Donnerstag, 27. Juni 2013

In der Reihe "Fette tote Bäume unserer Heimat" heute ein Nekrolog auf den Fächerahorn von der Sternwaldwiese

Die Sternwaldwiese (*WaWie) ist ein bedeutender Wohlfühlort in Freiburg. Man hat da Platz zum Grillen, Chillen, mit paar Leuten mehr Geburtstag feiern. Dazu strahlt der Platz noch eine extrem krasse ruhige Atmosphäre aus.
Wenn man die Wiese über die neuerlichen Wildsauschnawitzen betritt, gerät man sofort in den Bann des einzigen freistehenden Baumes dort: Der Fächerahorn.
Das schönste Bild darf man nicht verwenden.
Auf dem Bild von Wiki sieht man ihn hinter dem Tor:
Geblüht hat er auch schön.

Da stand er nun
so 100 Jahr`
dann kam ne Böe
 und: er war.


Jetzt liegt er da
auf 20 Meter.

Es trauern Gunhildt,
Heinz & Peter


Mei, er war halt morsch. Wenn die Leute Korkenzieher und Nägel reinbohren und jahrelang mit dem Fußball dagegen schießen, ist es kein Wunder, wenn so ein Baum kaputt geht.







Er hat die letzten Jahre schon nicht mehr so fit ausgesehen. Schüttere Äste und ein Haufen Misteln. Wobei eine Mistel in der Geomantie angeblich "feinstoffliches Resultat des Baumlebens in sich verkörpert, zugunsten seiner inneren Blüte." sprich: der Baum ist jetzt erleuchtet.



Hier am linken Bildrand sieht man die Seite des Baumes, wo vom Berg her eine Wasserader durchführt. Die Stelle, an welcher der untere rechte dicke Ast diesen komischen Knick macht, da müsst Ihr Euch mal hinstellen, und merken, wie Ihr die Umwelt vergesst und in andere Spähren abdriftet. 
Der spezielle Spirit der Sternwaldwiese bleibt, verkörpert sich aber möglicherweise jetzt in einem anderen Baum, der so eindrucksvoll wird. Unweit in der Hecke zu den Kleingärten stünde ein jüngerer Fächerahorn, ein Kind quasi, vom alten :)

Coole alte Bäume gibts in Freiburg immer weniger. Die Flügelnuß vom Goetheplatz, der Götterbaum in der Kirchstraße, jetzt der, ...welcher ist der nächste?
Die Ulme am Annaplatz könnt Ihr Euch jetzt noch anschauen. Ihre Krone ist schon so schütter, wegen Schlauchpilzen. Der Baum hat seine Zeit auch gehabt.




Also was kann man tun?
Es wäre dem Wohlbefinden der Bäume zuträglich, wenn die Menschen ihre Wohnungsgesuche und Hundekotbeutel nicht mit Metall in die Baumstämme piercten. Das ist Missbrauch von Lebewesen und das stirbt langsam. Fäule entsteht im Gegensatz zu Faulheit durch stoffabbauende Pilze, die Rinde nicht ohne fremde Hilfe durchdringen. Ich mach mir nichts vor: nicht jeder liest meinen Blog. Aber Ihr könnt nächstes Mal diese Untäter freundlichst darauf hinweisen, wenn ihr sie auf frischer Tat ertappt. Ich denke dabei speziell an die Linde Ecke Bayernstraße/Reiterstraße, oder die Lindenstraße Kirchstraße. Ihr braucht Ihnen nicht ihre Reiszwecken in ihre Rücken stecken, es reicht, wenn Ihr ihnen äußert, dass Euch das nicht gefällt, weil Ihr alte Bäume schöner findet, als junge. Auch wenn sie momentan brüskiert oder gleichgültig reagieren, vielleicht nehmen sie nächstes Mal eine Schnur.




Mittwoch, 19. Juni 2013

Tipps gegen die Hitze

Heiß ist es zur Zeit, weil die Erde gerade mit der Nordhalbkugel ärger zur Sonne zeigt, wie winters. Dem Mond geht es genauso, zum Trost.
Lebewesen haben sich über ihre Entwicklungsgeschichte angepasst, an ihre Situationen: Bäume verschließen ihre Blattöffnungen, Ameisen öffnen ihre Nestöffnungen, Katzen haaren.
Und der Mensch? Der moderne Stadtmensch unserer Tage jammert.
Zu beachten ist die unterschiedliche Thermoregulation von homoithermen und poikilothermen Lebewesen, oder auf deutsch: wir sind keine Eidechsen.
Durch die Transpiration (das Schwitzen) versucht unser Körper, seine Betriebstemperatur auf ein ideales Niveau zu kühlen. Das Wasser, das hautaußen verdunstet, fehlt innen. Der Körper hat zwar viel Flüssigkeit, eigentlich bestehen wir fast nur aus Flüssigkeit, aber Austrocknen ist ungesund. Mumien sind alle tot.
Wir können dem Flüssigkeitsverlust entgegenwirken durch Trinken. Wasser ist gut, Getränke mit Zucker machen noch mehr Durst, Getränke mit Alkohol enthemmen.
Man kann gar nicht genug Wasser trinken, davor wird einem schlecht.
Durch die überhöhte Transpiration wird nicht nur Flüssigkeit aus dem Körper geschwemmt, sondern auch Salze und Gifte, was zu ungewohntem Gestank führt. Dabei ist nicht der Geruch als negativ zu betrachten, sondern die eigene negativ konditionierte Bewertung desselben. Ähnlich ist es mit Parfüm.
Viele Deodorants enthalten jedoch Aluminium, was Mitochondrien in Fresszellen verwandelt, deswegen entsteht viel Krebs nahe der Achselhöhlen.
Wasser von außen wäscht Salz und Gifte ab, für den Moment, und kühlt. Beim Baden geht der Dreck ins Wasser und bildet wertvolle Nahrung für Bakterien, die sich bei warmen Wasser besser vermehren als in kaltem, bis der See auch stinkt.
Ich war jetzt mal so einem See, wo sich Leute direkt in die knalle Sonne legen, wegen ihrem konditioniertem Schönheitsideal, eine so dunkle Hautfarbe zu erhalten, wie diese, die lieber eine hellere Hautfarbe hätten. Der Mensch will immer das, was er nicht hat. Unser Zentralgestirn sendet Licht in Frequenzen aus, die nicht alle verträglich sind für die Hauttypen der gemäßigten Zone. Ein Boris Becker hat im Vergleich zu einem Nelson Mandela ein erheblich höheres Hautkrebsrisiko. Leute, ich hab Hautkrebs gesehen. Seitdem kann ich mir vorstellen, wie ein Mann seinen eigenen Kopf isst. Es war eine liebe alte Oma, der sie nekrotisches Gewebe aus dem Gesicht geschnitten haben. Sie hatte ein riesiges Loch im Gesicht und jetzt nur mehr ein Viertel Lippe und ein Auge. Die arme ist entstellt für den Rest ihres Lebens. Auf ihre Enkel wirkt sie wie ein Monster.
Die Wirtschaft versorgt uns mit Sonnencreme. Nanokleine Teilchen von Asche und möglicherweise wieder Aluminium legen sich dabei auf die Haut und reflektieren das Licht. Diese Teilchen sind so klein, dass auch sie in die Haut eindringen, wo sie nicht hingehören. Doch es gibt einen natürlichen gesundheitsunbedenklichen Sonnenschutz: den Schatten. Kappe, Klamotten oder Wald wären mechanische Lösungen, gegen die Gefahr von oben.
Weitere Probleme sind Waldbrände, Zecken, bodennahes Ozon, ersaufende Eisbären, in erdgeschichtlichen Zeitdimensionen jedoch wird sich das Leben auf diesem Planeten aber immer einen Weg finden.

Man muß der Hitze etwas positives abgewinnen: die Wäsche trocknet schnell, Leggins verschwinden endlich aus dem Straßenbild und man spart Heizöl und Brennholz.
Nächste Woche werden die Tage eh wieder kürzer - es ist schon wieder Halbzeit auf Weihnachten.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Rezension: Enterprise in 3D

Ich geh ja wirklich nicht oft ins Kino, so war es der aktuelle Star Trek Teil (schätzungsweise der 15.), der mir das erste mal dieses virtuelle Realitätsgefühl bescherte.
Dann fragt der an der Kasse, ob man eine Brille will, und verlangt 11€!
Man hat so eine Brille zu Hause, von irgendeinem Besuch.
Lehre 1: Vorher erkundigen, ob ein Film ein 3D-Film ist!
Am Ende der Werbung kam schon 3D-Werbung. Die Leute setzten die Brillen auf - das Produkt kriecht tief in ihr Gehirn hinein und beisst sich fest.
Ein Trailer mit Brad Pitt. Auch dafür verschwende ich meine 3D-Seh-Jungfräulichkeit nicht.
Dann geht der Film los: Kirk und so sind auf einem fremden Planeten mit Bäumen mit roten Blättern und werden verfolg von krustigen Mumientypen mit Knopfaugen. Dabei werfen diese Auserirdischen einem Speere mitten neben den Kinosessel! Das ist echt krass, man zuckt so, wie in diesen 3D-Kinos auf dem Volksfest. Der Film geht weiter und alle sitzen so da mit ihrer lieblos undesigneten schwarzen nerd-liken Brille auf. Aber man sieht sich und die anderen ja nicht, man sieht nach vorne.
Der Film ergießt sich wie ein breiiger Auskotz von sämtlicher Star Trek Fandomnessmemorablia der Kirk-Ära, Serie und Kino: Captain Pike, Vulkanier im Vulkan, Leonard-Nimoy-Gastrolle, stirnhubbelgepiercte Klingonen, der Kahn aus dem 2. Film, ja sogar einen Tribbel wurde mit aller Gewalt untergebracht.
Bemerkenswert die starke homoerotische Komponente bei Kirk und Spock. Sie haben dem Kirk sogar eine  Doris-Day-Puppe vor die Nase gesetzt, die er NICHT anfasst (zumindest in der offiziellen deutschen Kinoversion). Stattdessen stichelt er dauernd mit Spock der zu allem Überfluß noch Gefühle bekommt, weint, ausrastet und auch der Schauspieler ist zu dick für Spock.
Kirk sieht aus wie Markus Lanz, wenn der mal eine Nacht durchgemacht hätte, Cheffingenieur Scottie verkommt zum Hans-Kasper.
In der Handlung gehts um Torpedos, Verrat, Klingonische Grenze, dann irgendwann übernehmen die Effekte die Aufmerksamkeit. Dieses 3D-Ding ist so lang gut, solange man den Kern der Szene fokusiert. Der Hintergrund, speziell das Design der Brücke, die aufwendig geschminkten Ausserirdischen am Nebentisch, die Meteoriten am Bildrand, die Hälfte ist eigentlich unscharf, was sehr schade ist. Weil die Filmemacher haben sich bei einem so bekanntem Projekt wie Star Trek bestimmt nicht lumpen lassen, liebevolle Details irgendwo hinzustellen.
Die Weltraumaufnahmen waren schon cool, aber irgendwie, wenn man so schnell zwischen Galaxien und Nebeln rumwetzt, wirkt das doch nicht ganz realistisch, aber die Bilder sind schön.
Bei einem Naturfilm , einer langsam geschnittenen Doku wären solche 3D-Brillen-Filme eher angeraten. Bei Action bringts es jetzt nicht so.
Lehre 2:  Vorher erkundigen, ob ein Film ein 3D-Film ist!

Ich hab die Brille auch mal abgenommen, aber dann sieht man ganz schlecht.

Fazit: Den Film muß man nicht sehen; 3D-Kino ist ein Schritt in die Zukunft, mit Potential, aber das war MiniDisk auch. Sicher wird virtuelle Erfahrung mal so echt wie echt, aber noch ist Kino Kino.

Donnerstag, 6. Juni 2013

Von der Dachterrasse her tönen seit heute so zirpende Grashupfer aus dem Zoogeschäft. Aber es sind so große, daß man sie im Zimmer erwischt, wenn sie reinkämen. Sommerflair galore!