Donnerstag, 9. Juni 2022

Donaueschingen

 Mit dem 9€-Ticket kann man jetzt weiterfahren, als mit der Regiokarte. Als alter Fan der Donau, dem Nil der Bayern, und nach ewigen Durchfahrten ohne mal reingeschautzuhaben, gings zur sogenannten Donauquelle 1,5 Bahnminuten von Freiburg weg auf der Baar.
Der Zug war schon voller als vor der Einführung des Tickets, vor allem mit Grauhaarigen, aber auch lauten Kindern, die wohl noch zu jung waren für ein Smartphone.
Die Bahnhofssituation ist eher tschechisch trist, bis auf ein gut besuchtes Lokal, wo als mal auch Konzerte sind. Zur sogenannten Donauquelle geht man dann grad 15 Minuten ortseinwärts.

Der Diana-Brunnen
Nicht der Königin der Herzen, sondern der Göttin der Jagd gebaut. Wohl aus Pazifismus fehlt ihrem Bogen die Sehne.
Die Donau hat ihre Bezeichnung angeblich auch als Aue einer Göttin Dana, vondemher passt das mit diesem Brunnen auch irgendwie.


In Donaueschingen fallen Robinien auf, die magenta blühen! Riechen tun sie nicht.

Folgt man den Wegweisern vom Bahnhof zur Donauquelle gelangt man an eine sehr große Johanneskirche im Stile des böhmischen Barock. Davor aus Granit ein übergroßer Johanneskopf als Spatzenbad.

Auf der anderen Seite der Kirche kann man runterschauen auf den schön eingefassten Quelltopf.

Ausser Wasser, Kronkorken, Algen, einem Spiegelbild und Kleingeld befinden sich darin kleine Blubberbläschen, die da und dort an der einen oder anderen Stelle abundzu aus dem Boden nach oben steigen. Nicht arg aber lieblich.

Stinken tut es nicht.

An der Mauer nebendran hoch zur Kirche steht im Eck ein größeres Holzmännle, grob naiv geschnitzt, aufgestellt vielleicht von Kelten, die somit heute noch ihrer Flußgottheit huldigen. Es wird ihnen gewährt.

Man kann nun eine Meille herumlaufen, durch den Schloßpark, vorbei an Tennisplätzen und einem Biergarten richtung Autobahn, dann sieht man noch, wo die namentliche Donau anfängt.

Unterhalb dieses Pavillons ist der Ausfluß aus obigem Quelltopf in die blühende Brigach.

eine von paar Hängebuchen in einem abgesperrten Bereich des Parks

Die schnorkeligen Äste im Innern einer solchen Hängebuchenkrone


Die beschissene Büste vom Fürsten seinem Hofarzt.
Will man so berühmt sein, dass das Abbild später so ausgesetzt ist?


Auf einer Pfaueninsel posen mehrere Pfäue radschlagend und kreischend.
Schön !


Hinter dem rechten unteren Eck der Bautafel, hinterm Gebüsch wäre wo Brigach und Breg sich küssen, sie beide ihren Namen lassen müssen. Alles in allem schäbiger unhergerichtet wie der Zusammenfluß von Elz, Glotter und Dreisam bei Riegel, was einen wundert, bei der übertriebenen Einfassung vom Quelltopf fürstenseits. Aber sie haben was geplant.

Die Situation hier gestaltet sich wie folgt:
Von links fließt die Brigach 40km aus St Georgen her,
von rechts 46km her die Breg, einen Steinwurf von der Wasserscheide zum Rhein, wohin man schön mit der Regiokarte von Elzach hinwandern kann, und nahe der Elzquelle,
und geradeaus fließen dann die Donauwellen, verbinden sich noch vor der Autobahn mit der Stillen Musel, danch hinter der Kläranlage gehts weiter richtung Schwaben, Balkan, Walachei zum Schwarzmeer, weil es dort niedriger ist.

Dönau-Box: 5€

Fazit: Ja, kann man mal gesehen haben; für 'nen Tagesausflug okay.



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