Montag, 23. Dezember 2013

"... aber nur ein Gott wollte Mensch sein." geht's auf der zweiten Seite weiter. 

Wie dem auch sei, Buddha, Hitler und TutEnchAlbert in eine Reihe setzen, nur um die Aufmerksamkeit potentieller Leser zu ziehen, ist schon hart; aber funktioniert.
Die anderen schlecht zu machen um selber gut dazustehen mit seinem Christkind, find' ich persönlich billig und sehr unnötig.




Gut dass der Advent rum ist und wir langsam wieder zur Besinnung kommen könnten!

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Reisen mit dem Fernbus

Man hat ja schon viel davon gehört, von den neusten Trends in der Transportbranche, und auch selber schon genug gewettert gegen die Bahn. Nun war es mal wieder an der Zeit für eine Reise, beispielsweise nach Radolfzell, einem Ort, so halbweit weg, wo man noch nie war. Auf mitfahrgelegenheit.de stand nur mehr eine Autofahrgelegenheit drin, der aber dann doch nicht gefahren ist, BaWü-ticket der Bahn kostet 19, und so ein Bus fährt in die Gegend für halbsoviel  So war es an der Zeit für Selbsterfahrung Fernbus: ich fahr' da mal mit!

Man findet Fernbusse zB auf mitfahrgelegenheit.de oder auf busliniensuche.de.
mitfahrgelegenheit.de ist noch nicht ganz tot. Auch bessermitfahren.de oder blablacar bieten nichts.
Fernbusse fahren nach Konstanz, nicht nach Radolfszell, aber einer nach Singen, wo man sich abholen lassen kann. Diesen einen Anbieter kann man mit paypal zahlen.
Sie wollen nur Handynummer.

Die nutzen sie dann auch um eine viertel Stunde vor Abfahrt bescheidzusagen, dass sie eine halbe Stunde erst später ankommen.
Außer Bescheidsagen muß so ein Fernbusfahrer viel können: Tablet-PCs bedienen, Fahrkarten verkaufen, auf Anschnallpflicht hinweisen (aber keiner schnallt sich an), ein- u ausräumen und fahren.
Die Passagiere müssen schon leicht drängeln wenn sie einen Fensterplatz möchten.
Manche fahren zusammen, die anderen beschäftigen sich selber,verbinden sich mit Unterhaltungselektronik oder finden Schlaf, jedenfalls still.

Der Komfort ist jetzt nicht gerade luisäs. Man vermisst SprudelFußbäder, Stewardessen, Bar, Kaffeeautomat, Radio, Steckdosen, aber dafür werden keine Rheumadecken angeboten, es gibt einen Karton mit Readers Digest und Donald-Duck-Heftchen und eine Toilette.

Dann passiert die ganze Fahrt: Nichts.

Ich kann fernbussen empfehlen.


Bytheway: Der Stau war wegen weil die am Freitag den 13. ein Schanzenskispringen veranstaltet haben. Der Verkehr wurde durch das Kaff umgeleitet, weil die Bundesstraße Schanzenskispringerparkplatz war. Aber ich unterstütze ja Skisprung.

in weiteren News werde ich das Kalenderjahr wohl ohne Fenstergriff beenden.

Freitag, 6. Dezember 2013

Nachts früh um 4 Uhr aufwachen, weil einer schreit.
"Licht, Licht!"
Ein erboster Männerbariton hat sich im Treppenhaus verfangen und irrt blind umher.
Warum irren solche armen Orientierunglosen dann immer nach oben?
Ein unsinniger Fluchtreflex.
Unten ist normal die Tür.
Selbst eine Deckenluke oder ein Hubschrauberlandeplatz wären dem armen Geschöpf in seiner Situation kein Ausweg.
Er konnte keine weiteren verständlichen Ausdrücke mehr artikulieren; oder war es Yeti-Sprache?
Ein Weihnachts-Christ , wer so einem hackevollem Dahergelaufenen Obdach bietet.
Und wenn er dann meint, er wäre ein arbeitsloser Schreiner aus dem Ausland und seine derfrohrene Lady sei schwanger vom Heiligen Geist, ob sie reinkommen dürften -grad jetzt zur Weihnachtszeit!
Wenn man keinen Hirtenstall vorweisen kann,
wie wär's für ihn im Fahrradkeller?
Letztes Jahr hat mal einer unter die Kellertreppe geschissen.
Vielleicht isses auch der Sankt Nikolaus oder eher ein Knecht Ruprecht, so wie der sich benimmt.
Stiefel mit Nüssen und Mandarinen waren morgens jedenfalls keine da.
Wahrscheinlich hat irgendein Amt ihm sein Gewerbe ruiniert wegen Auflagen und Verordnungen.
Draussen pisst es kalt.
Da kann man keinen rausschicken.
Aber er hat andere wachgebrüllt.
Sie drohen mit der Polizei
und bald brüllt er draussen weiter
in der Kälte.
und Nikolaus, den gibt's nicht mehr.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

So ein Pinsel!

Ich hab den Griff vom Dachfenster runiert. Man kann ihn jetzt drehen ohne das Fenster aufzugriegen.
Wer möchte nicht lüften, der mal Monate Enthaltsamkeit, Selbstkasteiung und lukullischem Zöllibat gefröhnt hat!
Um die Ecke bauen die Fenster ein. Ich hatte von denen einen hergeholt, der hat mir seine Visitenkarte aus Thermopappe dargelassen und wollte das Fenster rausreissen mit Dachziegeln.

Der Vermieter hat seinen Fenster-Man, der hat mich dann heut VOR ACHT rausgeklingelt, wegen Termin.
Es gibt Leute, die telefonieren vor Acht: badische Handwerker. Sauber!!!
Es kommt um nach 12 einer vorbei, solche Leute kenn ich von Dorf-Festen, wie Flosser Kirwa oder Eschenbacher Pumpenrevival: zwischen 40 und 50, halblange RobinHoodaberDauenwellenmatte, Schnauzer!, Jeanshemd, die hören Led Zeppelin u Frank Zappa, und hat dabei: 2 Gliedermaßstäbe (Meter) und einen Stift. Was er nicht dabei hatte, waren Schraubenzieher, Hammer, Multitool, ... aber ich hatte.
Somit hatte er das Fenster von innen aufbrechen können, und dabei festgestellt, das Getriebe sei hin, weil es ihm in Bröseln entgegen kam.
Er bringt so ein neues Getriebe. #VeluxFenster
Er hat dann noch so aüßerliches Blech abgeschraubt und ist dazu aufs Dach raus! Er war dann außerhalb des Gebäudes - wie der Mond! Aber wir konnten noch verbal kommunizieren, und er hat alles geschafft.
"Haben Sie noch eine Schnur?" hat er mich gefragt.

Jetzt binde ich mein Fenster immer zu, bis er ein Schloß bringt.


in weiteren News haben mich heut 2 Leute für Südamerikaner gehalten: die Dame vom Gesundheitsamt, und das Kind vorhin am Lorettoberg ("Mama, da is grad ein Indianer vorbeigegangen!")

und das 2007er Album von Grand Daddy I.U. kann man sich hier anhören.
Ich bin amtlich uneingeschränkt tauglich. Prost!

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Sonnenuntergang Kybfelsen gestern





für Beschreibung Untertitel zwischen Uhr und Zahnrad rechtsunten im youtube-Menü aktivieren

Sonntag, 1. Dezember 2013

Der Terrakotta-Teelicht-Ofen

Das Weiße da draußen hat zu tun mit der Kälte. Schuld daran sei die Ekliptik-Schiefe der Erdachse, sagen die Wissenschaftler. Es ist der Winter, sagt Schmidtchen Schmidt.
Die Kälte geht durch die Landschaft, durch die Häuser, durch Mark und Bein und macht schlechte Laune.
Was kann man also tun, wenn der Heizmaterialzulieferer zugleich der Vermieter ist und eine Mieterhöhung mit den plötzlich gestiegenen Rohölpreisen von 3.irgendwas auf 11.irgendwas pro Einheit innerhalb eines Jahres rechtfertigt und man diesem Vampir nicht noch weiter den Rachen stopfen will?
Ich hab mir jetzt einen Terrakotta-Teelicht-Ofen entwickelt,
 dazu brauchen wir:
- ein Stövchen,
- 3 verschiedengroße Blumentöpfe,
- 1 Groschen,
- Teelichter,
- Feuer (Kinder aufgepasst!)

Der größte Blumentopf sei quadratischen Grundrisses, alternativ tut's auch eine solche Kuchenform, wer hat.
Er fungiert als Brennkammer des Ofens, wenn wir es mit beispielsweise 4 Teelichtern bestücken.
Darob stürzen wir upsidedown den nächstgrößeren Blumentopf, so dass an den 4 Ecken der Brennkammer Lüftungslöcher zum Gasaustausch bleiben.
Bündig abschließend darauf den übrigen Blumentopf in analoger Ausrichtung (auch verkehrt herum).
Auf's Loch oben den Groschen.
Die ganze Pagode stellen wir nun auf das Stövchen.

Wenn kalte Luft schwerer ist wie warme, so breitet sie sich am Boden aus, macht kalte Füße und findet auch das Zugloch der Brennkammer. (1)
Durch die Thermik der von den Teelichtern angeheizten Luft, wird neue kalte Luft so in die Brennkammer gesogen und bietet für die Verbrennung notwendigen Sauerstoff (H+). Ach die kalte Luft im Raum wird schon weniger.
Durch das Feuer der Teelichter in der Brennkammer wird die Luft dort erwärmt, steigt in die primäre Speicherkammer (Basisspeicher) und erwärmt dieselbe. (2) Durch die Lüftungslöcher an der Schnittstelle Brennkammer/Basisspeicher findet der Gasaustausch verbrauchten CO²s statt; auch Wärme steigt schon in den Raum. (3)
Die heißeste Luft steigt durch die Korridoröffnung bis zum erweiterten Speicher und erhitzt diesen erst recht. (4)
Ein Groschen ist geeignet, um die Hitze im erweiterten Speicher zu halten, wenn der Blumentopf auch dort ein Loch hat.
Teelichter brennen 4-6h; durch die wesentlich höhere Wärmespeicherkapazität von Terrakotta verglichen mit Luft strahlt der Ofen noch nach, wenn die maximale Brenndauer überschritten ist.
Aber dann geht man eh ins Bett.
Für kleine Wohnungen ist dieser Ofen sehr geeignet um einem überteuertem Heizöl-Lieferanten mit Knoff-Hoff ein Schnippchen zu schlagen. Die günstigsten Teelichter finde ich zur Zeit bei Norma, für 2,99€ 100 Stück. Heißt: nicht erfrieren für nicht einmal 12c/Tag :)


in diesem Sinne,
einen wohligen Advent!

Dienstag, 26. November 2013

Samstag, 16. November 2013

Der geschopfte Tintling - das Flittchen unter den Waldgemüsen

In der Reihe "Mykologie für Anfänger" geht's heute um einen besonders geilen Pilz - für mich die kulinarische Entdeckung des Jahres: der Schopf-Tintling
So grauslich findet man ihn oft am Wegesrand stehen

oder in der Wiese - auch jetzt noch zu fortgeschrittener Jahreszeit im milden Breisgau. Dann jedoch ist es zu spät. Zu genießen ist das Ding nur wenn es jung ist, und halbwegs knackig. Sieht dann spitz aus und schmeckt so fancy würzig peppig. Nach Rettich, sagen manche.
Sofort Zugreifen und ab in die Pfanne damit, wenn nicht roh vernaschen, wer es nötig hat! Sie sind nicht giftig. Erst im Alter sind sie ungenießbar und zerfließen unansehnlich schleimig schwarz.
Selbst eine Nacht auf Eis gelegt geht noch, aber der man merkt schon den beginnenden Verfall der Schönheit.

Bei der Vorbereitung sollte man das Kleidchen ausziehen, bevor man mit dem Messer kommt. Manchmal verbirgt sich darunter nämlich eine Schnecke, die schon nagt.
Hier nicht; aber man kann nachvollziehen, warum er von Kennern auch "Spargelpilz" genannt wird.
Zur Zubereitung erhitze ich grünen Kardamom in Raps-Öl (in alten Pfannen lernt man das Braten), schwitze kleine Ingwer-Würfelchen darin her, und hitze die Pilz-Fetzen nur kurz auf, bevor sie zerfallen. Petersilie daruntermischen, was für ein Vergnügen!
aber kann ja jeder machen wie er will.

Dienstag, 12. November 2013

Der Sachbearbeiter ist schwerlich zu erreichen. Auf die E-mail reagiert er nicht.
Die 0800-Hotline sagt automatisch:
"Wenn Sie Hartz4-Fragen haben, tipsen Sie bla. Wenn Sie was anderes wollen, ..."
Der nächste Roboter sagt: "Ja, wir haben auch gehört, dass sHartz4 im neuen Jahr erhöht wird. Wir machen dass automatisch, Sie brauchen sich um nix kümmern. Ansonsten sind alle Leitungen belegt, sprechen Sie auf den AB und wir rufen zurück." Will ich aber nicht.
Ich probier's wieder, wann anders.
Am 3. Tag erwische ich einen Menschen am Telefon und stelle die Frage, ob ich die 72€ für das Gesundheitszeugnis bzw die 40€ für den Erste-Hilfe-Kurs erstattet griege.
Die Dame notiert's.
Gestern mitten beim Joggen ruft mich dann mein Sachbearbeiter an: "Nein."
Weil der Deal des Jobcenters ist, einen in sozialversicherungspflichtige Arbeit zu griegen.
Ein Arbeitsloser, der Beamter würde, sowas unterstützen sie nicht.
So läuft's.
Und die Reichen werden immer reicher und die armen Armen ... .

Aber Pharaonen sind alle tot, Prekariat gibt's in Ägypten heut noch. Siehst, wer überlebt.
Auch das Römische Reich mit Patriziern und Plebejern ist untergegangen.
Lernt der moderne Staatsapparat was da draus? Bis jetzt nicht.
Das Kastensystem wird beibehalten, nicht nur bei der Lagerung  von Getränkeflaschen.

Freitag, 8. November 2013

Ein Jahr Hartz 4 - Juchuh!

Also ich leb noch, aber wie! Schnell ist sie eigentlich nicht vergangen, diese Zeit.
Ich hätte ja durchaus auch gearbeitet, wenn sich was ergeben hätte.
Bewerbungen hab ich geschrieben, Vorstellungsgespräche absolviert.
Paar mal war ich kurz davor, Arbeitsverträge zu unterzeichnen, aber dann doch nicht.
Die Jobs für Arbeitserzieher in dieser Stadt sind nicht so zahlreich gesäät.
Zumeist sind es kleine soziale Einrichtungen, die selber am Tropf des öffentlichen Haushalts hängen und aus zwei halben SozPöd-Stellen, + Praktikanten und FSJler bestehen - so wird wichtige Arbeit an den Menschen geleistet - oder große Produktionsbetriebe mit BurnOut-Abo. Denn gespart wird am Personal. Arbeit gäb's genug. Ein FSJler beaufsichtigt allein über 20 Arbeiter mit Einschränkung, und erst wenn dem seine Zeit vorbei ist, würden sie wieder einen suchen, der dann uneingearbeitet komplett die Situation übernehmen sollte, .. nee, die Arbeitsbedingungen heute sind schlecht. Man sollte nicht so hart arbeiten. Jeder zweite Deutsche leidet unter Stress, jedes Jahr sterben mehr Leute durch Selbstmord, als durch Verkehrsunfälle, Mord & Totschlag, HIV und illegale Drogen zusammen. Und was machen Sie für Kampagnen wegen Strassen- und Geschlechtsverkehrssicherheit und gegen Drogen! Aber für eine gesunde Psychohygiene machen sie nix!
Alles wird t€uerer, die Arbeit wird immer mehr, aber die Leute immer weniger.
Die gleichen Haribo, die im Rewe vor 3 Jahren 65c gekostet haben, kosten jetzt 89c, die Flasche Bier stieg im gleichen Zeitraum von 75c auf 99c - das ist eine Preissteigerung von Grundnahrungsmitteln in 3 Jahren von ungefähr 25% Aber Hallo!!!
Bevor man sich in diese Mühle aus Rödelei reinknechtet, bei der die reichen immer reicher werden und den Armen die Arme abfallen, mach ich lieber nix und sammle Farben.
Als Hart4ler zahlen die einem eine Bude in dieser schönen Stadt, wo viele von weit her kommen und dann nur 2 Wochen Zeit haben, die Vorzüge dieser Region zu genießen.
Wenn mann ein Jahr Urlaub hat, kann man viel wandern und so. Dieses Jahr war ein gutes Pilzjahr. Herrlich, die wechselnden Farben der Jahreszeiten zu genießen!
Der Deal dafür ist, dass man sonst nirgends hin kann, weil man muß Jobvorschläge vom Vermittlungs-Agenten im Postkasten innerhalb 3 Tagen beantworten.
Ich hatte Glück mit meinem Fallmanager. In einem Jahr het er mir nur 3 Vorschläge zugesandt, wo man dann halt hingeht. Ansonsten musste ich nur 6 Bewerbungen alle 2 Monate schreiben, für die ich leider zu wenig qualifiziert war oder die dann doch einen anderen genommen haben, die einen roten Faden im Lebenslauf hatten. 2x hätte ich fast eine schöne Arbeit bekommen, aber die einen hatten dann doch kein Geld, weil soziale Gelder gestrichen wurden oder weil die Geschäftsleitung dann doch lieber einen Typ Feldwebel als einen modernen Pädagogen gehabt hätten. Jedenfalls halten einen Arbeitgeber oft über mehrere Monate in hoffnungsvoller Zusage hin, um einen dann vor Vertragsabschluß doch fallen zu lassen. Ja, das kann deprimieren.
Noch schlimmer jedoch ist die soziale Unwertschätzung und die sinkende Teilhabe.
Freunde, die mehrere Monate in nicht-westlichen Kulturkreisen verbracht haben und zurückkommen, merken an, wie krass man bei uns nur auf seinen ausgeführten Beruf reduziert wird. "Und, was machst Du so?" "Ich bin ____________." --> Schublade weiter oben oder weiter unten. Und weg sind sie, die Mädels.
Einen Sixer auf ne Party mitbringen oder anderen Geschenke machen, ist auch nicht mehr drin.
Die soziale Teilhabe ist heutzutage abhängig vom Geldbeutel.  Live-Kultur oder Innenstadklubs sind was für andere. Die Freunde, die rödeln, machen da mit und man selbst muß sehen wo man bleibt.
Dabei muß man sehr aufpassen, dass man nicht auf dumme Gedanken oder in schlechte Gesellschaften gerät - dann lieber gar keine.
Man dürfte zusätzlich noch einen 450€ Job machen, davon darf man dann aber nur 110€ behalten. Und bei diesen Jobs muß man doch 3x die Woche zu früh aufstehen. Auch bei Regen.

Noch paar Tips für Hartz4ler:
- die zahlen einem ein polizeiliches Führungzeugnis, wenn man eins braucht,
- es soll 120€ Kleidergeld im Jahr geben,
- neuer Personalausweis soll umsonst sein,
- die syrische Gefangenenlagerdiät: Kartoffeln und Wasser
- saisonales Gemüse vom Münstermarkt
- bei der Krankenkasse gilt man als Härtefall, aber wenn man sich die Zähne machen lässt, zahlt man trotzdem für jeden Zahn jenseits der Eckzähne die Farbe selber. Es soll in Freiburgs Norden auch einen "Robin Tooth" geben, der von den reichen mehr kassiert und es den Armen umsonst macht, wenn er merkt, dass man mitmacht - Zahnseide undso. Einfach mal umhören.
Wenn noch wer andere Tips hat, bin auch ich dafür dankbar.

Bezeichnend für das Jahr der Schlange - die ganze Zeit im Dreck kriechen und bei der richtigen Gelegenheit zuschnappen - hab ich jetzt für mich ein kleines Schlupfloch zur Perspektive entdeckt:

 Ich werd' Beamter!

Und ich werde ein guuuter Beamter sein, und wenn alles glatt läuft bin ich in nichteinmal mehr so langer Zeit, wie ich mich schon gegen Arbeit sträube, PENSIONÄR.
Jetzt muß ich nur noch den medical Check stehen. Dabei prüfen die einen auf Herz und Nieren, was machbar ist. Nur was eine Herausforderung ist, ist der BMI. Das hat nicht mit BierMaß intus zu tun, sondern mit Bauch.
Jetzt komme ich aber aus einer Kultur, in der Bauch traditionell ein Zeichen von Gesundheit und Wohlstand darstellt, ferner psychische Resilienz. Zwar bin ich nicht so fett wie der Buddha, aber für das Land BaWü sollte ich 20kg runtermachen!
10 Kilo, OK. 12 vielleicht. Aber ZWANZIG? Wäre ich da noch der Juff?
Das ist die Herausforderung. Das Amt zahlt mir keinen Zumba-Kurs. Jetzt hab ich vor 3 Tagen das Joggen angefangen, die alte Hantel vom Sperrmüll aktiviert und schau jetzt mal, was geht. Also 20 Kilo werde ich nicht schaffen, aber es ist mal ein Anlass zu workouten. Im hiesigen Kulturkreis sehen die die Bäuche halt auch anders. So ein - zwei Kalorien hab ich schon verbrannt.
Es gibt Ganzheitliche, die behaupten, im Fett des Körpers würden auch Geschichten gespeichert, die man mit sich herum trägt, an denen man noch zu knabbern hätte. Wenn jedenfalls nach hartem WorkOut nachts in einem Traum gleich drei ExFreundin auftauchen, kann das sein. Man darf gespannt sein. Sind noch knapp 4 Wochen bis zum Arzttermin.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Nicht dass ich Fußballfan wäre...

aber wenn der SC schon mal international spielt und man Zeit und Lust hat auf ein kaltes Gezapftes aus Naturhopfen, dann ist die kleine Kneipe gut.
Ich komm also in die Kneipe, und dann läuft RTL!!!
Ja: Sky berechnet jetzt neuerdings seine Gebühren nicht mehr nach den Quadratmetern des Etablissements, sondern nach der Dichte der Bebauung um die Kneipe.
Der Wirt müsste also jetzt 400 statt vorher 220€ Zahlen. Wahnsinn! Pro Monat!
Sky sind garstige Blutsauger.

By the way: Ich schau ja eigentlich kein RTL, aber dass es Boris Becker nötig hat, sich zum Kasper zu machen indem er sich auf Tortenschlachtenduelle mit irgendwelchen Unterschichtencomedians einlässt, ist bedauerlich. Es zeigt, dass er mittlerweile mehr Sorgen hat als Würde und ihm sein Geld wichtiger ist als mein Respekt.

Dienstag, 15. Oktober 2013

Ein treuer Gefährte

Dieses Jahr starb irgendwann der Hund aus meiner ehemaligen WG, "Diego", der erste Hund, den ich mochte. Ich hab es zu spät er fahren, hätte aber auch nichts machen können. Fast 10 war er, bevor seine Bandscheiben die Nerven zuerst zu den Hinterläufen abklemmten, dann zu den vorderen auch, wie es bei heute domestizierten Großhunden normal ist.
Hach was hatten wir für eine schöne Zeit! Er hat sich immer gefreut, wenn er einen vertrauten Mensch auch nur wahrhnahm, wenn dieser noch im Treppenhaus war. Und brav war er!
Als ich weggezogen bin hatte ich erst erkannt, was ich an ihn hatte. Er war mehr als nur Verwerter von Sauereien, die beim Kochen und Nähren auf den Boden fallen.
Einer, der da war und einem immer das Gefühl gab, etwas wert zu sein.
Seine Vergangenheit lag irgendwo im Dunklen, aber er hat auch nie nach unserer Vergangenheit gefragt, sondern uns so angenommen, wie wir sind. Er konnte ja nicht sprechen - was man auch sehr an Haustieren schätzt. Sie wollen halt Futter. 
Nicht nur den Nahrungstrieb emotionalisieren die aufs übertriebenste, sondern auch bei anderen Gelegenheit faszinierte Djegos Gehabe. Wie er immer bei Quitsche-Figuren oder Welpen ausgeflippt ist :) Eigene Kinder selber blieben ihm jedoch versagt. 
Ein fremdbestimmtes Leben für einen Träger eigener Willenskraft.
Am Anfang war es schon plaglich, bis man ihn soweit hatte, bei Ampeln anzuhalten, Sitz zu machen, andere seiner Art nicht freudig zu begrüßen sondern dort nicht mehr hinzulaufen. 

Viele Hunde bekommen Krebs.

Menschen am Sterbebett bereuen am häufigsten, ein fremdbestimmtes Lebens geführt zu haben, verbal - versteht sich. 
By the way:                                                                                             
Wisst ihr was Einstein bei seinem Tode der Krankenschwester auf zu letzt gesagt hat?
Keiner weiß es. Sie konnte kein Deutsch. 
Das nur am Rande.
"Komm, spiel' mit mir!"
Von was hat der Hund immer nachts geträumt, wenn er so gezuckt hat?
Aber er hatte es ja gut bei uns. Er hat immer so dankbar getan. 
Ich würde mir ja selber keinen hertuen wollen. Wenn sie klein sind, dann sind sie ja noch süß, die Zwackerln. Aber die haufen Scherereien! Dann zerbeißen sie etwas. Nacht den Pflicht-Bissen kommen die Kür-Bisse, ...
Die ersten 3 Jahre sind hart, bis beide ein Akzeptables Auskommen haben, und die letzten 3 Jahre, wenn die Operationen kommen und man Job und Bude schwerer findet. 
Hundehaltung animiert zu Bewegung.
Lieber Blumen!










In Deutschland lebten 2008 5 Millionen Hunde.
Somit hätte jeder 40. einen Hund.



Hätten die ein Walrecht, hätte die Merkel auch einen Hund.





     ☼2003     Djego   † 2013

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Lektionen aus Syrien

Ein reicher Mann, arm an Geld, geht zum Markt aus Bedarf an Kartoffeln.
Und mitten zwischen all den Menschen steht plötzlich vor ihm: sein verschollener Kollege, von dem er nur wusste, dass dieser vor 5 Jahren zurück musste, nach Syrien.
Der Mann hatte sich oft in letzter Zeit Gedanken gemacht, was wohl aus seinem netten Kollegen geworden war, seit dieser damals dem Ruf seiner Heimat gefolgt war, jedoch gab es keine Spuren von dessen Verbleib oder Konstitution.
Lebte der Kollege noch? und wenn, wie? Würde man überhaupt etwas vernehmen, wenn es den Kollegen erwischen würde - oder wird dieser für immer Erinnerung bleiben, eine Rolle in einem kleinem Kapitel im Drehbuch des Lebens?
Und wenn so ein Kamerad dann plötzlich vor einem steht, leibhaftig, was gibt es für größere Freuden?

Später erzählte der Syrer, wie es ihm ergangen war:
Die ersten beiden Jahre ging es ihm gut, dann wurde er, weil noch keine 40 Jahre alt, vom Staat zum Militär eingezogen. Weil er aber das Regime nicht so ganz cool fand, wurde er dort ein halbes Jahr eingekerkert.
Dann kamen die Fundamentalisten und haben ihn wiederum eingekerkert, weil er ja bei der syrischen Regierung in der Armee war.
Für alle, die es nicht wissen: es gibt da den Assad, der ist Diktator und will angebetet werden. Dann gibt es noch rechtsradikale Fundamentalisten, die wollen einen Gottesstaat errichten. Und dann gibt es noch die normalen Leute, die wollen eigentlich nur ihre Ruhe haben. Das sind die Guten. Von denen gibt es in jeder Stadt 2 oder 3 geheime Rebellen. Das aber nur am Rande.

Nachdem der verschollene Kamerad also auch wieder irgendwie den Schergen der Fundamentalisten entkommen war, musste er sich 2 Wochen in einem Felsloch verstecken, weil seine Ortschaft überfallen wurde und die Bösen vor den Höhlen warteten. Nachdem er 14 Tage seine Beine nicht bewegen konnte und sich nur aus einem Rinnsal im Stein und von Kippen ernährt hatte, zogen die Bösen ab.
Dann wollten sie ihm eigentlich die offenen von Trombose schwarz gefärbten Beine abnehmen, haben sie aber nicht. Er begab sich auf die Flucht, in einem Tiertransporter zwischen Kamelen in den Irak.
Dort meinten sie, dass ihn im Irak jeder erschießen würde, weil er mal ja bei der Regierung gewesen war, und führen ihn zurück.
Dann machte er sich auf zur Jordanischen Grenze. Die Grenzer sagten, dass sie einen, der ein wenig Ahnung von Satellitenbildern und Fernerkundung hat, in ihren Land nicht wollen und haben ihn 300 km in die Wüste richtung Irak gefahren und mitten in der Wüste ohne alles frei gelassen.
Der Flüchtling schlug sich dann 1,5 Monate lang durch Wüste. Tagsüber ruhte er in den Schatten spärlichen Buschwerks, nachts zog er weiter. Er ernährte sich von Eidechsen und Säften eigentlich giftiger Kakteenwurzeln.
Irgendwann erreichte er einen Beduinenstamm, und weil er der Fern-Cousin um 4 Ecken von einem den Beduinen Bekannten war, halfen ihm diese zurück an die Grenze zu Jordanien.
Die Jordanier haben ihn wieder zurück in die Wüster gefahren.
Nach 1,5 Monaten war er wieder bei den Beduinen. Die meinten, er müsse halt bei ihnen bleiben, als Beduine. Doch wenn böse Schergen kämen und ihn dort entdeckten, wäre das schlecht für den ganzen Stamm. So schickte ihn der Beduinenhäuptling mit seinem Sohn und paar Kamelen und Schafen zurück an die Grenze, wo sie einige Wochen einen auf normale Hirten machten, in Sichtweite der jordanischen Grenzer.

Über die Zeit gelang es dem flüchtigen Syrer, über den gemeinsamen Dialekt und weil in Syrien die Kippen billiger waren, in Kontakt mit einem syrischen Grenzer zu kommen.
Der Grenzer meinte, es gäbe keine Chance, nach Jordanien reinzukommen, außer 30 Sekunden lang nachts um halb eins, bei der Wachablösung.
Mit Nachthemd und Rucksack gelang es so, dem kühnen Flüchtling, die verpennten Wachen freundlich grüßend, durch die Reihen zu spazieren und nicht aufzufallen.

Nach einem Marsch von einem Tag und einer Nacht gelangte er in die jordanische Hauptstadt zur deutschen Botschaft, die aber an dem Tag geschlossen hatte.
Polizisten, Telefonanrufe, irgendwie kam er doch rein, und der Botschafter meinte, weil er kein offizieller Flüchtling war, konnte er nicht offiziell ausreisen nach Deutschland, wo er eine Einladung als Gastwissenschaftler von seinem alten Prof hatte.
So fuhren ihn die Jordanier wieder zurück an die Grenze, denn er musste noch 2 Tage in ein Flüchtlings-Camp, um den offiziellen Flüchtlingsstatus zu erlangen.

In Gefangenschaft und auf seiner eineinhalbjährigen Flucht hatte er einiges erlebt. Er hatte 2 Brüder und 2 Schwestern verloren, er hatte sich 5 Kugeln eingefangen, die man einfach selber mit dem Messer entfernt, er hatte unter Folter einige Zähne verloren, das Knie hatten sie ihm übel bearbeitet.
Er unterhilt sich mit seinem Kameraden, als dieser eine Kugel einfängt, ihm übers Knie fällt und ihm den Schoss einsaftet. Man kennt da keine Trauer mehr, in Syrien. Man sucht ein Loch, verscharrt den und ist froh um das eigene Leben.
Einmal sei er zu 70st (!) 14 Tage lang auf 20m² eingesperrt gewesen, wo man sich nicht mal mehr rühren konnte. Die Gefangenen selber hätten dann immer 3-4 von ihnen rausgegeben zur Folter, dass sie sich wenigstens ein bisschen die Schultern rühren konnten. Die Gefolterten kamen dann wieder und wären eh erstmal 3-4 Tage so fertig, dass sie nichts mitbekommen hätten. Die Mithäftlinge umsorgten sie mit dem was sie hatten: nur Wasser und einmal am Tag ein Stück von einer Kartoffel beißen.
Aber nichts sei am Ende so schlimm gewesen, wie die Zustände im jordanischen Flüchtling-Camp, wo sich die Gefangenen gegenseitig umbrachten für einen Schluck Wasser - von den internationalen Hilfsgeldern Fehlanzeige.


Naja, hat ja dann alles geklappt, und so stand er plötzlich frisch und munter vor seinem erstaunten Kollegen - kein graues Haar mehr als vor 5 Jahren und immer noch der gleiche Kindskopf.
Der Mann wollte wissen, ob ihm der Allah wohl geholfen hätte.
Der Syrer entgegnete, er glaube an das Gute. Wenn man gutes tut, käme gutes zurück. Wenn man nichts schlechtes täte, sei einem das Glück hold.
Das wichtigste im Leben sei Gesundheit von Fuß und Kopf (phys.& psych.), dann Familie und Freunde/Netzwerk. Hätte er nicht immer wieder die Hilfe von Verwandten und Bekannten gehabt, wäre er nicht soweit gekommen.
Das kann man daraus lernen. Und:
Um Eidechsen zu fangen, braucht man ein Feuerzeug mit so heller Lampe. Wenn die Eidechse das Licht nachts sieht, bleibt sie stehen und man kann draufhauen.


Der reiche Mann, arm an Geld, war nachhaltig beeindruckt.
Eines freitagnachts um halb 12 kam er an einer Kirche vorbei, auf deren Stufen relativ einsam eine schöne Isomatte und ein Wanderrucksack verblieben waren. Die Kirche unweit des Supermarktes mit Alkoholverkauf bis 22 Uhr ist nachts ein Treffpunkt von Jugendlichen, Säufern und allerlei Gesindel, obwohl sie zugesperrt ist.
Später auf dem Heimweg nachts um 3 kommt der Mann wieder an der Kirche vorbei. Die Isomatte war weg, das Gesindel auch. Mutterseelenallein stand da nurmehr der Rucksack. Wo war sein Träger? Hatte den der Alkohol seinen Rucksack vergessen lassen?
Der Mann nahm den Rucksack ersteinmal in sein Appartement, um zu untersuchen, ob der Inhalt Schlüsse auf den Eigentümer zuließe. Es fanden sich jedoch keine persönlichen Gegenstände darin, jedoch Sachen, die dem Besitzer von Diensten sein können: ein Schlafsack, Besteck, Handyladegerät, Präser, Psychopharmaka und ein Speichenschlussel.
Um halb 4 streifte der Mann nocheinmal um die Kirche mit all ihren Nischen, den Rucksack dabei, aber keine weitere Menschenseele war mehr unterwegs.
Doch der Mann war ein guter Mann und wollte den Rucksack montags ins Fundamt bringen, das jedoch nachmittags nicht mehr geöffnet war.
Dienstag vormittag stand er wieder vor dem Fundbüro mit der guten Intention und traf dort zufällig auf einen alten Bekannten aus seinem Netzwerk, der etwas anderes im gleichen Gebäude zu erledigen hatte. Wenig Zeit hatte dieser, wie immer; man sieht sich selten, der Bekannte ist viel beschäftigt. Der gute reiche Mann, arm an Geld, wenig, und so kam eins zum anderen, so dass der gute Mann zwei Wochen später nicht mehr ganz so arm war, wegen Beschäftigung bei seinem Bekanntem aus seinem weiteren Netzwerk, den er zufällig traf, als er ehrlich den Rucksack abgeben wollte.

Also tu Gutes und pflege dein Netzwerk!

Sonntag, 22. September 2013

Seminar:

7h Seminar - 350€



Alternativ biete ich nächsten Sonntag das Seminar:

"Elemantarwesen, Kobolde und andere Gespenster"

in Form einer meditativen Wanderung 
7h - 100€
dabei gehen wir aus der Stadt heraus und in uns hinein,
erspüren die Umwelt und ihre Wesenhaftigkeiten,
es gibt Meditationen und Wahrnehmungsübungen,
feinstofflich und grobstofflich
und danach eine fröhliche Einkehr in ein Lokal.

Ort: Wiehre
Zeit: 11 - 18.00 Uhr
Voranmeldung erwünscht, im Kontaktformular unten auf der Seite
Mitzubringen: bequemes Schuhwerk, Vesper, das Geld

Sonntag, 8. September 2013

Innehalten

Und wieder einmal bin ich dem Gevatter Tod von der Schippe gesprungen. Und was haben wir daraus gelernt? Das
 
ist KEIN schmackhafter Speisepilz! 
Die Pilzsaison war bis jetzt nicht soo ergiebig, umso größer war die Freude über den vermeintlichen Schwefelpohrling an einem Kirschbaum am Ölberg. So einer hatte schonmal sehr lecker geschmeckt: nach Hähnchen-Filet. 
Eine leckere Brühe daraus sollte am nächsten Tag mein Festmal werden. Er roch eigentlich sehr gut. Aber dann der erste Bissen: Igitt! Wie Medikamente von Bayer schmecken oder chemische Drogen riechen. Ich wollte es nicht wahrhaben und hab erst beim dritten Bissen beschlossen, dass dieses Essen in die Mülltonne sollte und nicht meinen Körper. Hinweg damit - Problem gelöst.
Im Verlauf der nächsten Stunden wurde mir immer schlechter. Aber es war eine Geburtstagsgrillparty bei einer angesagt, wohin ich mich schleppte. 
Obwohl ich eigentlich ein Freund bin von Bier und Grill-Duft, machte sich mir dort vermehrter Un-Appetit breit, kombiniert mit steigender Reizempfindlichkeit gegenüber Geräusche, Berührungen und Aromen. Ich musste die Festivität vorzeitig verlassen, bevor sich dort mein Innerstes veräußert hätte.
Auf dem Fahrrad begann der Schüttelfrost, aber ich kam heil zu Hause an. Fieberschübe setzten ein, gepaart mit krasser Temperaturunterschiedempfindlichkeit. Mein Körper verwandelte sich in einen elektrischen Bausch und mein Bewusstsein driftete ab in ein Delirium. Möglicherweise war der Pilz kein gewöhnlicher Gift-Pilz, so wie der Ölberg kein gewöhnlicher Berg ist. Noch nirgends hatte ich so fettes Efeu an Bäumen gesehen. Auf der Bergkuppe fand sich ein kultischer Steinkreis, weiter unten sogar Höhlen aus der Altsteinzeit.
dicker Efeustrang an Linde
eine Spanne breit !
Höhlenmenschenbutze
kultiger Steinkreis

Während draußen der Herbststurm mit garstiger Gewalt auf das Haus peitschte, konnte ich unter dem Einfluß der Toxine einen Blick in die Zukunft werfen:
Die Merkel gewinnt wieder, es wird sich nichts großartig ändern, nur alles wird teurer.


Das alles würde mir erspart durch Pilzgifttod. Wann würden meine Nachbaren mich entdecken, wegen Verwesungsgeruch? 

Naja, heut geht's wieder. Kamillentee hilft gegen alles. Seid vorsichtig, wenn ihr Pilze nicht kennt, oder sie scheiße schmecken!



Zum Sommerende noch ein depressives Gedicht deutscher Lyrik:


Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
                                                                           Rainer Maria Rilke

Sonntag, 1. September 2013

Ein schönes Männer-Spielzeug ist mir jetzt untergekommen:




Ich kaufe mir normal immer diese billig-Mp3player, dann ist es nicht so schade, wenn sie sich entscheiden, wieder aus meinem Besitz zu verschwinden, wie der in der Jacke beim NAS-Konzert. Hach, und da gibt's jetzt was beim Saturn, das kann Mp3s spielen
UND hat einen Lautsprecher extern zum chillen draussen (für die kleineren Sessions, wo der Rasta-Blaster übertrieben wäre)
UND vermag somit auch mehr Druck zu machen, auf die Kopfhörer, so dass man Podcasts in Regionalbahnwagons hören kann
UND der Clou:
Es ist ein Fahrrad-Vorderlicht !!!

In Opposition zum Lautsprecher sorgt eine Diodenleuchte in den Stufen "ganz hell", "nicht so hell" und "Strobo" für Verhehrssicherheit, wo mich doch unlängst ein Bulle gemahnt hatte, weil ich keines hatte.
Eine sehr praktische Erfindung, die viele Bedarfe erfüllt, und das zum Preise von 30€, wie eines üblichen billig-Mp3players. Ha, Kids im Nahverkehr: ich clash Euer Döhns-Phone!

Also es geht vom Sound her gut. King Earthquake-Musik scheppert zwar, aber liegt wahrscheinlich an deren basslastigen Aufnahmen.  Es hat eine Taste, mit der man Klänge wie Rock, Pop, Classic, ... schalten kann, 2 Gig internen Speicher und Speicherkartenslot für eine 32Gig Mikro-SD, wenn man das braucht.

Was es nicht hat, ist Batterie, bei einer angeblichen Akku-Laufzeit von 6-8 hora hängt man es halt daheim wieder an den Computer, aber irgendwann wird der Akku immer schwächer und die Akku-Laufzeit länger, aber so lange hatte ich noch keinen Mp3player; und keine Digitalanzeige hat es. So kann man bestimmte Lieder nur mit Durchskippen finden. Dazu gibt es 2 Tasten: Jede führt gleichzeitig 2 Kommandos aus: Track-weiter bei kurz drücken und Lautstärke bei lang drücken. Daneben finde ich es ziemlich, dass der Vorwärts-Button mit leiser belegt ist, und der Track-zurück-Button mit lauter ! Ich hätte das genau anders herum gemacht. Wahrscheinlich kommt der Entwickler aus einem anderen Kulturkreis, wo man rückwärts liest, oder hat es eine Frau entwickelt?
Durch die suboptimale Haptigkeit der Knöpfe passiert es immer wieder, dass man lauter will, aber versehentlich ein Lied zurück schaltet.

Insgesamt ist es aber als sehr positiv anzumerken, dass in der heutigen Zeit überhaupt noch etwas entwickelt wird, was auf so pragmatische Art, so vielerlei Nutzen bringt: mit 6 Knöpfen und einer Lenker-Halterung fürs Fahrrad. Da benutzt man dann auch mal das Vorderlicht, wenn man auf längeren Strecken nachts eh Musik hören will, so hat auch die Volks-Sicherheit was davon.

Es gibt die Geräte in den Farben silbern, blau und rot.


Fazit:
Preis: ***
Effizienz: **
Effektivität: ***
Wirkung: ***
Leistung ***
Design: ***
Haptik **
Bedienung ***
Finesse: ***

Intradiversitäts-/Multifunktionalitäts-Bonus: ***
-----------------------------
untermstrich:  TOLL !!!

Montag, 12. August 2013

Ein kleines Stück Afrika auf der Fensterbank

Eine Bekannte von mir war im Winter sich den Senegal anschauen und hatte mich gefragt, ob sie mir was mitbringen soll. Mir ist nichts eingefallen, was die da unten hätten, was man hier begehren und transportieren könnte.
Aus wissenschaftlicher Neugier habe ich ihr angeschafft, sie solle mir 2 Hände voll afrikanischer Erde mitbringen. In Dokus habe ich nämlich gelernt, dass die Wüste voll ist von Samen, und wenn dann mal da Regen kommt, alle paar Jahre, blüht alles voll auf.
Sie hat mir dann eine Plastiktüte mit ganz feinem gelben Sand mitgebracht, angeblich von einem senegalesischen Zwiebelacker. Die Spannung war groß, würde es jetzt eine Palme oder ein Kaktus?
Am Anfang habe ich die Wüste gewässert wie ein Platzregen und seitdem moderat.
Es ist was dabei herausgekommen, aber noch keine Blüte, bis jetzt.
Meine botanischen Kenntnisse reichen nur soweit, dass ich mit Bestimmtheit sagen kann: es ist keine Palme und kein Kaktus. Eine Zwiebel wird es auch nicht mehr.
Es ist grün, hat Blätter und Knubbel, die aussehen, als hätten sie unter anderen Umständen Blüten werden können. Der Wüstling ist jetzt ein halbes Jahr alt und misst von oben bis unten nicht mal 7cm. Meine Frage nun an die Kenner subtropischer Kräuter unter Euch: Was ist das für eine Pflanze? Wer mir als erster den kompletten lateinischen botanischen Namen liefern kann, bekommt einen fast nicht benutzten LED Duschbrauser mit durch Wasserdruck wechselnden Farben.

Mittwoch, 7. August 2013

Free Pischko!

Bild:100prozentfreiburg.com
Gestern abend um halb 10 war ich dabei, wie sie den Pischko inflagranti abgeholt haben. Der ganze Augustiner saß voll und keiner macht was - bis auf paar Buuh-Rufe. So sinds, die Leut! Alle lieben ihn, wie er mit seinem "BittschönDankschönProuscht" auf eigene Gefahr Freiburg mit Oettinger versorgt. Und dann, wenn er in Not ist, schauen alle zu. Da hat er seine Freunde. Loyalität und Zivilcourage kennen die nicht. Ich hab meine Gründe, mich nicht mehr mit der Staatsgewalt anzulegen, aber die ganze Jugend vor Ort auch?
Oder ist es ihnen egal?
Eine Sozialarbeiterin hat gesagt, dass früher, wenn 5 Erwachsene und ein Kind im Raum waren, dann haben sich die Erwachsenen unterhalten und das Kind hat gespielt, zugehört, und wenn es ihm langweilig war, ist es ins Bett gegangen.
Heute, wenn 5 Erwachsene und ein Kind sind, dann ist das Kind im Mittelpunkt und alle Erwachsenen machen um das Kind herum, verhätscheln, kümmern sich, und bringen.
Klar dass daraus ein passives konsumgeprägtes Selbstbild entsteht, dass die anderen um sich herum immer alles machen.
Hätte es was geändert, wenn man sich der Staatsgewalt entgegengestellt hätte?

Naja, die wissen schon, dass keiner mehr Widerstand leistet. Bei den Wasserbüffeln ist das noch anders: Da stellen sich die Starken vor die Schwachen.

Und jetzt?

Die Cops wollten sicherlich nicht sein Oettinger. Der Pischko griegt jetzt Ärger. Was Ihr machen könnt:
Es gibt ein T-Shirt zu kaufen, wo er 5€ 'von griegt. Ich grieg rein gar nix, nur die Shirtfabrik, die Post, der Fiskus und der Pischko.


für sie und ihn


UPDATE: Er ist wieder auf freien Fuß (siehe Kommentare unten), noch bevor jemand ein Shirt kaufen musste.



mehr über Pischko immer wieder schön auf fudder

Mittwoch, 31. Juli 2013

Der freche Vierling vom Butzenwald

Wenn sonst nix geht, muß man selber gehn.
Mein Fallmanager vom Arbeitsamt tut einen Scheißdreck, mich von der Straße zu holen. Da nutzt man die Feuchtigkeit der Regentage in ihrer Kombi mit der Sommerwärme, um mal zu schauen ob's nicht schon Schwammerln/Speisepilze) gibt.
Der Stadtwald von Freiburg ist ja da erfahrungsgemäß nicht so ergiebig, aber am Mount SchauInsLand hatte man schonmal Ernte.
Mit dem neuen Fahrrad nach Günterstal und weiter, bis der Berg zu steil wird und ab in die Büsche.
Eine Form des Wanderns, die man machen kann, wenn keine "Mädchen im weiteren Sinne" dabei sind, ist der free trial. Dabei folgt man nicht den markierten Wegen, sondern seinem offenen Herzen. Geleitet wird man dabei von geographischen Unregelmäßigkeiten, Wildwechseln und dem persönlichen Empfinden.
So fing eine fette Buche bergoben meine Aufmerksamkeit.
Fette Buchen hat man hier im Wald nicht so oft. Wie ein Zeuge Jehovas auf der Kaiserbrücke stand er da an einem Wegesrand, als würde er irgendetwas wollen. In 4 Stämme teilte sich sein Stock. Grund genug, ihm auf einer verewigenden photographischen Ablichtung derselben zu ehren:

Solche besonders gewaltigen Bäume sind meist Teil eines übergeordneten Kräftesystems in der Landschaft und zeigen mit Baumchakren in Form von besonders schön überwallten Astknubbeln oder fetten Ästen in die Richtung einer anderen geilen Stelle, wie alte Kapellen oder coole Orte. So war mein weiterer Weg klar: dem Ast nach. Trotzdem fühlte ich mich noch weiter von der vierstämmigen Buche gebannt.

Ich folgte anfänglich einem Wildwechsel zu einer schönen Sasse (wo Wildtiere nachts pennen) mit Bodenschleimern,
(Wusstet ihr, dass Schnecken Zwitter sind und mit ihrem Liebespfeil erst den anderen zu ihrem Geschlechtpartner machen?)
doch verlor sich der Wildwechsel alsbald in Unwegsamkeit. Ich sah mich veranlasst, durchs Gestrüpp nahezu senkrecht wieder auf eine befestigte Forstsrasse zu klettern, wollte aber weiter die vom Ast vorgezeigte Richtung verfolgen, unter Berücksichtigung weiterer ausserordentlicher Baumwuchsmerkmale.


Ich verließ die Forstraße, hielt mich an einem Trampelpfad, einem Teilstück des Kübfelsensteigs, folgte, um die Richtung des Astes zu halten, und aus Bequemlichkeit, wieder einer Forstraße. So gewann ich immer mehr an Höhe.

Der dichte Bodenbewuchs nahm mit der Höhe ab, die Hoffnung auf ein Speisepilzgericht am Abend stieg.

Ich näherte mich dem Kamm des Bergausläufers vom Mt. SchauInsLand und bewunderte die abwechslungsreiche Vegetation.
Bald würde ich dem Kamm erreicht haben, wo mich sicherlich eine herrliche Aussicht erwarten würde. Die aussergewöhnlichen Bäume nahmen relativ ab. Dann an einer Wegkurve lud eine Holzbank unter einer schönen Eiche zur Rast.
Ich hatte nun 2 Möglichkeiten: Entweder der Forststraße zu folgen und in bälde den Höhenkamm zu erreichen, oder einem Bergausläufer zu folgen, der an jener Stelle vom Hauptkamm bergab verlief und vielleicht am Ende einen Felsen mit 360°Rundum-Vision hatte.
Na, wenn man schonmal da ist, ... so ging ich den Ausläufer hinab. Es gab 2 Hochsitze, sonst nichts. Ich kehrte lieber um, bevor ich zu weit ins Tals kam, zur Bank. Unterwegs hab ich noch ein Vogelhäuschen repariert. 
Da wollte ich auf der schönen Bank unter der Eiche eine rauchen, eingedenk der Druiden, was übersetzt "Eichenkundige" bedeutet. Und danach weiter zum Kamm.
Aber Scheiße: der Tabakbeutel war weg!!! Der schöne blaue Tabakbeutel, den ich vor 3 Jahren im Leder-Unterricht angefertigt hatte. Wie oft hatte ich ihn schon verloren! Sei es diesmal das letzte Mal gewesen?
Weiter zum Bergkamm ohne Tabak, oder den ganzen Weg zurück?
Ich war zwar schon 2h unterwegs, aber auf meinen Wegen und Angesichts der wenigen Leute die unterwegs waren (manche arbeiten), und vielleicht läge der Beutel bald ums Eck, dieser Gedanke würde mir keine Ruhe lassen. Und wenn ich schon keine Schwammerln find', dann vielleicht wenigstens meinen Tabakbeutel wieder. 
Genervt ging ich also den Ausläufer mit den beiden Hochsitzen nochmal hinab und wieder hoch, da war er nicht. 
Den genauen Verlauf meiner Tour nachzuvollziehen, war schwierig. Ich hatte mich immer nach vorwärts orientiert. So kam ich auch immer wieder an andere Stellen, wo ich zwar falsch war, aber auch schöne. 






Insgesamt dauerte der Abstieg viel länger, wegen oft umkehren. Am wahrscheinlichsten hätte ich den Tabakbeutel verloren, als ich aus dem Dickicht senkrecht auf die Forstraße geklettert war. Meiner Erinnerung nach war dort zum einen eine Lärche, an der ich mich festhielt, zum anderen hohe Brennnesseln, denen ich aus dem Weg ging. Die Stelle war nicht leicht wiederzufinden.
Dann meinte ich, sie gefunden zu haben, aber dort war der Tabakbeutel auch nicht.

Irgendwann kam ich wieder zu den 2 Schleimern


und zu der komischen vierstämmigen Buche


und da lag er, mein Tabakbeutel!

Der ehrwürdige Buch' war noch nicht fertig gewesen mit mir. Irgendwas wollte er. Und so folgte ich direkt seinem Astzeig richtung dorniges Brombeerdickicht.
Hätte ich keine kurze Hose angehabt, wären meine Unterschenkel nicht so zerfetzt gewesen. Aber man redet sich ein, dass bei Männern offen blutende Wunden hormonell eine gewisse archaische Kampfgeilheit ausschütten, eine Art schmerzfreie Euphorie, und damit die Sache mit dem Tabakbeutel und dem vierstämmigen Buchenbaum vielleicht doch noch einen runden Abschluß erreichen könnte, warf ich mich wie ein John J. Rambo in den Dschungel, der Astrichtung nach, und dorthin, wo mir vorher auf dem Rückweg dieser dicke Zwiselbaum aufgefallen ist, der wie ein badischer Fasnachtshästräger eingekleidet war in kleinblättriges Efeu, womit er sich herausragend von den anderen Bäumen hier im Wald unterschied. Starker Efeuwuchs ist oft ein Zeichen von krassen energetischen Qualitäten eines Ortes.
Dieser genaue Ort befindet sich unterhalb einer Wegkurve, an der Äste und Stämme der Waldarbeit unachtsam in einen Bach geschüttet wurden.
 Auf 2m² dort, wo eigentlich das Wasser plätschern würde, stand ein intensiv aromatischer Geruch, dessen Quelle nicht ausfindigzumachen war.
Die garstigen Brombeeren taten ihr übriges, um diese Stelle zu verschandeln. Und so spürten sie meine geballte Tollheit, die sie selber verursacht hatten, plus einer erstaunlich aktivierenden Energie des Ortes, und jetzt ist es wieder schön da.

Ich wäre noch gern an diesem Ort verweilt, aber die Aasfliegen nuckelten bereits an meinen blutigen Schienbeinen und wollten meine Verwesung einleiten. Ich musste das weite suchen.

"Was hat man nun davon?" fragt der Verbraucher








Durst und Zecken.




Wenn man vom Schauinsland wieder nach Freiburg fährt, sollte man es sich nicht entgehen lassen, dem schönsten Biergarten Freiburgs einen Besuch abzustatten: St Valentin

Biergartentest Freiburg

Ein Biergarten ist ein Garten mit Bier. Somit fallen schonmal "Der Kaiser", "Der Stahl" und der Seepark weg, weil die haben kein Bier, nur Ganterbräu.
Im bayrischen Sinn ist ein Biergarten ein gemütlich beschaulicher Ort mit Kastanienbäumen, wo man der Hektik des Alltags entfliehen kann, wo Standesunterschiede aufgehoben sind, wo man sich trifft, um sich zu laben und einem eine Frau gutes Bier bringt. 
Sankt Valentin erfüllt das alles. Mitten im Wald gelegen, eine halbe Stunde über der Straßenbahnendhaltestelle Günterstal, steht ein richtig altes Haus aus dem 17. Jahrhundert. Davor stehen wettergegerbte Holzklappstühle und Holztische. Es gibt Fürstenberg-Bier vom Faß für 3,20 relativ sozialverträgliche Euro die Halbe, außerdem noch Riegeler Landbier im Steinkrug, von Mädchen an den Tisch gebracht. Außen herum grillen Zirpen und rauschen die Blätter des Schwarzwaldes.
Wer zu lange bleibt, kann eine Fackel haben, dass er im Dunkel nach unten findet. 
Prädikat: seeehr chillig!

Im Gegensatz dazu der Kastaniengarten oben am Schloßberg: Ja, er hat Kastanien. Zielgruppe Studenten und Akademiker und Touristen. Auch die Amerikaner stören mich nicht. Abers ist einfach eine Farce, ein Erdinger Weizen für 3,60€ aus einem windigen Holz-Kiosk zu verkaufen, wo man sich 20 Minuten lang anstellen muß. 
Zugegeben hat der Kastaniengarten die schönere Aussicht auf den Münsterturm, und dieser Schloßbergfels ist ein sehr kraftvoller Ort auch. Aber 3,60 steht ausser Relation, so dass sich alle Stände dort versammeln könnten.
Zwar gibt es Biermaß, aber die machen Maß mit Pils(!) weil sie kein Helles kennen. Aber am schlimmsten sind die Straßenmusiker. Straßenmusiker gehören auf die Straße. Wenn einem das zeitlose Rauschen der Blätter die Gedanken des Alltags in den Himmel entträgt, und dann kommt der mit seinem SweetHomeAlabama, oder die Zigeuner mit ihrer Ziehharmonika, dann kann man sich weder mit sich selber noch mit seiner Gesellschaft unterhalten. Bierdeckel selber mitbringen! Ich brauch in einem Biergarten keine Events, sondern das Gegenteil. Sonntags Weißwurschttag, aber sie machen erst um 11 Uhr auf LOL
Prädikat: der Ort ist halt geil, aber der Rest ist eine Farce!

Den Feierling in der Stadt gibt's noch, und den Martinsbräu.
Der Feierling geht eigentlich. War ich aber schon lange nicht mehr, weil es ist zu eng und zu voll und die haben keine so schöne Aussicht. Das selbstgebraute Bier, dass sie dort ausschenken ist viel besser als das Zeug, was sie einem in diese ToGoKaraffe mitgeben. Die schönsten Mädchen Freiburgs bedienen da bringend. Das Bier kostet wie im Kastaniengarten, da setzt man sich lieber mit einer Flasche aus dem Supermarkt auf den Augustinerplatz. Prädikat: eher gut als schlecht.

Martinsbräu hat keinen Garten.

Wildcard: Landhotel Falken. Wenn man aus Stadtflucht nochmal so lange aus Freiburg rausfährt, wie Ebnet, am nördlichen Waldrand entlang, kommt man zum Landhotel Falken. Da gibt es das imgroßenundganzen beste Bier der Region, das Waldhausbier (Naturhopfen statt Pellets!). Sie haben auch eine Kastanie, Holztische und Klappstühle, eine rote Garfield-Katze und eine unschlagbare Aussicht auf weidende Mutterkühe mit Kälbchen und das unverbaute Panorama des Hochschwarzwaldes. Die Leute sind sehr nett, die Halbe kostet 3,40 und wird gebracht. In Rufweite befindet sich der Baldenwegerhof, wo sie bis halb 7 abends sebstproduzierte Lebensmittel in reicher Auswahl verkaufen. Nebendran ist noch ein übertrieben großer Spielplatz mit einem riesigen Luftkissen. Und danach wieder eine halbe Stunde in die Stadt rollen lassen oder Bushaltestelle.
Prädikat: * * * *



noch zu den
 Zecken

Mich mögen sie ja, mehr als Hunde. Liegt wohl an dem hohen Buttersäuregehalt in meinem Geruch.
Das letzte, was ich jetzt gehört habe: man solle sie zuerst mit dem Finger am Bauch massieren, das rege ihre Ganglien an, und dann mit den Nägeln von Daumen und Zeigefinger unter leichtem Zug hinundher, als dass die dann sogleich von alleine loslassen. Ich glaub, dass sie erst einen Tag gesogen haben müssen, bevor ihr Gift gefährlich wird. Davor bemerkt man sie eigentlich durch das Jucken. Nach dem Entzug der Zecke ritze ich persönlich mir die Hautstelle leicht auf und mache einen Tropfen Propolis drauf, das Zeug, mit dem Bienen ihren Stock frei von Keimen und Bakterien halten. Gibt es am Münstermarkt. Und ich leb' noch. 
 Ja, sie übertragen schlimme Krankheiten, aber da halte ichs mit Seneca: Es gibt nichts auf der Welt, vor dem man nicht Angst haben könnte. Würde sich an der Stelle ein roter Kreis bilden, täte ich wohl auch mal zum Doktor gehen. Das Waldvergnügen sollte man sich aber nicht entgehen lassen.