Brauerei verkauft so 2-Liter-Biergefäße für 5€ + Pfand. Da bringt man sich Becher mit und setzt sich mit dem Kumpel auf die Treppen nebenan, schmeckt aber wie altes Brot und ist mehr n Radler, was sie einem da abfüllen. Das Bier in der Brauereigaststätte hingegen ist sehr gut.
Wenn ein älterer Türke mit einem Kasten Öttinger am Fahrrad vorbeikommt, kann er euch möglicherweise auch gern aushelfen.
Weinmäßig: der regionale Weißwein soll zu empfehlen sein.
Neuer Süßer/Federweißer gibts im Herbst am Münstermarkt zum abzapfen für die Plastikflasche. Das ist neuer seichter Wein, der daheim absteht und jeden Tag stärker wird. Dabei darf man den Deckel nicht zu lassen. Schmeckt super, das Zeug.
Tannenliebe ist ein Limo aus Tannentrieb-Spitzen. Am billigsten in dem Kiosk in der Habsburgerstr, gleich am Anfang rechts.
Der beste Getränkemarkt ist in der Günterstalsstr, mit regionalen Whiskeys, und auch vielen bayrischen Biersorten.
Auch Tanken verkaufen nach 22 Uhr eigentlich keinen Alk mehr.

Ausflugtips: Dafür zahlt ihr hier die hohen Mieten, weil das Umland umsonst ist, und so schön, dass die Leute von weit deswegen her kommen. Also schaut raus. Ausflugtips hab ich hier der Auswahl genug unter dem Hashtag #Ausflugstips auf dieser Seite.
mystischer Kybfelsen

Was jeder Freiburgstudent mal gesehen haben muß:
1. Kybfelsen: Günterstalstr, links hoch, 1,5h, geile Aussicht.
2. Liliental/Kaiserstuhl: zwischen Ihringen und Wasenweiler der ehemalige Vulkankrater, wo im Kessel bei wärmeren Temperaturen denn anderswo Bäume wachsen, wie sonst nirgendwo. 2 Rundwege, 1 Aussichtsturm.
3. St- Ottilien: Schloßberg hoch und 5km auf gleicher Höhe hinter, dort gibts dann Kaffee und eine Kapelle mit Grotte im Keller, wo Heilwasser rauskommt.
4. Wutach-Schlucht: 1h mit dem Auto die B31 hinter und dann hinunter in eine verborgene andere Welt, Gauchach ist ein noch wilderer Nebenarm der Wutach. 1 Tag reicht fast gar nicht, um durchzulaufen.
5. Basel/Straßbourg/Colmar: 1h weit fahren in ein anderes Land mit schöner alter Architektur. Es fahren auch Busse.

In Freiburg:
1b Mundenhof: Ein Mini-Zoo, umsonst, schön zum Spazieren, hinter dem Rieselfeld,
2b) Techno-Party am Opfinger: Im Sommer richtung Westen im Wald an Weihern sind an Wochenenden immer größere OpenAirParties
3b) Samstags-Demo: Samstag ist eigentlich immer irgendeine Demo in der Altstadt. Meißt um 14 Uhr. Es demonstrieren Vegetarier, Wägler, Free-Tibet-Leute, Pius-Brüder, Freunde Öcalans, Gothics, Schwule, Atomkraft-Gegner, Monsanto-, Tipp-Gegner, ... es gibt hier kein Pegida und keine Nazis (gut, paar gibts wohl im Hinterland, aber die sieht man hier nicht). 

Nachtleben: ist in Freiburg eher gemütlich. Viel Elektro-Musik, alles geht offiziell um 11 und eigentlich erst um halb2 nachts los. In vielen Läden darf geraucht werden. Mädels trinken immer Joster, ein johannisbeeriger Likör, der die lustig macht. Geklaut können Jacken und Handys werden.
In Bars ist die Lautstärke ab halb 11 so, dass man sich anschreien muß, warum auch immer.
Der übliche Veranstaltungskalender ist fudder. Reggae findet ihr auf ReggaeFreiburg. Frankreich und Basel ist nah, aber Basel teurer, in Frankreich das Bier teurer.

Fahrrad: mit dem Fahrrad habt ihr hier in Freiburg immer Vorfahrt. Aber kauft euch ein dickes Schloß, weil sie viel geklaut werden. Mein Rekord: 3 Fahrräder in 1 Woche weg. Die günstigsten vernünftigen Schlösser gibt es beim Ariana Stühlingersupermarkt.
Polizei kontrolliert auf Licht-am-Fahrrad, Registriernummer ob geklaut, illegales Durchfahren der Fußgängerzone vor 19 Uhr, Alkohol.
Im Amtsblatt, was alle paar Wochen bei euch im Haus liegt, steht, wenn wieder wo eine Versteigerung von Fundrädern stattfindet. Ansonsten ebay, oder ebay-Kleinanzeigen ist das günstigste. Oder Mitbewohner fragen, weil eigentlich jeder hier 2 Fahrräder hat.

Liebe: sie sind nicht arrogant, sondern nur selber schüchtern und unsicher

Ärzte: der nähste ist der beste. Die Zahnklinik ist keine Alternative zu normalen Zahnärzten.

und Die hier mögen nicht, wenn man zu ihnen "Schwaben" sagt, weil das sind die in Stuttgart oder Tübingen.


Abkürzungen:
August: Platz in der östlichen Altstadt zum chillen
Gufi: Gundelfingen, Ort nördlich von Freiburg
Hase: Wheit Rabbit, bester Club am Nordende der Altstadt
HaWei: Haslach-Weingarten, nicht so ganz hohe Mieten
Jogi: Der Bundestrainer. läuft hier manchmal rum
Kajo: Die Hauptmeile der Altstadt
Koki: Kommunales Kino
L.A. am Bert: Löwenapotheke am Bertoldsbrunnen, zum Verabreden
Opfi: Der große Weiher im Westen
Stusi: Die Hochhäuser am Seepark wo viele Studenten wohnen
Susi: alternatives Wohnprojekt im Süden FRs, wo viele Studenten gern wohnen würden


Das als kleine Starthilfe. Es gibt noch viel mehr zu entdecken, wie die Toilette vom Schlappen, "Gehirn" im Alten Simon, oder den Freien Bürger - die Stimme des Volks, ... viel Spaß! Genießt die Zeit! Nehmt was mit, aber lasst auch was da. Ohne Euch wäre Freiburg wie ein Freiburg ohne Studenten.

Samstag, 17. Oktober 2015

Ein Kirchweihwitz:

Sogt die oa Gons zua ana: "Bass' fei aaf - moang is Kiawa!"

Sogt die ana: "Des is mia wuascht, i bin ned katholisch!"

Quelle: BR Heimat


(Eine Gans spricht eine andere an: "Vorsicht, morgen ist wieder Kirchweihtag!" Daraufhin entgegnet die andere: "Aufgrund meiner eigenen Weltanschauung interessiere ich mich nicht für die religiösen Gepflogenheiten meiner Umwelt!")  

Dienstag, 13. Oktober 2015

Ein Marley-Drink:

Der Rewe hat mich mal wieder gefangen, mit einem neuen Getränk in seinem Sortiment:

Ein Bob-Marley-Drink in einer Dose!
Dabei handelt es sich um eine Zitronen-Limonade, als wie wenn es nicht schon genug Zuckerwässer am Markt geben würde. Aber als Bob-Marley-Fan konnte ich nicht wiederstehen, zu probieren, wie so ein Bob-Marley-Getränk wohl schmeckt.
Was macht wohl ein Getränk zu einem Bobmarley-Getränk? Guava Jelly? One Cup of Coffee? African Herbs, Man?
Was hat Bob Marley eigentlich getrunken?
Ein Blick auf die Rückseite der Dose gibt Aufschluß:
- Hopfen! Aha, wer hätte das gedacht!
- Zitronenmelisse! Ein beruhigendes Kraut, legal, dass auch in unseren Landen blüht,
- Kamille! Noch ein beruhigendes Kraut aus der Kräuterteepalette,
- und Hagebutten - warum auch immer. Ob der Bob Marley Einmal in seinem Leben eine Hagebutte gegessen hat!

Die Hersteller haben mit der Familie Marley abgesprochen, dass sie das dürfen.
Ausser dem Bob Marley Citrus gibt es auf dieser Homepage im Sortiment noch Eis-Tees, Kaffee und weitere Limonaden mit Früchten, Beeren und Kräutern, Rewe hat aber nur Citrus.
Sie bewerben ihre Getränke als super-chillend, dass sie müde machen und sagen, dass Kinder und Schwangere es nicht drinken sollten.

Die Geschmacksprobe:
Es war im Kühlregal, also trinken wir es auch gekühlt.
Es schmeckt nach Limette und ist sehr süß, und geht somit süffig hinter.
Kamille und Kräuter konnte ich jetzt so nicht herausschmecken, es schmeckt eher leicht auch nach Tanne, aber vor allem nach Zucker und Limette.
Fakt ist, dass ich eine halbe Stunde danach geschlafen hab, vielleicht, weil das Zeug wirklich so chillt.
Hätte ich das mit einem Kamillen- oder Melissentee oder einem Hopfengetränk auch hinbekommen?
Es ist auf jeden Fall cooler, dass der Bob Marley vorne drauf und die Dose grün-gelb-rot ist.
Deswegen habe ich es ja gekauft.
Ich hätte es nicht gekauft, wenn Damian Marley, Mike Jagger oder Prince draufgewesen wäre. Das zeigt mir, dass Reggae, bunt und chillen wieder modern wird, was ich begrüße und mit dem Kauf eines Bob-Marley-Getränks unterstütze und mit diesen Worten propagiere.
Wenn alle chillen würden, dann gäb's keinen Krieg.
Den Bob Marley dafür postum zu instrumentalisieren, das ist genauso skrupelloser Kommerz, wie die Wittelsbacher Farben und das bayrische Lebensgefühl verramscht wird, wenn ich sowas sehe:

Oktoberfest ist das neue Halloween!

"Schlemm lieber Leberkäse", damit wird aufgefordert, nicht zu genießen, sondern reinzuhauen, wie ein Besoffener im Fress-Flash, wie sie den Wittelsbacher darstellen.
Ihr Familienwappen muß dafür herhalten.

"Leberkäse, i mog di!", es muß heißen "Leberkaas,..." oder "Leberkäse, ich mag dich!"
Und dass er was mag, das bemerkt der Bayer nur bei etwas, dass auch nicht zu mögen sein kann, zum Beispiel ein fesches Mädel.
Beim Leberkäse kann der Bayer davon ausgehen, dass er ihn mag. Sollte ein Leberkäse ungenießbar sein, dann ist es kein Leberkäse, sondern man benennt es nicht einmal, sondern entlässt die Erinnerung daran mit einem "Blwüäh" in die namenlose Nicht-Existenz.
Es müsste also heißen: "Dees is a Lebakaas!"

Diese "im Schlafrock"-Sache: Das ist nimmer eine bayrische Art, sondern genau das Gegenteil, nämlich weil man keine Zeit mehr hat, eine Semmel aufzuschneiden, weil alles immer schneller gehen muß in unserer Zeit.
Die Zeit, zumindestens stehenzubleiben, nimmt sich der Bayer, wenn er einen Leberkäse ißt, schon allein um sicherzustellen, daß Senf darauf ist.

Da MUSS ich jetzt den BESTEN Bratwurschtsemmel-Witz erzählen, auch wenn kein Leberkäse darin vorkommt. Ich muß ihn im Dialekt erzählen, weil er geht mehr auf der Herz-Ebene als im Verstand:

A Broutwuaschtsemml hockt aaf da Friedhofsmaua und sogt ser: I wll 'naus, die Wölt eakund'n.
Gäjts lous.
Kummt's anan fettn Dschungl und denktsa "Wäj kumm äjtz i duacha suran fettn Dschungl!"
Na kummt da Tarzan. Sogt d'Broutwuaschtsemml: "Häj Tarzan! Konnstme Du duach dean fettn Dschungl iagandwäj bringa?" Sogt da Tarzan: "Des kannt i schoh machng, oba wos gi'stma'n dafia?" "Ach, ich ho' ja net vl", sogt d'Broutwuaschtsemml, "aba i kannt di 'mal untabeißnloua."
Naja, so hammses na gm8: Da Tarzan beißt amal unta, nimmt d'Broutwuaschtsemml unta d'Axl und schwingtse an so Schwingpflanzen durchng Dschungl, bis' wieda draß san.
Bratwuaschtsemml bedonkt se und gäjt weida.
Kummts an a fette Schlucht. Schtäjt da Quatermain do. Sogt die Broutwuaschtsemml: "Häj Quatermain, konnstme Du duach däj fette Schlucht bringa!" "Wos gräjge'n da4?" sogta Quatermain. "Naja, untabeissn kanntst", sogt de Broutwuaschtsemml.
Naja: beißta unta, bringdas' duach de Schlucht, und weida gäjt's.
Iagandwänn kummt d'Broutwuaschtsemml an an fettn Beach - is 's as Matterhorn.
Schtäjt da Reinhold Messner dou, sogt d'Broutwuaschtsemml: Häj Reinhold Messner, konnst me Du iba den fettn Beach bringa?" "Ja," sogt da Reinhold Messner, "wos gräjche'n da4?"
"Naja, hm, ... kanntst untabeissen vo mia, oba ich ho' nimma vl." sogt d'Broutwuaschtsemml.
"Ja, was hostn na nu'?" frogta, sogt d'Broutwuaschtsemml: "Aigantlich bloß meinaran Semf!"
- "JA, PFUUUIIIDAAAAAIIIFL !!!!!! KANNST D'RUNT'BLEIM UND VAGAMMLN!!!!", schreitas a :)

Ihr könnt Eure Bratwurstsemmelwitze gerne unten in die Kommentare posten.

Jedenfalls, auf einen Leberkäse gehört sich Senf. Wie die das bei backWerk bewerkstelligen, wenn das Ding in einem Teig ist, weiß ich nicht. Mich macht ihr Angebot nicht an. Ich beklage einerseits den kommerziellen Ausverkauf einer Kultur, andererseite erfährt diese Kultur dadurch auch eine gewisse Erwähnung, wenngleich die Wertschätzung oberflächlich bleibt.
So wird es den Rastas auch gehen, mit der Bob-Marley-Limonade.

Ganz neu ist jetzt das "Basst scho!" von FranzJosef: Ein isotonisches Getränk mit Blutwurst- und Sauerkraut-Extrakt, Blutwurz, Hopfen und Malz, ohne Zucker sondern herb, in den Sorten hell, dunkel und ultra-schwarz. Das weckt den FranzJosef in Dir und verspricht eine chillende Wirkung, wie sich der Bayer nie aus der Ruhe bringen lässt:


Dienstag, 6. Oktober 2015

Neulich Drehtag, in Loßburg:
Zuerst hieß es, es fährt einer aus Freiburg, bei dem ich mitfahren könnte,
dann doch nicht, dann doch plötzlich noch einer, der aus Freiburg fährt, aber nicht selber, sondern -mit, und zwar ab Titisee, mit einem.

Also war ich frühs am Wiehre-Bahnhof, hab das Fahrrad abgestellt und den Zug nach Titisee genommen. Dort war ein weiterer Komparse aus vondaoben.

Ich hab dem Komparsenbetreuer noch gesagt, jeder, der von Daoben nach Loßburg (bei Freudenstadt) fährt, muß über die B500. Die geht von Hinterzarten nach Loßburg.
Gefahren ist der Fahrer dann aber über Villingen und Rottweil - warum auch immer.

Dreh gedreht, vom Set-Team verabschiedet und husch ins Auto, die anderen warteten schon in der Dämmerung des Abends.

Dann hatte der Fahrer auf der Hinfahrt das Schild "Freiburg 90km" in Freudenstadt gesehen und wollte die Richtung mal ausprobieren.
Ich wäre ja lieber zum Bahnhof Titisee oder Hinterzarten gefahren worden,
hätte dort in ner Kneipe auf den nächsten Zug bis Wiehre gewartet und mit dem Fahrrad heim, aber hats gut gemeint und fährt uns den Aroundtheworld übers Kinzigtal, Elzach und von Norden rein in die Stadt, obwohl er von daoben Titisee/Hinterzarten ist.
Ich konnt ihn grad noch am Kaufland weg vom Stühlinger lotsen, nämlich die Habsburgerstr und am Atlantik links. Dann ist er wieder auf seine Heimrichtung, der andere bei seiner Tram und ich liefe die Dreikönigsstraße runter, 20min zum Wiehre-Bahnhof, weil dahin geht kein Bus und keine Tram, dachte ich.


Ein langer Tag. Die Beine waren schwer. Am Fahrradständer angekommen musste ich den halben Rucksack umkramen, bis die Einsicht übernahm, der Fahrradschlüssel würde vielleicht am Schloß stecken. Ich hatte da so eine Ahnung.

Und tatsächlich: So muß es gewesen sein! Denn das Fahrrad stand da auch nicht mehr, alle anderen aber schon - abgeschlossen.

Man läuft dann 3x um den Bahnhof mit all seinen Fahrradständern und Hecken, obwohl man nicht glaubt, der Diebkannmanjafastnichtsagen würde es woanders in der Nähe ums Eck hinstellen, ausser er hätte schon ein Rad dabei und kann nicht mit 2 fahren.

Es war auch nicht woanders.
Es war weg, ohne Blutspur oder einem anderen Hinweis, wohin.
Nur in der Bahnhofsgaststätte brannte noch Licht, während die Stühle gerade hochgestellt wurden.
Ich frag den Jungen, ob den ein Fahrradschlüssel abgegeben worden sei - er jedoch verneinte. So stand ich da nachts, allein, kam nicht heim und hatte keine Lust mehr.

Just jedoch an jenem Tage hatte ein Mitbewohner der Hausgemeinschaft meinen Zweitschlüssel, weil wir schon wieder eine neue Klingelsprechanlage bekamen, jedoch es war schon spät. Würde Mitbewohner G. schon schlafen?
Also ging es weiter zu Fuß zum Haus.

Mitbewohner G. war nicht da oder schlief oder wollte nicht aufmachen.


Ich brauchte noch die Hilfe von einem weiteren Menschen, um mir Zugang zu verschaffen zu einem Versteck, wo für solche Fälle der zweite Zweitschlüssel liegt. Das hat irgendwann hingehauen.


Nächsten Tages bin ich wieder zum Tatort, um den Bahnsteig und den Fahrradständer bei Tageslicht en detail zu untersuchen. Vielleicht hatte ich das Fahrrad nur übersehen, in der Dunkelheit? Eher unwahrscheinlich. Und wenn, wenn der Schlüssel gesteckt hätte, wäre es wohl auch schon weg gewesen.
Ich hatte mit Computer einen Gesuch-Zettel angefertigt, in doppelter Ausführung und auf Mitleid in der Schreibmaschienenschriftart:
Die hab ich dann beide angebracht, aber blöd wäre ich gewesen, hätte ich nicht noch bei dem einen Schalterbeamten nachgefragt, der trotz wenig Zugverkehr und Sparpolitik der Deutschen Bahn immer noch hinten am Wiehrebahnhof das Licht einschaltet.
Er hatte sogar Kundschaft, die er lange und ausgiebig beriet und nicht die Ruhe verlor.
"Haben Sie einen Schlüsselbund mit einem Jamaika-Schlüsselanhänger abgegeben gegriegt?" fragte ich ihn?
"Nein", sagte er und warf einen Blick nach seinem Links. Da lag mein Schlüssel !!!
Ohne den Schlüsselanhänger und ohne Fahrradschlüssel, womit klar war: Tatsächlich hatte der Schlüssel am Fahrradschloß gesteckt. Jemand hat nun ein neues Fahrrad, aber er ist kein Arschloch.
Jemand hat wenigstens den Hausschlüssel abgegeben.
Es ist komplizierter, einen verlorenen Hausschlüssel zu ersetzen, als nicht.

Jetzt gebe ich aber noch keine Ruhe:
Das Fahrrad ging eigentlich noch ganz gut. Ich würde weiterhin damit herumfahren, wenn ich es noch hätte.
Zudem die Halterung für meinen Fahrradlichtmp3player, die wäre cool, wenn ich hätte.

Ich bräuchte eine Täterbeschreibung von Zeugen oder jemand sieht das Fahrrad wo, vielleicht Nähe Wiehrebahnhof. Denn zu dem guten Schloß habe ich noch einen Zweitschlüssel, und weil es so gut ist, hat der Täter es vielleicht damit zugesperrt, wo immer auch es versteckt ist.

Der Rahmen ist mountainbike-mäßig. Kein Peugeot-Rad, sondern eher ein Rixe. Silbern, vorne dunkelblau. Die Gabel vorne hat eine Dämpfung, davon fehlt das linke Käpsele und Wasser sammelt sich im Gabelzinken.
Die Reifen haben 26 Zoll Größe, also eher ein Jugendrad oder für Freunde einer gewissen Erdverbundenheit nahe dem Boden.
Das Vorderrad hat einen Nabendynamo: dazu ist die Achse dicker als bei normalen Vorderreifen. Das Kabel dahin fehlt aber, warum auch das Vorderlicht so vernachlässigt zur Seite hängt. Ich benutze ja dieses Mp3playerstecklicht, wofür der Steckaufsatz am Lenker ist.
Am Lenker die Gangschaltung: von der Anzeige sind die Fensterle zebrochen, aber Schaltung funktioniert super. Bremsen auch, alles normal.
An den Seiten hat der Lenker so Hörnchen, damit das Fahrrad wohl gefährlicher aussieht, auf der Straße.
Der Sattel ist schwarz und schmal, aber Lederimitat.
Darunter ein grauer Gepäckträger mit einer kleinen weißen Plastiktüte, ein batteriebetriebenes Rotlich nach hinten, schwarze Plastikschutzbleche fest installiert, sonst alles normal.

Wenn wer weiß, wo das Fahrrad ist, oder wer plötzlich einen neuen runden Schlüßelanhänger aus Weichgummi mit der Jamaika-Flagge hat, der möge dafür aufstehen
oder schweigen für immer.
"Dir werden sie es auch schon noch klauen!"



Und was lernen wir daraus?

          Auch Materie ist nicht stabil: Sie kann weg.

Dienstag, 29. September 2015

Expedition Isteiner Klotz

Der Reisende im Digitalzeitalter fährt Maus, zum Beispiel Google maps:
Quelle: Google maps
Die ganze Welt im eigenen Computer!

Der "Isteiner Chlotze" ist vom Schwarzwald her ein felsiger Zinken, der heftig richtung Rhein rausragt. Schon in der Steinzeit waren da Menschen am Start. Irgendwanneinmal sogar entwässerte der Rhein noch ins Mittelmeer, bis er an diesem Felsen ein Schlupfloch nach dem heutigen Holland fand.

Der Fels ist so steil, dass die Bäume nur oben drauf wachsen können, was sie auch tun, bis auf einer kleinen Stelle, die ausschaut, wie das Spuckloch von einem Wal, im Luftbild, wenn der Klotz einer wäre.
Quelle: Google maps
Das macht neugierig! Wie ist eine Felsformation, dass sie dort oben nicht überwaldet ist?
Wir machen uns auf richtung Istein City, oder wer will, über die B3 nach Huttingen.
Ich sage Euch, die Stelle ist nicht leicht zu finden, deswegen lüfte ich das Geheimnis gleich:
Es ist vom Krieg: eine Panzerschanze, die heute zerstört ist, weil  der Franzose jetz unser Freund und Bruder ist.

Nach Istein kann man trotzdem fahren:


 Besonders cool: höhlenbrütende Honigbienen: Sie haben ihren Staat verlassen und gründen ihren eigenen ohne den Menschen. Ob sie so den Winter überleben?


Ein Soll sind auch noch die "Isteiner Schwellen": tückische Untiefen und Riesen-Kiesel, zwischen Istein und Efringen-Kirchen, die man besser sieht, wenn es noch hell ist.

Donnerstag, 24. September 2015

Einen Bock hab ich wieder geschossen, und zwar:
Ich war am Set für einen Filmdreh mit 50 anderen Komparsen im Wald. Es sollte die Massenszene gedreht werden, wo viele sind.
Auch Schauspieler waren am Start, Maske, Kostüm, Licht, Kamera, Requisite, Sanis, Hastenichtgesehn. 100 Leute mit 100 Lastwägen waren inmitten des naturgeschützen Waldes, den ganzen Tag.
Die vielen Leute brauchen nicht nur Wald, sondern auch Zelte, ihre Lastwägen
und Essen.
Filmfirmen mieten sich das alles an, von Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, zB Catering am Set zu machen.
Die Stimmung am Set steht und fällt mit dem Essen.
Das Essen ist wichtig.

Naja. Für den langen Tag und die lange Fahrt zum Drehort hatte ich eine kleine Umhängetasche dabei, für Geld, Fahrkarte, Notschluck Wasser, zu Lesen, und wasmansobraucht.
Am Set scheuchen einen die Regieassistenten immer, wohin sie einen haben wollen. Da ließ ich die Tasche an einem sicheren Ort, wo sie nicht auffällt, nicht wegkommt, aber ich jederzeit hinkonnte: in einem Versteck, nämlich hinter dem Catering-Truck darunter, falls es regente, dass die Tasche nicht nass würde.

Der Dreh nahm seinen Lauf.

Mittags gabs mal Pause, wo wir uns wieder am Basis-Camp versammelten, auch wegen Kaffee. Da fiel mir auf, dass aus dem Catering-Truck hinten pötzlich heiße Milch und Kaba rausfloß in die Natur - dachte mir aber nichts dabei.

Nachmittags gabs dann mal Drehpause wegen Regen. Auch da wurden wir Komparsen wieder ans Basis-Camp geschickt. Da wollte ich doch mal nachschauen, wie es denn um meine Tasche steht, ob sie nass wird.
Und siehe da: sie war unter dem Zwillingsreifen des Cateringwagens eingequetscht, weil dieser von einem Sicherungsholz nach hinten gerutscht war. Ich habs denen vom Catering gesagt, nicht dass sie wegfahren und noch mehr über die Tasche drüber.
Man muß sich das vorstellen, weil ein Bild konnt ich nicht machen, der Fotoaparat war auch drin.
Aber der Dreh ging weiter.

Danach bin ich wieder zum Cateringwagen, die waren am Köcheln für das Abendessen der Leute. Die Komparsen wurden heimgeschickt, wenn sie den Komparsenzettel ausgefüllt hatten. Meiner war in der Tasche.
Hach, gab das ein Gedränge!

Die Regieassistenz gab lautstark die Kommandos, wie sich die Komparsen etwas abschminken konnten, alle der Reihe nach.
Sie hatte die Komparsen im Griff.

Der vom Catering-Wagen hatte gemeint, man könnte mit paar kräftigen Komparsen gemeinsam den Wagen einen Ruck vorstemmen.
Ich wollte die Regie-Assistenz bitten, für mich die Truppe zu diesem Kraftakt zusammenzutrommeln, da faucht sie mich an, weil sie gerade gestresst war.

Also haben sich die Komparsen der Reihe nach umgezogen, usw und sind ab.

Ich hab mir von Filmleuten eine Schaufel besorgt und wollte die Tasche so untergraben, dass der Reifen sich nicht bewegt, aber ich an die Tasche herankäme. Aber die Schaufel war eine Rundschaufel ohne Antritt wie ein Spaten. Einen Spaten hatten sie nicht, eine kleine Gartenschaufel auch nicht.
Hab ichs mit der Rundschaufel probiert, aber ich hatte unter dem Kostüm eine wasserdichte Watthose an: So Hüttenschuh-Sohle und hoch bis zu Hosenträgern, denn wir mussten auch bissle ins Wasser. Mit der Sohle ging es garnicht, die Schaufel in den harten Boden einzutreten.
Bei der Requisite fand ich noch ein historisches Waldarbeitergerät mit langem Stiel und starkem Haken, und so begann ich damit, die Tasch zu untergraben.
Wurzeln der Bäume waren für mich kein Hinderniss.
Aber der Zwillingsreifen war groß und eher rutscht der ganze Truck  in mein Loch.
Ein Mädchen fragte wirklich: "Ja wie ist die dann da drunter gekommen?"




Ich hab ihr die Wahrheit gesagt. Aber ich hab überlegt, ob ich ihr was anderes sage, wegen so einer Frage, aber sie hätte es noch geglaubt und diesen Spaß konnte ich gerade nicht brauchen; die Zeit drängte.
Ein anderes Mädchen meinte: "Oh mein Gott, ich würde schon längst dastehen und heulen!"
Ich hab ihr gesagt, dass sich davon die Tasche auch nicht allein ausgraben würde.

Aber irgendwann kam dann doch einer, der den Catering-Wagen mit Zündschlüssel anlassen konnte, obwohl drinnen Suppe am Herd war, so dass ich meine Tasche haben konnte.

Ich bin dann möglichst schnell weg. Nix war kaputt, ausser das gute alte Outdoor-Nokia, das seine 10 Jahre auf dem Buckel hat und der Akku noch 1 Woche hält!
Alles hat seine Zeit, es war eine schöne Zeit mit dem Händy.
Habs dann daheim getrocknet, 1 Tag schlafen lassen und am nächsten Tag aufgeladen: es war doch nur der Akku leer. Es ist halt ein altes Outdoor-Nokia :)

Freitag, 18. September 2015

Wie ist eigentlich das Lahrer Sammeltaxi?

Jeden Freitag macht ja der Blackwood in seiner Base Soundsystem: Schalldruck und mystische Soundvibes, wie sonstnirgends.

Lahr ansich ist nicht soweit, aber es geht:

Option eins: Mit dem Auto hinfahren, am nächsten Tag wieder heimfahren
+ Unabhängigkeit
- morgens ist man müde, oder man pennt im Auto nen halben Tag

mit dem Auto mitfahren:
+ man kann feiern
- man feiert so lange, wie der Fahrer will
Es gibt 3 Möglichkeiten, mit einem Auto mitzufahren:

1) bei nem Freund
Dazu braucht es einen Freund, der ein Auto hat und einen Führerschein und Lust auf diese Spielart des Reggae in seiner dortigen Ausprägungsform hat und dieses Wochenende nicht familiär oder beruflich verpflichtet ist und das Auto fiunktioniert und er noch Platz im Auto hat.

2) über mitfahrgelegenheit.de
Der Mitfahrbörsen gibt es ja gar einige:
mitfahrgelegenheit.de kostet mittlerweile, aber wenig,
blablacar.de ist momentan frequentiert,
bessermitfahren.de hat schönes Design, und
flinc.org gibts auch. Wirkt gut, fährt aber auch keiner.
Leute, die von Freiburg nach Norden fahren, fahren meistens weiter als Lahr und haben dort Termine, warum sie Umwege scheuen.

3) per Anhalter:
Daumen raus, oldscholl hippie-stylee - hat schon funktioniert.
Neben der Ausfahrt Lahr gibt es einen bekannten Park-and-Ride-platz, aber wer einen so weit mitgenommen hat, fährt einen immer den Flugplatz hinter zur Base, weil sie neugierig sind, was da hinten geht.
Aber die Tramp-Stelle an der Kronenbrücke, die immer sehr günstig war, für Lahrer, die zum Wochenende aus dem Höllental auf die Autobahn wollen, ist der Baustelle zum Opfer gefallen, und selbst dort kam man auch nicht immer weg, wartet ne Stunde vergeblich, oder länger.

Bei beiden letzteren Anreisemöglichkeiten ist die Abreise jedoch ungelöst.


mit dem Zug hinfahren:
+ man kommt hin
- kostet von FR nen 10er bis nach Lahr, Regiokarte geht nur bis zur Hälfte, ab Herbolzheim zahlt man 3,70 auf die Regiokarte drauf.
Dann ist man in Lahr/Bahnhof. Neue Optionen:

1) Sammeltaxi: 07821/3555
Das Sammeltaxi ist eine Sache der Stadt. Die fahren damit Haltestellen an, wenn abends sich kein Bus mehr lohnt. Man zahlt 4€, und den Rest holen die sich von der Stadt.
Der eine Haken an der Sache ist, dass das Sammeltaxi nur ab 8 abends fährt, und nicht morgens. Nachmittags ist es aber schöner in der Base, wenn die Sonne am Himmel ein Farbenspiel zaubert, und es draussen wärmer ist. Wer das mag, kann aber früher dort sein als Sammeltaxi-Zeit:

2) Der Bus:
Es gibt einen Bus, der zur benachbarten Flüchtlingsunterkunft geht.
Der Bus fährt von einem Ort namens Schuttern.
Nach Schuttern fährt man am besten über einen Ort, der irreführend "Friesenheim" heißt.
Das ist eins weiter als Lahr. Man frägt sich dort möglichst nach der Bushaltestelle durch, sie liegt ca 10min östlich hinter dem Bahnhof.
Das tückische ist, dass die Bushaltestelle unterbrochen ist von einer Straßen-Baustelle: Das heißt, die Busse fahren nicht einander gegenüber ab, sondern 120m auseinander. Wenn wir an dem Einstieg nähst zum Bahnhof einsteigen, nützt uns das NICHTS. Da fährt der Bus eine lange Schleife richtung Gebirge und Winzerorte, die man nicht sehen will.
Man muß durch die Baustelle durchlaufen und dahinter einsteigen, dann ist es nur 1 Station bis Schuttern/Rathaus, wo der Bus zu N40 abfährt.
Wenn man die nervige Runde in die falsche Richtung mitfährt, kommt man irgendwann erst nach Schuttern, und, das ist der Haken: der letzte Bus freitags ebenda fährt schon früh und dan nichtmehr bis Montag. Heißt, man kommt hin, wenn man schon 14:27 Uhr in Freiburg in den Zug steigt. Später muß man von Schuttern laufen, auf einem Fahrradweg neben ner Bundesstraße und durch gruselige Militärbrache, 45min.
Die Leute grüßen einen, weil sie glauben, man wäre Flüchtling und hätte deswegen viel mitgemacht.

Bei beiden Optionen stellt sich irgendwann die Frage, wie kommt man morgens wieder weg, wenn man einen Kaffee will oder schon davor Stuhlgang zu haben bedarf, obwohl es auch dort eine Schaufel für Gänge ins nicht vorhandene Gebüsch.
Samstag morgens fährt kein Bus ab N40 und auch kein Sammeltaxi.
Taxi normal kostet ca 17,90€ zum Lahrer Bahnhof,
oder man wartet lange, dass doch einer mal wach wird und einen zu fahren bereit ist,
oder man läuft morgens zufuß 1h nach Friesenheim-Bahnhof.

3) Fahrradmitnahme im Zug:
Irgendwie will ich morgens auch nicht Fahrrad fahren. Zieht sich ausserdem vom Lahrer Bahnhof auch ewig. Friesenheim, wer mag.


Also, Leute:
Wenn wer fahrt, nehmt wen mit!

Sonntag, 30. August 2015

Eine Gratwanderung oder: Gibt es eine Alternative zum Kybfelsen?

In einer Gehsteigwühlkiste hatte ich unlängst eine Wanderkarte gefunden, im Maßstab 1:35 000, von 1994, mit vielen genauen Details, und Namen und Lage verschiedener Sensationen, die man ohne Karte nicht so sieht. Die Karte beginnt quasi ums Eck vor meiner Haustür, von wo die Route oft hinauf geht zum Kybfelsen, aber nicht weiter.
Kybfelsen ist 1,5h 5km den Berg hoch. Er bietet hammer Ausblick und manchmal atemberaubende Sonnenuntergänge, wenn nicht überdenwolken.
In jüngster Zeit sind da als oft auch Mountainbiker Bergradler.
Die fahren da in 'ner halben Stunde hoch und in ner 4tel Stunde wieder runter. Und weil sie dann oben nocht nicht so lange im Wald sind, sind sie oft noch unruhig und wenig meditativ.
Mit dieser genauen Wanderkarte könnte es möglich sein, mal 2 Ecken weiter zu wandern, wie sonst, um zu erforschen, ob es dahinten nicht doch bald weitere coole Ecken geben könnt, wie die Karte lockt, mit Bergnamen, zu denen man kein Bild hat.
Ich war dort schonmal 1 - 2x, aber ohne Karte, und: solange der Sommer noch ist, ist es ein anderes Wandern. Wir gehen quasi den rotgestrichelten Weg von oben nach unten:
Wir starten also wie zum Kybfelsen. Hier heißt er "Kibfelsen". Ob er nun Kipp- oder Kübl- oder der K.-felsen oder die K.felsen, das ist jedmans Ansichtssache und dem Berg wohl egal.
Wir müssen auch garnicht hoch, wenn wir uns schon nach einer halben Wegstunde über merkwürdige Lebewesen am Wegesrand erwundern.
Wir wollen erstmal den Berg hoch, unterhalb vom Kybfelsen, dem Wanderweg folgen, vorbei an dieser kleinen feinen Quelle, die rechtsdrehende aufsteigende Energien erspühren lässt, wenn man meint, obwohl ich jüngst gelesen hab, die Richtung auf- oder absteigender geomantischer Poren wechselt mit den Mondphasen.

Quellen waren in früherer Zeit Orte, wo der Reiter zu seinem Pferdel "Brrrrrr!" gesasgt hat, darum steht heut noch in der Karte Br in blau, der Farbe des Wassers.
In alten Zeiten war eine Karte wertvoll, sie konnte sogar Leben retten.
Heut schmeißen's die Leute in Gehsteigwühlkisten.

Der rotgestrichelte Wanderweg, der über den Kyfelsen geht, führt am Eichkopf vorbei zum Sohlacker (Feuerstelle, Hütte). Der Eichkopf ist erforscht. Am Gipfel kann man sich kurz hinsetzen, gibt aber Ameisen dort und überall Bäume, also keine Sicht.

Vom Sohlacker geht der rotgestrichelte Wanderweg mit blauer Raute relativ den Grat hoch richtung Schauinslandgipfel, vorbei an Ortsbezeichnungen wie "-felsen", "-kopf" und Höhenlinien weißen daraufhin, daß es links und rechts vom Weg steil nach unten geht - Bedingungen, die eine schöne Sonnenuntergangssicht begünstigen.
Wir gehen den Berg hoch, rechts vom Wanderweg, und finden ein schöne Buche:
Ein sehr aktivierender Platz auch, wie vital Buche seine Äste wächst.

Ein überwallter Douglasienstumpf:
 Ein Baumstumpf ohne Baum, der doch soviel Kraft hat, die Baumfällwunde so zu überwachsen, der wurde übernommen von den Nachbarbäumen als Organspende, die seine Wurzel nun noch benutzen!

Aussen herum auch alles zugewachsen --> keine Aussicht, und
es geht noch bald weiter höher. Man kann nun links hinunter wieder auf den Weg, oder man folgt dem Grat.

Man kann dem Grat folgen, denn der ist oftmals Grenze und somit "aufgehauen" (von Bäumen befreit). An der Spitze der Bergkante sind oft auch anregende Kräfte am Austreten, die man sich mal geben kann.
So bahnen wir uns durch Brombeer-Ranken, sehen vielleicht ein Reh und können vielleicht ,eine halbe Stunde weiter wie der Sohlacker, die in der Karte als "Horber Felsen" vermerkte Sensation entdecken:

Es gibt da eine Feuerstelle, es waren also schon Menschlein dort.
Aber keine Mountainbiker., wegen der Brombeeren.
Nichts gegen Radler, aber die sind so spritzig, und diese Aussichtsorte sind eher meditativ. Störend ist nicht der Radler, sondern seine Geschwindigkeit.

Die Aussicht ist gut: mehr aufs Geiersnest, aber schmaler wie am Kybfelsen. Der Kübfelsen steht mehr in die Luft raus, als der Horber Felsen. Und die Karte verrät, dass der Horber Felsen niedriger ist, als der Kybfelsen, was daran liegen mag, daß man vom Kybfelsen her zum Sohlacker soviel bergab gehen muß.

Aber schön ist es dort! Es riecht herb nach Wild(-köteln), es wachsen bemerkenswerte Eichen dort. Die Eiche drückt eine Ortsqualität aus, die bei den Alten "Thor" genannt wurde, damit sie ein Gesicht hatte, bei anderen "Jupiter".
Wir personifizieren ja auch zum Beispiel schon, wenn wir sagen: "Scheiß' Montag!"
Man kann also besonders gut den Donnerstag hernehmen, wenn man auf den Horbener Fels geht. Aber ich schätz', die Sonnenuntergänge am Kybfelsen sind trotzdem besser, außer die spacige Stimmung hier gefällt mehr.

Verwachsene Äste weißen auf die Anwesenheit von Unsichtbaren hin.

Da oben an der Kante formen Wind und Wetter, sowie die unterschiedlich starken Magnetfelder aus der geologischen Verwerfungsstörung die Bäume verwegen.

Der Horber Felsen: fesch!

Aber wir gehen weiter den Grat hoch. Ab hier geht auch ein Weg steil 5km runter zum Bohrer.
Der Wald ist dunkel.

4 Ameisenhaufen nebeneinander: da gehts erdmagnetisch ab, und auch weil die überall hochkrabeln hält man es hier nicht gut aus.

Nächste mögliche Sensation: "Brangenberg".
Der Vollständigkeit halber ein Bild:


Nix spektakuläres. Man kann auch auf dem markierten Wanderweg bleiben und versäumt nichts.



Auch der Taubenkopf ist kein Bild wert. Keine Aussicht, nur nach Osten zu einem noch steilerem Grat über dem Kappler Tal.

Beim Wolfskopf gibt es wieder einen kleinen coolen Felsen:
 

Manche leben mit einer Last, das ganze Leben lang, nur weils sie zu der Zeit an dem Ort auf die Welt kamen.
Wir würden sagen, das ist ungerecht.

















Der Weg geht so weiter, wie die Füße tragen.
Weiter hoch geht man zu Fuß nicht wegen Sonnenuntergang, und mit dem Auto kann man auf den Schauinsland hochfahren, oder wo anders. Der Wegweiser sagt:
a) hoch zum Schauinsland
b) bergauf zu Stäpfelefelsen
c) bergab zu Stäpfelefelsen.

Man geht am Besten b) hoch zu Stäpfelefelsen, lässt die rechts liegen und schlägt sich durch auf einer ebenen Forststraße richtung Holzschlägermatte, und hält den Anhalterdaumen raus.

Die Stäpfelefelsen sind 1km von der Schauinslandstraße unterhalb der Forststraße. Man kann sie sich anschauen, aber eine schönere weniger verwachsene Aussicht hat man von der Waldstraße oberhalb der Felsen, da steht eine Bank ohne Lehne gutgemeint aber immerhin.
Will man die Stäpfelefelsen sehen, geht man b) zuerst bergauf und dann bergab hin, oder c) zuerst bergab und dann bergauf. Bei müden Beinen die Wahl zwischen Pest und Cholera.

Das Stäpfelefelsenschild:
Die Brotzeit chillig im Sonnenuntergang zu genießen, und danach nicht mehr anstrengen müssen, war die Absicht. Hier war es mir zu unchillig und danach zu stressig. Entweder man geht den gleichen Weg wieder bergauf zurück, oder man kraxelt kühn im Fels hoch zur Forststraße mit der Bank.


Hier könnte man es aushalten, aber danach zu stressig Kraxelaction.

zu steil 

"Na, kleiner Freund?"

So sieht man dann oben weit.
Schönberg, Illenberg, ... Die Sonne geht nun mittlerweile so südlich unter, die letzten 2 Monate wäre sie zentraler von der Bank sichtbar untergegangen. 
Also selbst wenn im -tal der Inversionsnebel liegt, vielleicht sogar bis zum Kybfelsen hoch, würde man hier trotzdem nicht so den Sonnenuntergang sehen, weil Inversionsnebel nicht im Sommer ist und im Winter die Bäumer hier davor sind.

Von hier kann man sehr gut auf die Route zurückblicken, als Schau ins Land: Illenberg, Günterstal, Bohrerbachtal, ...
Von Günterstal hoch zum Kybfelsen, weiter, rüber Brangenkopf, Taubenkopf, Stäpfelefelsen.



... und der Zweite hat angehalten und mich mitgenommen.


Holzschlägermatte hatte zu, im August zur Ferienzeit. Ich musste eh erstmal mein Hirn kühlen ob der vielen Eindrücke.


Also Fazit: Mann kann weiterlaufen, als Kybfelsen, weil Horber Felsen schön ist, 
aber so schlimm sind die Mountainbiker nicht, wenn der Sonnenuntergang dort schöner ist.





Ansonsten: 

Hey, es gibt schon wieder Spekulatius: 
Der Nikolaus steht vor der Tür: Wer jetzt noch nicht brav war, kann es noch werden!