Samstag, 23. Juli 2022

 Was meint der Capo in der Ortenau

wenn er von der einen Hand den Daumen einklappt und die Finger ausstreckt,
und von der anderen Hand den Zeigefinger austreckt und damit rauf und runter gestikuliert?







"Vier  oben"

 

 

 

meint "Fieroben" ohne Lautäußerung

meint: Feierabend, auf Dialekt 



würd auch in der Oberpfalz funktionieren: Fäjaohm


Dienstag, 19. Juli 2022

Jammern ohne Lösung ist Jammern ohne Lösung

 Heiß, die Tage!
Ob ein Wald voll Bäumen mit ihren Schatten die Lösung wäre für kühleres Atmen?
Es war einen Versuch wert, mal wieder zur Chillstelle am Berg hochzuschauen. Außerdem sind dort hinter grad eben wieder viele Feuerwehrautos gefahren; Rauchschwarden waren von meinem Fenster keine sichtbar; außer die von den Arbeitern, die im Hinterhof den Dachpapp ausrollen mittels Gasflammen.

Es ist kühler im Wald, weil die Luft besser durchzieht als drinnen. Obwohl die Bäume ihre Verdunstung minimieren, durch Schließen der Blattöffnungen, ja sogar Abwerfen der Blätter. Das verkraften sie, weil das Wachstum für dieses Jahr relativ abgeschlossen ist. Ansonsten ist es schon Spanien, da draussen.

 Ich war da oben also eine Weile chillen, und am überlegen, ob man sich noch 2 Kuppen weiter schön den Sonnenuntergang anschauen mag. Ohne Wolken ist der ja doch immer der gleiche, aber dann wüsste man's wieder.
Und wie ich am Sohlacker vorbeikomm, lug ich in die offene Hütte dort und kotz innerlich ab über

Diese Saujugend (vermeintlich)! Bierflaschen, Sekt, Alkopops, viel Plastik, Wodka, Aperol, Strohalme, eine leere Kühlbox sogar, mit noch Schmelzwasser drin, ... Da haben welche gefeiert, und nehmen ihre Hinterlassenschaft nicht mit! Diese Hundstracken, die saumieserabligen! Fratzen! Wer soll denn des jetzt mitnehmen! Seit der Förster tot ist, ist der schöne Wald komplett am Verkommen! Wahrscheinlich Waisen- oder Alkoholikerkinder, wo keine Erziehung stattgefunden hat! Die Löffel sollte man denen langziehen, gewaltfrei, bis kurz vorm Reissen und wieder zurückschnalzen dass es ihnen klatscht, mehrmals! Die waren bestimmt vom Technofestival am Wochenende noch auf Rauschgift, ... und so ergriff die Hitze mein Gemüt, dem Müll jedoch war das egal.
Weiterschimpfen und aufregen, aber kein Bierdeckel hat sich nur einen Milimeter bewegt.
3x im Kreis drehen: Der Müll war immer noch da.
Man könnte abhauen, dann kommt der nächste und tobt wieder. So würde das weitergehen bis zum jüngsten Tag. Weil auf Reue der Täter zu hoffen, beschwichtigt nicht im Moment.
Beim sachlichen überprüfen der Gemengelage ergab sich die Kühlbox mit stabilem Tragegriff als ausreichendes Volumen für den Unrat. Das Einsammeln des Drecks wahr im Zeitrahmen des angestrebten Sonnenuntergangserlebnises und alsbald war der Unfriede aus der Welt.
Die Jugendlichen sind nicht wieder zurückgekommen, trotz Unmut des Wanderers. Ihnen war's egal, dem Dreck selber war es egal. Den Unmut hat nicht Umut.

Nicht die Kippe im Land macht den Ärger im Betrachter, sondern der Betrachtende ärgert sich aufgrund seiner eigenen erworbenen Bewertung. Der Müll ist nicht aus sich selbst heraus boshaft. Die Wespen und die Hornissen waren ganz froh drum, um die unaufgegessene Melone.

 



 Jetzt hätt ich noch eine ziemlich neuwertige passive Kühlbox grats abzugeben, in Farbe walblau, Modell atlantic. Wenn sie wer in Freiburg brauchen kann,

... sonst stell ich sie uff d'Gass', wo mehr Leute vorbeigehen, als wie am Sohlacker.

Dienstag, 5. Juli 2022

Schaffhausen

 

Die Schaffhausener sind sehr freundlich.
Von Freiburg nach Schaffhausen fährt man 1h nach Basel und 1.15h richtung Friedrichshafen, mit dem 9€-Ticket.
Dann muß man doch noch 50min zu Fuß gehehn. Entweder über Charlottenfelsen oben rum mit schöner Aussicht oder unten entlang am Rhein.

Es war ein Moser, der Schaffhausen groß gemacht hat, vom Kuhdorf, haben mir gut verständlich Ortsansässige erklärt. Er hätte in St Petersburg Geld gemacht und von dem Stauhwehr, das man in dem Video kurz sieht, mit langen Keilriemen 500 Meter höher in der Stadt eine Fabrik betrieben.
In seinem weinberg Traubengut/Trubgüetli ließ er seiner Charlotte ein schönes Schlößle bauen. Hierzu hatte er seine Arbeiter angewisesn, dass sie die Nägel dafür vor dem Einschlagen mit einer Speckschwarte anschmieren sollen, damit diese besser ins Holz reinknallen.
Kurz vor der Fertigstellung dieses Schlößles wollte die Charlotte dann doch lieber in ein anderes Schlößle in westlicheren Besitztümern Mosers in der französischen Schweiz und verunglückte unterwegs tödlich.
Eigentlich wollte ich nur nach dem Weg fragen.

Am Rheinfall kostet der Becher mit 1 Kugel Eis 3,50 Franken, eine Runde mit dem Schiff an die Gischt 15min ohne Gelaber 7,70€ (≙7 Franken ≙ 1 Dürüm in Schaffhausen). Es gibt auch noch die Tour mit Gelaber und 30 Minuten und die Tour, wo man mitten auf den Felsen hochsteigen muß, wenn man das bräuchte.

 

Die Isteiner Schwellen hingegen, sind nicht so übertrieben, und näher.


Weiterhin propagiere ich die Alte Schule, daß ich alleinsitzende Bahnreisende vorher frage, ob denn da frei wäre, oder ob man sich denn da dazusetzen könnte. Verstehen tun sie das alle noch. Aber machen tut das NIEMAND mehr heutzutage! Ich seh das als eine Sache von Respekt, weil man sich in den Intimkreis eines Fremden begibt, wenn man sich da einfach so wortlos hinpflanzt. Man drängt kein Gespräch auf, aber es kommt dann immer ein Abschieds-Nicken, wenn sich die zeitweilige Schicksalsgemeinschaft Aufgrund eines erreichten Zielbahnhofs auflöst.
Aber wir waren MENSCHEN!
Das kommt alles nur vom Handy, dass man seinen Nebendran nichtmehr in sein Bewußtsein lässt, sondern sich nur in die Blase seines jeweiligen Messengers abkapselt. So können Sie uns griegen: Divided we fall.
Sehet den Menschen neben Euch, auch wenn er Schweizer sein könnte, oder verschwitzt oder sonstwas, dann habt Ihr mehr vom Leben!

Sonntag, 3. Juli 2022